"Davongleitendes" Pad

luunquoal
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Hallo zusammen,

ich bin fasziniert von dem Pad, das sich hier von Anfang an bis zum Ende durchzieht:

https://www.jamendo.com/track/1043431/eternity

Ich würde das gerne nachbauen, nicht zwingend identisch, aber angelehnt daran. Ich habe seit ein paar Tagen schon einiges versucht, komme aber an das "gehauchte" einfach nicht ran. Der Sound klingt für mein bisher bescheidenes Wissen nach etwas mit Obertönen, Formant oder mehrere Bandpass Filter, ein paar leichte Modulationen dann noch nettes Delay und evtl. etwas Chorus. Ich bin weder mit Pulse noch mit Saw glücklich geworden, alles klang zu scharf, Tri und Sin dafür zu flach. Wenn die Modulation interessant war, habe ich den Grundton nicht mehr genug herausgehört. Habt Ihr mir einen Tipp, in welche Richtung ich mich bewegen muss? Soll nicht auf ein bestimmtes Gerät oder Softsynth zugeschnitten sein, ein paar Tipps für den Start wären schon fein. Danke!


Gruß Stefan
 
Eigenschaft
 
Das klingt stark nach einem Wavetable-Synthesizer. Also z.B. ein Waldorf Blofeld oder Massive. Mit den Grundwellenformen (Saw, Square usw.) wirst du das nicht hinbekommen. Du brauchst Oszillatoren mit starken hohen Obertönen und wenig Fundamentals. Ohne Wavetables kann man diese obertonreichen Anteile evtl. mit FM oder Ringmod hinbekommen, aber dann klingt's wahrscheinlich inharmonischer. Und du müsstest dann wahrscheinlich mehrere Programme layern. Viele Sampler/Rompler haben auch schon entsprechende Samples als Grundmaterial, bei Kurzweil heißen z.B. die entsprechenden Keymaps "Partial 3 4 5" oder so ähnlich, bei anderen Synths könntest du mal nach "Spectrum" o.ä. suchen.
 
Ich hätte spontan mehr an die Korg Wavestation gedacht, die hat (u.a.) tonnenweise Röchel- und Formant-Samples auf Lager, die beliebig hintereinander gereiht und ineinander überblendet werden können. Mit (virtuell-) analoger Synthese allein kommt man bei dem besagten Sound-Beispiel tatsächlich nicht weit, auch wenn eine Kombination aus dezentem Ringmodulator mit einem Hauch hinzugefügtem Rauschen plus Bandpass-Filter zumindest in die Nähe kommen könnte.
 
Ja, könnte auch sowas wie die Wavestation sein, aber die die Modulation der Wellenformen klingt aber eher fließend, wie die Interpolation einer Wavetable. Mit der Wavestation geht sowas zwar auch mit Wavesequencing, ist aber mehr Aufwand, weil man eine entsprechende Wavesequenz mit unterschiedlichen Waveforms zusammenstellen und dann die Überblendung zwischen diesen konfigurieren muss. Oder man macht es mit vier einzelnen Voices (oder wie auch immer die 2. Ebene in einem Program bei der WS heisst) und programmiert eine Vektorsynthese-Controllerstickfahrt.
 
Wavestation war auch meine erste Assoziation, gibt es auch als VST und App für's iPad.
Alternative mit (vermutlich) mehr Möglichkeiten: http://www.zynaptiq.com/wormhole/
(beim T für 159€ im Angebot)
Damit lässt sich so etwas auch aus Grundwellen erzeugen.

cheers, Tom
 
Hallo zusammen,

danke für die hilfreichen Infos! Da ich praktischerweise am liebsten den Blofeld dafür nehmen möchte (aber auch evtl. das iPad) ist ein interessanter Ansatz schon mal dabei. Werde mich in dieser Richtung mal weiterbewegen und schauen, was die Wavetables alles hergeben. Ich bin noch nicht so lange am Soundbasteln, so richtig seit wenigen Monaten und leider nur als Hobby am Abend oder Wochenende. Aber die Lernkurve steigt an ;-). Mit diversen "klassisch subtraktiven" Sachen bin ich gut vorangekommen. Dennoch: Gibt es evtl. noch einen Tipp bzgl. Filter? LP oder BP? Eine Kombination aus beidem? Mal sehen, wie ich weiterkomme, ist jedenfalls schon ein Schritt näher am Ziel. Danke nochmals!
 
Wenn du sowas am Blo hinbekommen hast, dann lass es uns wissen ;)
 
Und nicht zu vergessen tonnenweise Hall und Delay. Das macht die Sache erst so richtig "luftig"...
 
Nachdem ich nun freundlicherweise vom Erzeuger sogar eine Antwort bekommen habe will ich diese Euch natürlich nicht vorenthalten. Es handelt sich um zwei überlagerte Sounds: Eine unscheinbare Mischung aus Saw und Square (mit Reverb und Unison) für höhere Töne und die eher "organische" Basis für die tieferen Töne. Diese besteht aus Samples weiblicher Stimmen mit viel Reverb, Unison und Delay, ohne das der Sound laut Komponist viel zu unauffällig gewesen wäre. Das ganze kommt aus einem VST, das mit Reason zusammen verwendet wurde. Da ich mich nicht auf der Sample Schiene bewegen möchte wundert und stört es mich nicht, dass ich da bisher nicht mal ansatzweise rangekommen bin. Allerdings sind die Versuche, eine einigermaßen ähnliche Stimmung zu erzeugen, inzwischen auf einem guten Weg, dabei kommen gelegentlich ganz unerwartete Dinge heraus, die ganz nett sind... Soundbasteln macht einfach Laune :great:
:m_key:
 
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Was dir bei solchen Vorhaben sehr helfen könnte, ist ein Plugin namens "Shimmer". Das benutzen wir (mit der Band) gerade auch ziemlich exzessiv. ;)

Hier ist es gut demonstriert:

Wichtig: Ich kenne den Entwickler nicht, ich mag einfach nur das Plugin.
 
Wichtig: Ich kenne den Entwickler nicht, ich mag einfach nur das Plugin.
Sean Costello, dem Mann hinter Valhalla DSP hat einen ausgezeichneten Ruf.
'Shimmer' ist auch die Bezeichnung für einen bestimmten Delay/Reverb Algorithmus, den das Plugin perfekt umsetzt. Dessen Klangfarbe ist allerdings extrem markant.
Valhalla Übermod ist eine umfangreiche Sammlung modulierter Reverb/Delays (ua incl Shimmer).
Mein absoluter Favorit darin ist aber das Tape Echo, das mit hohen feedback-Werten enorm weite und dichte Räume erzeugt - ich nutze das Plugin praktisch nur mit dieser Einstellung...

cheers, Tom
 
Bei ein paar Bodentretern (Digitech Polara/Line 6M5/ZoomCDR70) ist das als Hardwarealternative zu finden.
Strymon&Eventide mal ausgeklammert ;)
 
Danke für die Info. Sollte ich je wieder mal eine DAW benutzen wäre das durchaus eine interessante Option. :great:
 
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