Daw Controller + Wandler oderanaloges Pult + Wandler?

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JoschaPaul
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Hey liebes Musiker Board.
Ich denke aktuell über den Ausbau meines home-studios nach.
Aktuellgeht einfach alles über eine focusrite saffire pro 40 in den PC und auch wieder raus.
Nun bin ich ein Mensch, der zwar sehr viel mit dem Pc macht und mit dem auch sehr gut zurecht kommt, bei der Musikproduktion aber immer das Gefühl gehabt hat etwas in der Hand halten zu wollen.
Es steht also fest. Ich benötige einen Kasten mit ein paar Fadern und Potis, aber welchen warum diesen und noch wichtiger ist wohl die Grundsatzfrage: Analog, oder digital.

Ich steht da gerade etwas auf der Kippe und würde mich über ein paar kleine Erklärungen und Erfahrungsberichte echt freuen.
Bei einem Daw Controller hat man ja den klaren Vorteil des verlustlosen Bearbeitens, da die Signale ja nicht in einen A/D-D/A Wandler geraten.
Aber wie genau würde denn ein Analoges Studio aussehen?
Ich würde mir das so vorstellen, dass ich erstmal die ganzen Inputs ins Interface stopfe. Dann nehme ich auf und spiele anschließend sämtliche aufgenommene Spuren über das Interface ab und speise sie in die Kanäle des analogen Mixers. Auf dem Mixer mische ich dann ab (für die restliche Bearbeitung wird dann wohl oder über das Arbeiten üder die Maus fällig(, richtig?) und shcicke es wieder über die nun frei gewordenen Inputs einzelln in den PC, also so, dass ich später im PC wieder alle Spuren einzelln habe? So habe ich mir das Arbeiten mit einem Analogen Pult zumindest vorgestellt.

Ich muss sagen ohne jemand die Finger auf ein digitales Pult gelegt zu haben, dass ich irgendwie mit analogen Pulten symphatisiert. Dort kann man sich alles logisch erklären und hat auch keine Motorfader, die zwar eine wirklich schöne Erfindung sind, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie an die Haptick guter analoger Fader ran kommen, oder liege ich da wieder falsch?

Ich denke mir fehlen da einfach ein paar ganz grundlegende Informationen.

Vielen Dank schonmal für die hoffentlich folgenden Antworten.
LG Joscha
 
Eigenschaft
 
... Bei einem Daw Controller hat man ja den klaren Vorteil des verlustlosen Bearbeitens, da die Signale ja nicht in einen A/D-D/A Wandler geraten.
Aber wie genau würde denn ein Analoges Studio aussehen? ...
das wird häufig so dargestellt (ua mit dem Hinweis auf fast unendlich hochauflösende Zahlenformate)
dabei wird vergessen, dass 'digitales Audio' ein Modell darstellt
jeder Rechenschritt wird weitere 'Verfälschungen' hineinbringen
(wie sich diese auswirken, steht auf einem anderen Blatt: die Bandbreite reicht von 'nicht wahrnehmbar' bis 'krass')
ein halbwegs aktuelle und technisch gut durchgeführte Wandlung ist da oft das kleinere Übel
Wandler sind letztlich analoge Bauteile und tragen uU sogar zu einer positiv empfundenen Klangfarbe bei

man kann aber tatsächlich relativ einfach eine DAW mit einem analogen Pult kombinieren
ideal sind PCI-Karten wie zB die RME HDSP 9632 (oä) mit Adat-Wandlern für 8-16 Kanäle
für einfache Anwendungen zB einen Behringer ADA 8000, für gehobene den Ferrofish A16

als Pult nimmt man ein sogenanntes 'Recording Pult', wie es früher für Bandmaschinen genutzt wurde
dabei können die Kanäle des Aufnahme-Bus einzeln zwischen Aufnahme und Wiedergabe umgeschaltet werden
die Ein/Ausgänge des Pults liegen an den entsprechenden Gegenstücken der Wandler
(Ausgang Pult -> Eingang Wandler -> DAW -> Ausgang Wandler -> Eingang Pult)

die Fader der DAW Kanäle stellt man auf die 0dB fs Marke (Vollaussteuerung) und fasst sie nicht mehr an
in dem Moment hat man ein voll 'analoges' System, bei dem nur das Band 'digital' arbeitet
und damit in gewissen Situationen nur noch in Echtzeit... ;)

den Mixdown macht man dann klassisch mit Faderfahrten von Hand
(die Fader sollten perfekt laufen, sonst kommt kratzen in die Aufnahme) etc etc

natürlich gehen auch beliebige Misch-Strategien - ich habe es für das Prinzip absichtlich extrem dargestellt
das Verfahren ist nicht unbeliebt, wenn man ein relativ 'gutes' Analog-Pult besitzt
es macht imho aber nur bei 'charakterstarken' Vintage Geräten Sinn
(zB Modulen der ex-Rundfunktechnik von ANT, Neumann, Siemens, Telefunken oder Yamaha PM1000 aufwärts)
ein ZED Pult von Allen&Heath spart man lieber und bleibt gleich 'in the box'

das 'Anfassen können' ist nämlich 'nett' aber kommt nicht ohne Stress (fällt erst später auf)
für den vintage Ton (um es mal so zu nennen) nimmt man den auf sich
für 'nix' wie das ultra cleane ZED ist es eher sinnfrei - man gewinnt da nichts ausser Erfahrung
(dass es auf dem Bildschirm doch nicht soooo schlecht ist, wie befürchtet) ;)

cheers,Tom
 
Ui, ein Haufen infos, die ich erstmal einordnen muss.
Was würdest du denn für eine Methode empfehlen?
Also irgendwas zum Anfassen wird es auf jeden Fall, das brauche ich einfach, aber ob die nun Analog, oder digital ist weiß ich irgendwie nicht.
Wie fühlt es sich dann so an mit motorfadern zu arbeiten?

Ich denke auch mal das Arbeiten an einer digitalen Lösung ist bezüglich speicherständen um einiges angenehmer...
 
oops, sehe gerade... ein 'herzliches Willkommen' vergessen... :redface: :D

der og Fall ist nur 1 Beispiel dafür, wie es abläuft wenn man reales Analogequipment 'einbauen' möchte
mit einem Interface plus 8 Kanal Behringer dürfte das bei ca 600 € liegen, mit dem Ferrofish bei 1400 €
dazu käme ein entsprechendes Pult, irgendwas zwischen 500 und 2k €,
ein 'Kanal' mit Vorverstärkung und EQ in 'Rundfunktechnik' dürfte so bei 800€ liegen
einen eventuellen Wartungsaufwand sollte man ebenfalls einbeziehen
(der Aufwand ist also nicht unerheblich - deswegen wird man so etwas praktisch nur in speziellen Fällen angehen)

mit Motorfadern habe ich keine Erfahrung... und möchte sie auch nicht machen
für mich wäre es der 'vintage' Ansatz (ich hatte sogar mal den Gedanken tatsächlich ein Tape zu nehmen)
teilweise mache ich es ähnlich, weil ich Plugins (auf DSP Karten) habe, die eh nur in Echtzeit arbeiten
ich besitze auch einige Module aus der Rundfunktechnik, die auf ihren Einbau in ein eigenes Rack warten
(mehr Fummelei als man erst denkt)
Automation zeichne ich üblicherweise per Funktionskurve auf die Spur, geht schnell und ist genau
(da muss ich nicht unbedingt was in der Hand haben - ich komme auch gut mit Touchscreens klar)

aus praktischer Sicht würde ich eher zu einem reinen DAW Controller raten
dessen Fader erzeugen lediglich Steuersignale (meist Midi), die von der DAW in die Spur gerechnet werden
die Mackie Control ist ein quasi Standard auf dem Gebiet (nicht billig, aber bezahlbar)

cheers, Tom
 
mhm, um in ordentlicher qualität analog zu mischen oder in vergleichbarer qualität wie in der kiste brauchts ein dickes budget. wenns nur ums anfassen geht, ist selbst ein behringer bcf2000 mehr als genug. oder zwei. oder drei...

analog mischt man nicht um fader in der hand zu haben :)
 
Mal eine kurze Anmerkung: Es gibt auch Digitale Mischpulte ohne Motorfader und analoge Pulte mit Motorfader.

Komplettes analoges abmischen, bei dem die DAW wirklich nur alles Bandmaschine dient, machen wohl eh nur wenige, oft ist es dann eher ein Hybrid Arbeitsweise. Und die fände ich persönlich eher umständlich. Wenn du wirklich all die Möglichkeiten haben willst, die dir Software bietet, musst du bei komplett analogem Eqipment wirklich viel Geld investieren. Generell ist das Kosten/Nutzen verhältnis beim analogen Abmischen im "Heimbereich" äußerst fraglich.

Ich persönlich könnte mir eine Arbeitsweise ohne Automation/Total Recall überhaupt nicht vorstellen. Ich hab keine Lust einen Song am Stück fertig mischen zu müssen. Und Fader Fahrten in Echtzeit aufnehmen zu müssen, biss sie wirklich sitzen, wäre mit auch zu stressig. Klar kann man dann ja bei Bedarf doch manches in der Software machen, aber dann kann man es meiner Meinung nach auch gleich bleiben lassen bzw. kommt man dann ja durcheinander. Wenn du was in den Händen haben willst, dann rate ich auch zu einem Controller. Behringer hat da jetzt was neues vorgestellt, wahrshceinlich wieder mit gutem P/L-Verhältnis.
 
Welche DAW benutzt Du denn?

Ganz pauschal gesagt wirst Du wahrscheinlich mit einem Controller plus summing amp stressfreier fahren, als mit einem ausgewachsenen Pult.
 

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