DC-100 Motorverhalten

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Der Musiker, dessen DC-100 ich jetzt vom Knacken befreit hatte, hatte gestern damit wieder einen Bühnenauftritt. Verstärker soweit OK. Aber das Motorverhalten war plötzlich undefiniert. Langsame Geschwindigkeit ok. Als er das erste Mal auf schnell umschaltete, lief der untere Rotor normal hoch, der obere, das Horn, blieb erst ganz stehen, dann fing es langsam an, sich zu drehen, aber unregelmäßig, langsamer als "slow".

In der Folge lief das Horn jedesmal etwas schneller beim Umschalten auf "fast". Nach einer halben Stunde etwa lief dann auch das Horn in der gewünschten "fast"-Drehzahl.

Gleichzeitig berichtet er mir, daß der rechte Schalter am Footswitch (Stop-Funktion) nicht ginge.
Ich erwähne das nur, weil es vielleicht einen elektronischen Grund geben könne. Ich vermute allerdings, was den Stop-Schalter betrifft, daß es einfach nur der Schalter ist, der vielleicht hängt.

Auch das Horn-Verhalten könnte ein mechanisches Problem sein: Motoraggregat, Magnet, Riemenspannung, Ölung.


Frohe Ostern
 
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Lustig, ich hatte ein ähnliches Problem an meinem baugleichen Echolette MEIIS. Das Horn schaltete verspätet auf "fast", lief dann allerdings auf normaler Geschwindigkeit. Leider habe ich das Problem nie in den Griff bekommen, zumal der Fehler auch nie zuverlässig reproduzierbar war. Seitdem das Gerät aber in einem anderen Proberaum steht, ist das Phänomen zumindest so selten geworden, dass es mir schon lange nicht mehr aufgefallen ist.

Mögliche Ursachen:
- verstellte Wippe am oberen Motor
- hängendes Relais in der Motorsteuerung
- Riemenspannung
 
Oh ja, das kenne ich nur zu gut.

Das mit dem Stop-Taster ist ziemlich sicher ein mechanisches Schalterproblem, die haben das gerne mal. Soweit ich mich erinnere, kann man die Schalter aber sogar vorsichtig zerlegen.

Das zu langsam laufende Horn (geht mit dem Rotor genauso) ist - wie andi schon schrieb, in absteigender Wahrscheinlichkeit auf einer der Ursachen zurückzuführen:
- Riemenspannung (die Italo-Leslies haben fast alle keine Feder-Riemenspanner) - versuchen, auf andere, etwas elastischere Riemen umzusteigen oder eine Spannrolle nachrüsten.
- Enstörkondensatoren an den Anzugsmagneten für die Wippe. Wenn die trocken/alt/kaputt sind, haben die Magnete manchmal keinen Saft mehr (so ganz hab ich das nie verstanden).
- dejustierte Wippe - kann man mit einem Papierstreifen prüfen, den man zwischen den Magneten und die Wippe hält und dann umschaltet. Wenn dann das Relais gar nicht mehr zieht oder man den Papierstreifen ohne nennenswerten Widerstand rausziehen kann, sollte man oben vorsichtig nachbiegen. Nicht zu weit, sonst zieht zwar das Relais, aber die Anpresskraft für das Reibrad reicht nicht mehr. Da gibt es einen (leider ziemlich kleinen) Bereich, in dem es richtig funktioniert.
 
Oh ja, das kenne ich nur zu gut.

Das mit dem Stop-Taster ist ziemlich sicher ein mechanisches Schalterproblem, die haben das gerne mal. Soweit ich mich erinnere, kann man die Schalter aber sogar vorsichtig zerlegen.

Das zu langsam laufende Horn (geht mit dem Rotor genauso) ist - wie andi schon schrieb, in absteigender Wahrscheinlichkeit auf einer der Ursachen zurückzuführen:
- Riemenspannung (die Italo-Leslies haben fast alle keine Feder-Riemenspanner) - versuchen, auf andere, etwas elastischere Riemen umzusteigen oder eine Spannrolle nachrüsten.
- Enstörkondensatoren an den Anzugsmagneten für die Wippe. Wenn die trocken/alt/kaputt sind, haben die Magnete manchmal keinen Saft mehr (so ganz hab ich das nie verstanden).
- dejustierte Wippe - kann man mit einem Papierstreifen prüfen, den man zwischen den Magneten und die Wippe hält und dann umschaltet. Wenn dann das Relais gar nicht mehr zieht oder man den Papierstreifen ohne nennenswerten Widerstand rausziehen kann, sollte man oben vorsichtig nachbiegen. Nicht zu weit, sonst zieht zwar das Relais, aber die Anpresskraft für das Reibrad reicht nicht mehr. Da gibt es einen (leider ziemlich kleinen) Bereich, in dem es richtig funktioniert.

Diese Italo-Motoereinheiten sind eine Crux. Empfindlich einzustellen. Aber von vorne: Der Stop-Schalter war nicht kaputt. Es war so, daß teilweise der Rotor - der Hochton~ - auf "Fast" gar nicht loslief. Das verschleierte den Eindruck, zumal ja noch die Zeitverzögerung beim Stop hinzukommt. Ich habe nie verstanden, warum die sein muß. Vielleicht weil es beim 760er auch so ist? Aber auch da sehe ich weder einen elektrischen Grund noch einen musikalischen.

Kurz und gut, was war los? Die Achse, auf der die Riemenrolle und die Wippe montiert sind, war durch die Nylonlager an den Enden in axialer Richtung so eingeklemmt, daß die Wippe vom Magneten kaum angezogen werden konnte. Ich frage mich hier, ob eine Klemmung tatsächlich beabsichtigt ist. Kann sogar sein, aber dann ist die ja sehr undefiniert, hängt von Temperatur ab usw. Jedenfalls, nachdem ich die Wippe gelöst hatte und die Achse etwas kürzer gemacht hatte (durch Verschieben der Wippe in axialer Richtung) war die Wippe frei, Klemmung, aufgehoben und die Umschaltung auf "Fast" erfolgte unmittelbar.Das Isolierband, mit dem die Wippenenden umwickelt sind - damit's nicht so klackt - waren durchgescheuert und lose.

Jetzt kommt's aber: Wenn der Gummiring auf der Riemenscheibe nur eine kleine Unwucht hat (ungleichmäßiger Abrieb), so kommt es zu einem Wackeln der Wippe, was sich gerade beim Fast-Betrieb durch Klackgeräusche negativ auswirkt. Wie Du schon richtig erwähnst, muß die Wippe gerade so anziehen, damit maximaler Druck auf die Reibräder/Achse ausgeübt wird.

Die Entstörkondensatoren sind eher unkritisch, weil das Folienkondensatoren sind. Heikler sind die Elkos, die die Steuerspannung für die Magnete glätten (Einweggleichrichter). Die Motorwicklungen agieren nämlich gleichzeitig als Trafos, die einen Abgriff bei ca. 12V haben (die Elkos sind 470uF/15V !) und auf diese Weise die Steuerspannung für die Gleichstrommagneten liefern.


Nun gibt es ja da noch diese (mit Lock-Tite gesicherten) Stellschrauben auf der Wippe, mit denen man den Zwischeraum zwischen Wippe und Magnet einstellen kann. Aber nicht genug damit, auch die Höhe der Achse läßt sich durch die Nylon-Endlager (Langloch) einstellen.

Also alles in allem ein Albtraum. Da sind die originalen Leslie-Motorstacks einfach besser konstruiert. Ich weiß nicht, warum man diese Konstruktion gewählt hat, die, bauform- und lagebedingt auch noch dazu führt, daß die Rotoren nicht - wie beim Original - gegenläufig laufen sonder in gleicher Drehrichtung. Vielleicht hat man das aus Patentgründen so gemacht.

Der neueste Stand ist, daß jetzt bei "Fast" doch wieder ein Klappergeräusch zu hören ist, wenngleich die "Fast"-Geschwindigkeit erstmals zufriedenstellend schnell ist (da fehlt zwar immer noch ein Tick im Vergleich zum Original-Leslie).

Ich werde mich des Problems noch mal annehmen, habe ich dem Besitzer versprochen.
 
Diese Italo-Motoereinheiten sind eine Crux. Empfindlich einzustellen. Aber von vorne: Der Stop-Schalter war nicht kaputt. Es war so, daß teilweise der Rotor - der Hochton~ - auf "Fast" gar nicht loslief. Das verschleierte den Eindruck, zumal ja noch die Zeitverzögerung beim Stop hinzukommt. Ich habe nie verstanden, warum die sein muß. Vielleicht weil es beim 760er auch so ist? Aber auch da sehe ich weder einen elektrischen Grund noch einen musikalischen.

Diese Zeitverzögerung kenne ich nicht - oder meinst du die Zeit, die die Mechanik braucht um runterzulaufen?

Die Entstörkondensatoren sind eher unkritisch, weil das Folienkondensatoren sind. Heikler sind die Elkos, die die Steuerspannung für die Magnete glätten (Einweggleichrichter). Die Motorwicklungen agieren nämlich gleichzeitig als Trafos, die einen Abgriff bei ca. 12V haben (die Elkos sind 470uF/15V !) und auf diese Weise die Steuerspannung für die Gleichstrommagneten liefern.
Sorry, die meinte ich auch. Dass da noch (quasi-) DC draus gemacht wird, war mir gar nicht bewußt - ich hatte beim Drüberschauen immer den Eindruck, dass das AC-Magnete wären.
Also alles in allem ein Albtraum. Da sind die originalen Leslie-Motorstacks einfach besser konstruiert.
Definitiv. Gut, dass ich noch einen davon im Keller habe. Im Moment sind meine beiden Motoren noch die italienischen, die sind beide ziemlich schmaddelig. Den schlechteren der beiden werde ich dann wohl zugunsten des Leslie-Motors rauswerfen.

Ich weiß nicht, warum man diese Konstruktion gewählt hat, die, bauform- und lagebedingt auch noch dazu führt, daß die Rotoren nicht - wie beim Original - gegenläufig laufen sonder in gleicher Drehrichtung. Vielleicht hat man das aus Patentgründen so gemacht.
Höchstwahrscheinlich. Genau deswegen fehlt vermutlich auch der Riemenspanner. Das mit der Drehrichtung ist aber eine uralte, fast philosophische Frage. Ich behaupte: das ist nur Kosmetik. Ich habe meine Motoren bei der Umbauaktion damals auch so gedreht, dass die Dinger gegenläufig laufen, aber mehr aus optischen Gründen und "weil es geht". Einen Unterschied hören? Glaube ich nicht.

Jens
 
Diese Zeitverzögerung kenne ich nicht - oder meinst du die Zeit, die die Mechanik braucht um runterzulaufen?

Nein, wenn ich im Slow-Betrieb auf STOP schalte, dauert es ca. 2-3 Sek. bis die Motoren dann abrupt ausschalten. In der Schaltung meine ich auch den Grund dafür zu erkennen. Die Basis eines Transistors ist mit 1M und 1uF parallel beschaltet. Erst wenn der Kondensator entladen ist, geht der Transistor auf offen.

Wieso der Effekt beim FAST Betrieb mir bisher nicht aufgefallen ist, kann ich im Moment nicht mehr sagen bzw. nicht mehr nachprüfen, weil ich das Teil nicht mehr im Zugriff habe, werde es mir aber noch mal ansehen. Kann mir vorstellen, daß man diese "feature" auch ausbauen kann.
 
OK, ist mir so neu. Das mag aber auch daran liegen, dass bei meinem Leslie keine (Niederspannungs-)Motorsteuerung vorhanden ist, sondern die 230V direkt über den Fußschalter gehen.
 
OK, ist mir so neu. Das mag aber auch daran liegen, dass bei meinem Leslie keine (Niederspannungs-)Motorsteuerung vorhanden ist, sondern die 230V direkt über den Fußschalter gehen.

Dann ist's klar, dann gibt es den Effekt bei Dir nicht.
 

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