Das Verhältnis zur "Konkurrenz"

Jazi
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Hey Ihr Lieben,
Ich hatte neulich wieder ein interessantes Gespräch über das Konkurrenzdenken zwischen Musiklehrern bzw in meinem Fall: Vocal Coaches.
Leider habe ich schon öfter die Erfahrung gemacht, dass man sich vielmehr als Konkurrenten ansieht anstatt als Kollegen.
Nun mag vielleicht keiner wirklich sehen oder zugeben dass man öfters solche Gedanken hat bzw man selbst öfters das Gefühl von "Abwehr" verspürt.
Darum würde mich interessieren wie sich das Thema bei Euch so verhält.
Wann wird ein Kollege als solcher akzeptiert, was löst bei Euch eine Abwehr-, Verteidigungshaltung aus?
Wie würdet ihr einschätzen wann ihr eine Diskussion sachlich oder abwärtend führt?
Sucht ihr Unterstützung bei Kollegen und regen Austausch? und seid ihr offen für andere Techniken, Tipps und Tricks? Oder seid ihr Euren Erfahrungen treu?

Fragen über Fragen, aber ich freue mich auf einen interessanten Austausch und den Lehrenden
 
Eigenschaft
 
Verhältnis mit der Konkurrenz oder eher zur Konkurrenz? ;)

scnr :redface:
 
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Ähm... zur natürlich :D
 
Hab's geändert :)
 
Ich bin kein GL. Denke aber, dass das Thema allgemeingültig ist und sich auf alle möglichen Bereiche anwenden lässt.

Normalerweise wird ein Kollege schneller akzeptiert, wenn er eine ähnliche Ansicht vertritt wie man selbst ist.

Ist das nicht gegeben, argumentiert man dagegen. Stößt man dabei auf Renitenz, lästert man mit Gleichgesinnten. Normal.

Natürlich ist das oft keine statische Situation. Gerade hier im MB, wo einige User eben auch langfristig aktiv sind, habe ich häufig beobachtet, dass es mit der Zeit zu einem Konsens oder einer Akzeptanz kommt. Auch wenn das am Anfang nicht danach aussah.

Sucht ihr Unterstützung bei Kollegen und regen Austausch? und seid ihr offen für andere Techniken, Tipps und Tricks? Oder seid ihr Euren Erfahrungen treu?

Das ist eigentlich keine Entweder/Oder-Frage. Natürlich ist es so, dass viele GL auf ihre Erfahrung setzen – aber durchaus akzeptieren, wenn jemand einen anderen Weg gehen will oder vertritt. Außerdem bilden sich die meisten mir bekannten GL auch weiter.

Problem ist dabei häufig, dass es erstmal zu den "anderen" Techniken - und gerade neue und kommerzielle Gesangssysteme gehören dazu - kaum Literatur gibt. Und sich die Befürworter oder Vertreter mit Informationen bedeckt halten. Denn es soll ja Geld damit verdient werden.

Wenn dann ein neuer "Kollege" in eine Diskussion grätscht und so etwas schreibt: "Erstaunlich, wie viel Unwissen hier herrscht. Ich bin zertifizierter Coach der Methode XYZ. Und ich kann euch versichern, dass das die effektivste Methode ist, mit der man singen lernen kann."

... dann wird er (und das, was er vertritt) mit Sicherheit auf Ablehnung stoßen. Wenn er dagegen sachlich argumentiert und informiert, kann er sich regen Austausches sicher sein und früher oder später damit rechnen, als Kollege akzeptiert zu werden.

Es ist also auch wieder der Ton, der die Musik macht. Und mit Sicherheit spielt auch Sympathie eine bedeutende Rolle.
 
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Hmmm..... interessante Frage. Konkurrenz innerhalb bestimmter Berufssparten (und besonders dann, wenn man freischaffend ist und sich sowieso um die Aufträge balgen muss) gibt es natürlich überall, also auch unter Musikern und/oder Gesangslehrern. Ich persönlich kriege davon nichts mit, weil ich selbständig vor mich hinwurschtele und wenig Kontakte zu anderen Gesangslehren habe, ich habe sie eher zu Musikern. Ein bestimmtes System oder Methode wende ich nicht an und wüsste auch nicht, wer das hier tut. Gut, es gibt in der Nähe eine Gesangsschule, die nach einer bestimmten Methode arbeitet. Wer dort unterrichten will, muss erst die schulinterne Ausbildung durchlaufen und diese natürlich auch bezahlen (ist nicht billig!) und darf sich dann "zertifizierter XYZ Vocal Coach" nennen. Ich hab mal eine Werbung von denen bekommen, aber sie haben mich nicht überzeugt. Lauter vollmundige Versprechungen, wie toll die Schüler dank dieser tollen Methode singen würden. Viel heisse Luft, meiner Meinung nach. Aber die müssen natürlich ebenso um Kunden konkurrieren.
Mich würde es durchaus interessieren, wie andere private GL arbeiten, ich würde gerne mal bei ein, zwei Stunden zuschauen und hätte auch kein Problem damit, wenn dies umgekehrt auch geschähe - aber ich hab das Gefühl, die meisten lassen sich nicht in die Karten schauen.
 
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Mir geht es ganz ähnlich wie dir Bell.
Als freie Gesangslehrerin sitzt man jeden Tag wie die Spinne im Netz im eigenen Gesangsräumchen. Die SchülerInnen gehen rein und raus.
Balgen muss ich mich zum Glück nicht, ich habe mehr Anfragen als ich eigentlich SchülerInnen nehmen kann. Soweit also alles gut.

Ich habe viel hospitiert als ich das Zertifikat beim Bund Deutscher Gesangspädagogen gemacht habe. Und ich lasse gelegentlich auch bei mir hopitieren, da gab es schon ein paar Mal Anfragen. Ich mag das, weil ich mich gerne auch mal mit in dem Fall angehenden KollegInnen austausche und ich denke, ich kann dann auch offen sein und alle Fragen beantworten, die gestellt werden. Ich habe keine Angst davor mein Wissen und Können weiterzugeben und ich nehme auch gerne Ideen von Außen auf. Ich unterrichte seit bald 16 Jahren und ich kann mit Selbstbewusstsein sagen, daß ich inzwischen so gut wie jedem das singen beibringen kann. Dafür brauche ich keine xyz Methode, meine Erfahrung ist sowieso, daß die Übungen sich zwar immer wiederholen, die Anwendung aber hochindividuell ist.
Solche Baukastensystem-xyz-Methoden brauchen nur unsichere AnfängerInnen ;-) Ich verstehe nach all den Jahren sehr genau wie singen geht. Das hat mit irgendwelchen Wundern nichts zu tun.

Ich habe auch lange in einer Musikschule unterrichtet. Da gab es keine Vorgaben, die Methode betreffend. Das hätte ich auch nicht mitgemacht. Hier gibt es auch so Franchise-Musikschulen und ich war auch mal bei so einer für ein Vorstellungsgespräch. Die waren noch nicht eimal bereit, mir zwecks seriöser Info etwas über ihre Methode mitzugeben. Und man hätte sich richtig verpflichten müssen. Für mich ist das nichts.
 
Also ich gebe zwar größtenteils Gitarrenunterricht, allerdings denke ich das das hier auch passen könnte.

Ich wohne in einer Kleinstadt wo noch fasst jeder Musiker jeden kennt. Wir haben 5 Gitarrenschulen und eigentlich ist das weniger ein Konkurrenzkampf als ein Kollegiales miteinander. Da jeder seinen eigen Stiel hat schicken wir sogar teilweise unsere Schüler zu einem Kollegen wenn wir der Meinung sind das dieser besser passt. usw.
Habe sogar mit einem Kollegen schon mal eine Austauschstunde gemacht d.h er unterrichtet mich eine halbe stunde in e Gitarre und ich ihn dafür eine halbe stunde auf der Klassischen.
 
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