Dean Markley Blue Steel 10-46er - völlig eigener Sound!?

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Anfängerfehler!
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Hallo zusammen,

nachem ein Bekannter mir mal irgendwann die Dean Markley Blue Steel Saiten empfohlen hatte und ich sowieso neue Saiten brauchte, habe ich sie bei T mitbestellt, weil ich sowieso noch was anderes da brauchte. Normalerweise spiele ich Elixirs oder Ernie Ball Slinky und fand die immer ok. Irgendwie waren Saiten nichts, mit dem ich mich groß beschäftigt habe.
Jetzt war es eben soweit und ich hab die Blue Steel aufgezogen. Der Sound ist ja mal wirklich einzigartig, zumindest im Vergleich zu allem was ich bisher ausprobiert habe. Ich hab schon lange versucht am Sound rumzuschrauben, weil ich nie wirklich zufrieden war. In dem Zusammenspiel von Verstärker (Black Spirit 200), Pedal (Keeley White Sands Deluxe) und Gitarre (Sire Larry Carlton S7) bekam ich nie den satten, fetten und trotzdem höhenreichen Ton hin, den ich wollte. Wenn er fett und mittenbetont war, waren meistens E- und A-Saite schon sehr mulmig und undifferenziert. Mit den Blue Steel klingt es so obertonreich und singend, dabei trotzdem fett und es mulmt garnichts.

Neben der Tatsache, dass ich meiner Begeisterung gerade mal Luft man muss und deswegen hier schreibe, wollte ich fragen, ob noch andere Erfahrungen mit diesen Saiten haben. Habe ich gerade einfach Glück und die passen perfekt zu meinem Setup? Und woran liegt das? Ich habe eben gelesen, dass die Saiten kryobehandelt werden und hielt das bislang für gitarristischen Aberglauben. Über Ideen und Hinweise wäre ich dankbar! Ansonsten kann ich nur empfehlen, die mal auszuprobieren. Für Blues und Rock ist das jedenfalls meine neue Standardsaite, vorausgesetzt sie klingen in ein paar Tagen auch noch so gut.

Viele Grüße
Anfängerfehler!
 
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Hi,

das sind schon sehr gute Saiten, und ja, eine echte cryogenische Behandlung (also nicht nur mal eben ins Tiefkühlfach gelegt...) beeinflusst auch die molekulare Struktur des Stahls. Der besteht halt nicht nur aus bestimmten Mengen Eisen und Kohlenstoff, sondern es gibt da Feinstrukturen, die Zähigkeit, Härte, Korrosionsfestigkeit etc. beeinflussen. Ich habe da jetzt keine tiefer gehenden Fachkenntnisse, aber soweit ist das definitiv kein Voodoo.

Ob man diese Unterschiede dann auch hört? Nun, die Blue Steels habe ich als brillant, outputstark und dabei ziemlich langlebig in Erinnerung, vorausgesetzt, man wischt sie auch nach kurzem Spielen immer schön ab - was aber bei allen Sorten von Vorteil ist. Ich habe sie auf dem Bass und später auch ein paar mal auf verschiedenen Gitarren gespielt. Die etwas längere Haltbarkeit war mir damals sehr angenehm, weil ich mehr Gigs und Proben hatte und der etwas höhere Preis sich mehr als bezahlt machte.

Eine andere Frage ist allerdings, ob nun gerade die Cryo-Behandlung die Ursache für den deutlichen Unterschied ist, den Du zu Deinen bisherigen Saiten wahrnimmst. Denn normale EB Slinkys bestehen aus Stahl mit Nickel-Umwicklung, die Elixir noch mit zusätzlicher Beschichtung, während die Dean Markley, ganz dem Namen entsprechend, Stainless Steel-Saiten sind. Und die klingen halt von Haus aus aggressiver und höhenreicher als Nickel oder vernickelter Stahl. Du müsstest sie also zB mal mit Ernie Ball Stainless Steel Slinkys vergleichen. Ich fand die Blue Steel da doch recht ähnlich zu anderen Stainless Steel-Sorten, vielleicht etwas seidiger in den Höhen, aber immer noch mit der typisch aggressiven Tendenz.

Ich habe sie jetzt länger nicht mehr gespielt, weil sich mein Soundgeschmack etwas geändert hat, allerdings auch aus einem anderen Grund. Denn Stainless Steel-Saiten sind schlicht auch härter, und das bedeutet, dass sie sich zwar weniger abnutzen, aber dafür die Bünde stärker beanspruchen. Reibt man zwei Materialien aufeinander, ist der Abrieb beim weicheren immer deutlich höher. Und bei Neusilber (Nickel Silver, eben das typische Material für Bünde) gegen rostfreien Stahl ziehen die Bünde halt den Kürzeren. Auch bei Neusilber variieren Legierung und Härte, aber die härteren kosten in der Verarbeitung mehr Zeit und die Werkzeuge verschleißen schneller. Was man jetzt bei der Sire verwendet hat, weiß ich nicht, aber wenn Du viel spielst, solltest Du halt ein Auge drauf haben. Vor allem, falls Du sehr viel und/oder zum größten Teil auf nur einer bestimmten Gitarre spielst. In dem Fall sollte man dann vielleicht auch auf Stainless Steel-Bünde umsteigen, wenn sie irgendwann runter sind.

Ich würde es aber nicht als definitiven Grund sehen, wieder andere Saiten zu spielen, denn wenn man sein Wunschsound gefunden hat, ist das schon viel wert. Da wäre der Frust vorprogrammiert, wenn man allein aus Angst um die Bünde wieder auf Nickelsaiten spielen würde.

Gruß, bagotrix
 
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ob noch andere Erfahrungen mit diesen Saiten haben
Ich habe die Blue Steels sowohl auf einigen Gitarren als auch auf zwei Bässen aufgezogen. Ich finde sie sehr gut, auch wenn die Sonne mit den Blue Steels bei mir nicht ganz so hell aufgeht wie bei Dir (was nicht abwertend gemeint ist; es gibt andere Saiten, die -für mich- auch gut klingen). Aber du hast halt
gerade einfach Glück und die passen perfekt zu Deinem Setup
und damit ist, finde ich, viel erreicht. Ob Dein tolles Erlebnis jetzt an der Cryo-Behandlung liegt oder am Zusammenspiel der Materialien - Hauptsache, es funzt für Dich! Weiterhin viel Spaß!
 
Danke für die Antworten! Mir war nicht klar, dass stainless steel und nickelwound so einen Unterschied machen im Klang. Tatsächlich ist es das was Bagotrix beschreibt, die Saiten sind gleichzeitig sehr klar und differenziert und trotzdem outputreich. Jetzt juckt es mich ja fast in den Fingern noch andere Saiten auszuprobieren und alle möglichen Klangkombinationen auszuloten. Allerdings könnte ich auch einfach mehr spielen, statt pro Woche einen neuen Satz Saiten aufzuziehen ;)

Jetzt bin ich gespannt wie lange die halten. Ich empfinde sie als etwas stimmstabiler als Ernie Balls und Elixirs in den ersten Tagen.
 
Ich habe Jahre lang die normalen Dean Markley Signature Series gespielt.

Mochte die Saiten sehr gerne, hatte aber immer wieder mal Probleme mit aufgehenden Ballends gehabt, so dass ich irgendwann vorm Aufziehen jedes Mal in weiser Voraussicht den Lötkolben geschwungen habe.
Das war dann aber doch auf Dauer etwas nervig, bin dann wieder auf D'Addario umgestiegen.

Vielleicht gebe ich den Dean Markley mal wieder eine Chance und hoffe, dass das Problem heute nicht mehr auftritt.
Vom Spielgefühl her fand ich die super!
 
Ist jetzt aber nicht wirklich eine Neuigkeit, dass es unterschiedliche Saiten gibt die unterschiedlich klingen.
Auf der Rückseite der Daddario Saiten wäre sogar eine Angabe in welche Richtung der Ton geht und auch auf deren Webseite wird beschrieben was der Unterschied ist.
zB Smooth Feel and Warm Mellow Tone ... oder gegenteil: Brighter, Chrunchier tone ...
https://www.daddario.com/products/guitar/electric-guitar/

Zieh mal auf einer Gitarre die Prosteels auf und auf einer ähnlichen Gitarre die Pure Nickel oder XL Chromes.
 
Ist jetzt aber nicht wirklich eine Neuigkeit, dass es unterschiedliche Saiten gibt die unterschiedlich klingen.
War auch nicht meine Absicht das als Neuigkeit zu vermelden.

Habe ein paar Saiten von verschiedenen Herstellern auf meinen Gitarren gehabt, aber der Unterschied im Klang war nie so gravierend. Deshalb meine Frage eingangs, was diese Saiten so besonders macht, bzw. ob das einfach sehr zu meinem Setup passt.

Vom Spielgefühl her fand ich die super!
Fühlt sich wirklich gut an und hinterlässt im Gegensatz zu nickelwound (bislang) auch keine schwarzen Fingerkuppen.
 
War auch nicht böse gemeint :sneaky:

Die jeweils meistgenommen Saiten der Hersteller werden halt immer für einen ähnlichen Einsatzzweck gewesen sein ... auf der Saite von Daddario die ich oben verlinkt habe sind die Saiten schön von links nach rechts Hell/Klar bis Jazzmumpf. Wie ich geschrieben habe: Zieh mal auf 2 STrats zB die NYXL und auf der anderen die Pure Nickel für nen Classic Tone auf (y)
 

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