das stereo phänomen

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fibonacci
Guest
hallo

Mir geht es um ein "Phänomen" bei stereo Aufnahmen.
Wenn ich mir alte Aufnahmen aus den 70 ern von King Crimson und vielen anderen anhöre, wird da mit sehr extremen Einstellungen gearbeitet. So kommen manche Gitarren nur von einer Seite, von der anderen Klavier,...

Bei aktuellen Produktionen hab ich sowas noch nie gehört, hier findet man ja eigentlich immer ein ausgewogenes Stereobild.

Ein Problem was ich an mir selbst beobachte ist, das ich solche extremen Stereo verteilungen mit Kopfhörern nicht vertrage. Vor allem wenn tiefe Frequenzen nur von einer Seite kommen, oder von einer Seite stärker, ist es für mich eine Qual.
Es verursacht schon wirklich fast schmerzen und ich kann es mir nicht anhören.
Ist das Allgemein so, oder geht es nur mir so?

Ist der Grund weshalb man heutzutage auf solche Abmischungen verzichtet der, das die Musik Kopf/Ohrhörer kompatibel sein muss?
 
Eigenschaft
 
Bei mir ist es anders. Wenn ich mir die Musik von heute anhöre bekomme ich Kopfschmerzen. Liegt wohl mehr an der Musik als an der Aufnahme.

Ehrlich gesagt kann ich es auch nicht ab, wenn der Bass von links statt zentral über Kopfhörer kommt. Es ist mir unangenehm.
Über Lautsprecher kann man den Bass nicht orten und man merkt sowas nicht. Aber über Kopfhörer schon.

Bei Bruce Springsteens "I'm On Fire" kommen die Drums von einer Seite...stört mich unheimlich, trotz guter Musik. Aber den meisten Menschen fällt sowas nicht auf.
 
Mir geht es um ein "Phänomen" bei stereo Aufnahmen.
Wenn ich mir alte Aufnahmen aus den 70 ern von King Crimson und vielen anderen anhöre, wird da mit sehr extremen Einstellungen gearbeitet. So kommen manche Gitarren nur von einer Seite, von der anderen Klavier,...
das liegt vermutlich daran dass stereo damals ziemlich neu war und die pulte noch keine pan-potis, sondern nur links, mitte, rechts kannten. gut zu hören bei den frühen sachen von den beatles, doors, zeppelin, ...
ich höre sowas trotzdem gerne und finde es nicht störend, die musik ist eben ganz einfach großartig

mischungen werden auf lautsprechern gemacht, auf kopfhörern fehlt dir das übersprechen aufs jeweils gegenüberliegende ohr plus alle verzögerungen, reflexionen etc. die dir ein raum hinzufügt, vor allem die ortung der signale fällt sehr schwer. das ist also eine unnatürliche hörsituation und kann schnell anstrengen. dass man bei mischungen auf kopfhörer-kompatibilität achtet wäre mir neu, höchstens auf monokompatibilität.

abhilfe kannst du dir mit einem crossfeed-kopfhörerverstärker schaffen, von günstigen kleinen portablen iphone-verstärkern bis zum hi-end-amp (zB spl phonitor), die dir den höreindruck wirklicher lautsprecher geben.
oder du kaufst dir irgendwelche 'remastered'-editionen, die sind oft nochmal neu in stereo gemischt.
 
das war damals halt "mode"... war total neu und fanden alle total geil und habens übertrieben. so wie in den 80ern midi total neu und geil war, und danach digitale reverbs... wurde auch total übertrieben und heute miese musik total geil ist und voll übertrieben wird ;)
 
Ich find auch nicht, dass das unbedingt ein altes Phänomen ist, ich kenn genug Bands, gerade im Metalbereich, die das immernoch oft so machen, vor allem wegen Zweistimmigkeiten und so und ich finds eigentlich auch okay, es passt halt nicht immer, zum Beispiel müssen die Rhythmusinstrumente einfach links und rechts präsent sein, da der Sound meiner Meinung nach sonst recht dünn wird, während ein Solo o.Ä. auch gerne mal links bzw. recht gepannt sein ;) Is nur meine Meinung ;)
PS: Mich stört das aber auch manchmal, gerade wenn man nur über einen Ohrhörer hört und der MP3-Player keine Monofunktion hat -.-
Gruß, Jan
 
meinst du doppeln oder nur extreme pan-stellungen? das ist was anderes als damals, heute würde doch keine band das schlagzeug komplett nach links und orgel mit gitarre nach rechts setzen, so wie bei vielen doors-stücken. oder gesang links und band rechts wie bei frank sinatra.
 
Nein ich meine extreme Panstellungen, dass man zum Beispiel ein Solo fast komplett nur von links hört und dann wenn die andere Gitarre mit Solo dran ist, es von rechts kommt, bzw bei mehrstimmigen Läufen halt die verschiedenen Stimmen nach rechts und links verteilt sind ;) (hier ist bei 2:06 n gutes Beispiel dafür, ist tatsächlich n bisschen verwirrend, wenn man sich auf eine der Spuren konzentriert und dann noch versucht die andere mitzuhören, da muss man einfach versuchen, das gerichtete Gehör auszuschalten ;))
Dinge wie Schlagzeug komplett nach rechts oder links zu pannen gehn natürlcih gar nicht, da hört sich ja dann eine Seite komplett leer an (außer man verteilt Overheads und einzelne Mikros geschickt im Panorama, das kann sich durchaus interessant anhörn :))
Gruß, Jan
 
youtube ist mit seinen 64kbit mono nicht unbedingt für stereo-demonstrationen geeignet, klar dass sowas das gehör verwirrt. deswegen gibt es ja panorama, um instrumente des selben frequenzbereichs auseinanderzuhalten.
 
Ach mist stimmt hab ich garnicht dran gedacht, ich lad mir die Videos, bzw die MP3 Tracks immer runter, da die ursprungsdateien meistens um die 256kb haben und stereo sind xD peinlicher Fehler
 
Ich find Stereo eigentlich immer ne spaßige Sache.
Die Beatles haben oft das ganze Drumset auf einer Seite. Wenn man nicht drauf achtet, klingts nur bisschen ungewohnt.

Aber ich benutz auch ganz gerne mal Stereoeffekte, also dass z.b. die Gitarre im Solo langsam von Links nach Rechts wandert. Das gibt der Musik noch den letzten Schliff.
Bass sollte aber wirklich immer Zentral sein.. wer macht den denn nach außen? Ekelhaft!
 
das thema stereo ist zwar schon recht ausgelutscht, was mich aber mal wirklich interessieren würde:
Ein realistisches Klangbild zu erzeugen!
immerhin haben rockplatten einfach nix mehr mit wirklichkeit (jetzt mal nur aufs Räumliche bezogen) zu tun.

Wie würde es sein, wenn man versuch mal eine Bühne "nachzubauen". Also das Schlagzeug in der mitte hinten. Der Bassist rechts daneben. Der eine gitarrist Links und der Sänger recht wichtig vorne.
Wie würde das rüberkommen? ich glaube total scheiße. :D
Aber bei akkustischen gruppen wäre das wirklich interessant (dann auch das schlagzeug mal eher im hintergrund und auch nicht mittig usw.)

Allerdings müsste man alles in einen eigenen Raum stellen und versuchen das auf der einen seite sehr realistisch zu machen, auf der anderen aber so, dass man sich das ganze in jeder lebenslage anhören kann. (also über stereodreieck, mono, KH, irgendwie aufgestellt usw.) Das dürfte der Idee dann das genick brechen. :redface:

Vom prizip wäre es ja wie eine orkester aufnahme, allerdings mit einer kleineren besetzung und ev. mehr auf rock getrimmt.

Lg Melody
 
Wie würde es sein, wenn man versuch mal eine Bühne "nachzubauen". Also das Schlagzeug in der mitte hinten. Der Bassist rechts daneben. Der eine gitarrist Links und der Sänger recht wichtig vorne.
Wie würde das rüberkommen? ich glaube total scheiße. :D
Aber bei akkustischen gruppen wäre das wirklich interessant (dann auch das schlagzeug mal eher im hintergrund und auch nicht mittig usw.)

Ich hab das mal gemacht. Ich hab mir einen Satz Stereo-Impulsantworten generiert (mit dem Voxengo Impuls Modeller) die alle den gleichen Raum abbilden, aber von verschieden positionierten Schallquellen auf immer die gleiche Hörposition.

So kann man auf jeden Instrument quasi die Position im Raum auffalten. Das Ergebnis war für sich gesehen erstaunlich, man bekam eine phänomenale räumliche Abbildung. Mit Kopfhörern oder mit einem klassischen Stereo-Aufbau der Anlage konnte man haargenau sagen wo welches Instrument herkommt, und zwar wirklich wo es im Raum steht. Das interessante ist dabei eigentlich dass alle Instrumente trotzdem sie aus verschiedenen Richtungen kamen auf beiden Kanälen in etwa gleich laut waren.

Das hört sich jetzt recht großartig an, ist es aber überhaupt nicht. Die fehlende Mono Kompatibielität durch die Laufzeitunterschiede zwischen gleichen Signalen auf beiden Kanälen sind gar nicht mal so das große Problem, die Kammfilter wenn man auf Mono schaltet halten sich in Grenzen und wer hört heute noch Mono? (das wird mehr als ausgeglichen durch die Tatsache dass alle Instrumente auf beiden Seiten gleich laut zu hören sind, die Anordnung einen iPod-Stöpsel in einem Ohr zu haben wird mittlerweile wohl definitiv eine Hörsituation sein die man beachten sollte).
Das Problem ist dass die Instrumente sehr weit weg rücken. Mit den Ansprüchen an moderner Rockmusik oder gar Metal ist das gar nicht zu vereinbaren.
Es hört sich nun mal so an als hätte man die Band vor sich stehen, und an sich ist die proberaumähnliche Klangerfahrung nichts was man auf Platte hören will.

Ich denke dass Aufnahmen ähnlich wie Fotografie oder das Filmen von der reinen Abbildung der Wirklichkeit zu einer eigenen Ästhetik entwickelt haben.
 
Auf einem Gitarren-Multieffektgerät habe ich eine Pan-Funktion. Dabei wandert der gespielte Ton je nach Einstellung ziemlich schnell hin und her. Also links, rechts, links, rechts.
Über den Verstärker hört es sich mehr wie laut, leise an. Aber über Kopfhörer wird man dabei wahnsinnig. Das kann ich nur ein paar Sekunden lang so spielen sonst kipp ich dabei um.
 
@MatthiasT

Genau so hätte ich mir das vorgestellt :) Danke für deinen Erfahrungbericht.
Sehe das gleich wie du und mit deinem letzten satz triffst du die Musik-hörgewohnheiten unserer Gesellschaft auf den Punkt.

Es ist so auch leicht erklärbar warum rock usw. so produziert wird wie es zZ. wird und klassik halt nicht :D

Lg Melody
 
Ich hab das gerne Folgendermaßen: Drums/Bass in der Mitte, Gesang mit Ping-Pong Delay, Gitarren jeweils recht extrem gepannt. Das ganze dann mit Reverb (Predelay Zeit usw) noch recht räumlich gestaltet und tiefengestaffelt.
 
Teils schon genannt: Damals hatten die Mischpulte, direkt nach einführung von Stereo garkeine Möglichkeit in die Richtung btw halt nur Entweder oder. Dazu waren Stereogeräte meist welche mit eingebauten Lautsprechern. Da waren dann die beiden Kanäle kaum außeinander, sodaß dieses extreme Panning garnicht so extrem gehört wurde, sondern so eine gewisse räumliche Trennung geschaffen wurde.
 

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