haiiiner
Registrierter Benutzer
Das Schillinger System wäre ja einen eigenen Thread wert. Gibt es hier jemanden, der davon etwas Ahnung hat? Ich habe gerade mal in ein Video reingeschnuppert. Interessant ist es allemal.
Viele Grüße,
McCoy
Vor Jahren hatte ich mich mal an Schillingers System Of Musical Composition ran gewagt und bin bis Chapter 8 "Coordination Of Time Structures" gekommen.[...]
Wenn man bedenkt, dass Gewrshwin, Glen Miller, Stan Kenton und die ganzen Jungs bei ihm studierten. Hut ab! Ich bin bei Seite 37 ausgestiegen.
Glenn Miller schrieb nach dieser Quelle "Moonlight Serenade" bei Schillinger als Hausaufgabe, es gab da vielleicht auch ein kleines 1x1.
https://www.berklee.edu/berklee-today/fall-2000/The-Schillinger
Gruß Claus
Ich versuche noch zu begreifen, WAS das ist, was Schillinger da in die Welt gesetzt hat*. Es sieht so aus, als sei es eine abstrakte Rekonstruktion musikalischer Strukturen - aber, wie mir gerade auiffällt, ist das jede andere Musiktheorie ja auch
Diese hier unterscheidet sich allerdings wohl in Abstraktionsgrad, systematischen Verfahrensweisen und konzeptioneller Begriffs- und Symbolbildung. Wie Ihr schon schreibt, ist eine Abstraktion dieser Komplexität eine Zumutung erster Kajüte.
Um meinen Frust von vornherein in Grenzen zu halten, frage ich daher aus Kosten-Nutzen-Gründen:
Inwieweit verdeutlicht Schillers Abstraktion dramaturgisch relevante Aspekte?
Bspw. wie das Tonnetz klangliche Verwandtschaft durch räumliche Distanz darstellt?
Denn mir scheint: wesentlich für die Attraktivität eines Musikstückes ist die nachvollziehbare Vermittlung musikalisch entfernter Verwandter, seien sie vorrangig melodischer, rhythmischer oder harmonischer Gestalt. Demnach könnte eine Theorie leisten:
1. Konkretisierung des Möglichkeitsraumes durch systematische Entwicklung und Ableitung musikalischer Formen und Konzepte - hier würden Wege aufgezeigt, die unendliche Vielfalt musikalischer Einzelereignisse bis hin zu komplexeren Strukturen systematisch zu entfalten.
2. Veranschaulichung gradueller Verwandschaftsverhältnisse innerhalb dieser Strukturen
3. gesetzmäßige Vermittlungsmöglichkeiten von Strukturen mit abnehmender Verwandschaft/Ähnlichkeit
Nach dem, was ich gesehen habe, leistet das Schillinger-System die erste Aufgabe in besonderer Gründlichkeit. Doch wie sieht es mit 2. und 3. aus? Könnt Ihr das einschätzen?
*Dieser Artikel von Ted Pease klärt einiges:
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