Hi pancake,
grundsätzlich gibt es (mindestens) drei Möglichkeiten, wo man den Daumen parken kann: Auf dem Pickup, auf der tiefsten Saite, oder er wandert mit über die Saiten. Jede Methode hat Vor- und Nachteile.
Daumen auf dem Pickup:
Dein Daumen bildet einen festen Ankerpunkt, deine Hand "weiß" sehr schnell, wo die Saiten sind, ohne dass du hinsiehst. Der Winkel deiner Hand im Zusammenspiel mit dem festen Bezugspunkt "Daumen auf Pickup" reicht völlig aus, dass deine Finger automatisch die gewünschte Saite erwischen.
Bei dieser Methode ist relativ wenig Bewegung in deiner Spielhand, was einige als deutlichen Vorteil für präzises und entspanntes Spiel ansehen.
Nachteil: Dein Daumen steht nicht zum Dämpfen der Saiten zur Verfügung, und sobald du einen anderen Bass zur Hand nimmst, musst du dich auf die veränderte Pickup-Position einstellen.
Daumen auf der tiefsten Saite:
Auch hier bildet der Daumen einen festen Bezugspunkt für den Rest der Hand (s.o.), auch hier wenig Bewegung in der Spielhand.
Vorteil: Die tiefste Saite ist schon mal sicher abgedämpft. Und auf fremden Bässen bist du nicht auf die Pickup-Position angewiesen, sondern kannst i.A. deine Hand dort platzieren, wo sie immer liegt.
Nachteil: Wenn du die tiefste Saite spielen möchtest, muss sich der Daumen ein wenig von dieser Saite wegbewegen und gibt damit den sicheren Ankerplatz auf.
Das ist übrigens die Spielmethode, mit der ich persönlich seit ca. 20 Jahren sehr gut zurechtkomme.
Daumen wandert mit (Thumb Trailing)
Bei dieser Methode wandert dein Daumen mit den Spielfingern zusammen über die Saiten und ruht stets auf der nächsttieferen Saite zur gespielten Saite.
Vorteil: Der Winkel zwischen Daumen und den Spielfingern bleibt immer gleich, was einige als Vorteil für ein präziseres Spiel und einen gleichmäßigeren Ton ansehen. Außerdem steht der Daumen zum Abdämpfen der Saiten zur Verfügung.
Nachteil: Durch das ständige Mitführen des Daumens ist sehr viel Bewegung in der Spielhand. Ich persönlich komme mit dieser Technik nicht klar, speziell bei schnellen und häufigen Saitenwechseln bremse ich mich damit selbst aus. Aber bei anderen funktioniert das ganz hervorragend.
Welche Methode jetzt die beste ist? Die, die für dich am Besten funktioniert. Die Entscheidung, womit du am Besten zurechtkommst, kann dir keiner abnehmen, das ist bei jedem Menschen individuell unterschiedlich.
Wichtig ist eigentlich nur, dass du dich immer bemühst, die gewünschten Töne so sauber und kontrolliert wie möglich zu spielen und alle unerwünschten Töne und Geräusche so weit wie möglich zu unterdrücken bzw. gar nicht erst zu erzeugen.
So lange du das berücksichtigst, ist eigentlich alles in Ordnung
Solltest du trotzdem verunsichert sein, such dir einen guten Lehrer und nimm bei ihm einige (wenige) Stunden. Das mag zwar eine Investition sein, aber es ist sicher eine, die dir für dein restliches Musikerleben weiterhilft
Viel Spaß beim Üben!