Jiko
Ex-Mod
Ich beginne mal einfach mit einem Bild:
Bevor ich jetzt näher drauf eingehe, erstmal die Vorgeschichte:
Das mit der Musik in dieser Familie hat ja nicht erst bei mir angefangen - meine große Schwester hat gespielt, meine Mutter, Tante, Onkel, Oma, Opa.....
Angefangen habe ich auf einer Gitarre (Höfner 513), die die erste Gitarre meines Onkels (mütterlicherseits) war - er ist leider bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Mein Großvater war vorher schon Raucher, wurde aber ab dann zum Kettenraucher und ist dann nur wenig später an Lungenkrebs gestorben. Naja - ist schon einige Jahre her. Durch meine Mutter (wenn wir schon dabei sind - sie ist letztes Jahr an einer Lungenembolie gestorben ) habe ich mal erst wirklich davon erfahren, dass mein Großvater auch Gitarre gespielt hatte und ebenfalls eine besessen hatte, genauere Infos habe ich aber nicht bekommen. Vor ein paar Wochen habe ich mit meiner Tante telefoniert und dabei sind wir irgendwie auf die Gitarre zu sprechen gekommen und ich habe mal Interesse angekündigt, dass ich sie mal sehen möchte.
Meine Tante hat dann ein bisschen davon erzählt, dass die Gitarre in einem unspielbar schlechten Zustand ist, dass die nie sonderlich gut war und dass meine Mutter mal versucht hatte, sie wieder hinzubekommen und das hat... ich drücke es mal nett aus... nicht so ganz geklappt.
Vorhin haben wir quasi bei Oma und Tante ums Eck den Geburtstag meines Bruders nachgefeiert und die beiden waren auch dabei und haben mich danach mal eingepackt und haben mir bei ihnen zu Hause die Gitarre in die Hand gedrückt.
Da ging es dann auch weiter mit den Informationen - die Gitarre lag jetzt seit Jahrzehnten im Keller, war mit Stahlsaiten bespannt und meine Oma meinte, dass mein Großvater die schon besessen hat, als sie sich kennengelernt haben, in seiner Studienzeit, 1950.
Für das Alter von entsprechend mindestens 60 Jahren ist der Zustand wirklich nicht erschreckend.
Hier mal eine kurze Liste der gefundenen Fehler:
- Hauch eines Risses im Boden, nichts schlimmes, den bekomme ich recht leicht wieder zu.
- Sattel fehlt
- Zahnrad einer Mechanik fehlt, ich werde mal überprüfen, ob ich sowas von den abgenommenen Mechaniken der Framus (siehe Signatur "Archtop") verwenden kann.
- Mechaniken sind angerostet und dadurch ziemlich schwergängig (Ich habe irgendein seltsames Rostlöse-Öl, das probiere ich mal dran aus)
- Stegeinlage fehlt
- Drei Bünde fehlen
- Es ist Lack drauf, der nicht draufgehört; der missglückte Versuch meiner Mutter damals... Ich peile eine Öl+Wachs-Behandlung an.
So - das wird meine Beschäftigung für die nächste Zeit.
Jetzt schwebt noch die Frage durch den Raum, warum ich das Thema in der Guitar Lounge poste und nicht in einem spezifischen Unterbereich.
Mal ganz ehrlich: Die Gitarre irritiert mich. Optisch ganz klar Konzertgitarre, ergo Nylonsaiten. Dagegen die Aussage allerseits, dass da Stahlsaiten drauf waren. OK, könnte eine unbeabsichtigte Vergewaltigung darstellen. Aaaber - für die Stahlsaiten spricht wieder der Punkt, dass die Sattelbreite nur 43mm beträgt. Problem: Der Sattel ist weg, ich kann mir die Kerbungen nicht ansehen. Die Löcher in der Brücke sind auch sehr schmal (und durch den Lack, den meine Mutter aufgetragen hatte, wahrscheinlich auch verstopft).
Kurz: Insgesamt bin ich ratlos. Im Zweifel tendiere ich wegen der niedrigeren Spannung zu den Nylonsaiten, wobei ich sagen muss, dass die Gitarre recht robust wirkt - deutlich robuster, als zum Beispiel die (wie ich vermute) Romantik-Gitarre, die ich da habe.
Hier nochmal ein Bild vom Korpus auf meinem Arbeitstisch, der momentan eigentlich von einer E-Gitarre in Anspruch genommen wird - aber meine Gitarren vertragen sich - für die Fotosession hat sie der "Neuen" Platz gemacht
Zusammen mit dem "hä?" zur Frage nach der Bespannung geht es ähnlich weiter mit der Marke - was ist das? Ich finde keine Beschriftung - weder auf dem Korpus, noch auf der Kopfplatte noch im Korpus habe ich bisher was gefunden. Anhaltspunkt: Gebaut vor 1950. Mein Großvater ist leider tot, ihn kann ich nicht mehr fragen. Evtl. hat ja jemand schonmal etwas derartiges gesehen?
Zu den Daten... da bin ich auch mal noch etwas zurückhaltend...
Aber ich fasse mal zusammen:
Wahrscheinlich ist die Gitarre vollmassiv, wobei ich nochmal einen kleinen Spiegel auftreiben muss, um mich dessen zu vergewissern, aber zumindest wirkt der Boden schonmal massiv, wenn man den Maserungsverlauf von "hinten" mit "innen" vergleicht.
Decke: Fichte
Boden und Zargen: ?*
Hals: ?*²
Binding am Korpus vorne und hinten
Sattelbreite: 43mm
Mensur: 625mm
*
Das mit dem Holz von Zargen und Boden ist echt seltsam - wieder eine Sache, die mich verunsichert - evtl. kann mir da jemand helfen, hier mal ein Foto durch das Schallloch (hinten ist die Gitarre zu verkratzt, da ist es schwieriger, eine so schöne Stelle zu finden):
Was auffällt, sind die recht tiefen langen Poren und farblich liegt das Holz im Bereich hellbraun mit einem Touch von grau.
*²
Das Holz vom Hals hätte ich erstmal als ganz üblich Ahorn abgestempelt, aber irgendwie.... davon gibt's morgen auch mal ein Detailfoto. Das sieht irgendwie nach Buche aus, was mich auch gerade etwas irritiert.
Ich würde mich über Informationen und mentale Unterstützung freuen
Bis denne
Bevor ich jetzt näher drauf eingehe, erstmal die Vorgeschichte:
Das mit der Musik in dieser Familie hat ja nicht erst bei mir angefangen - meine große Schwester hat gespielt, meine Mutter, Tante, Onkel, Oma, Opa.....
Angefangen habe ich auf einer Gitarre (Höfner 513), die die erste Gitarre meines Onkels (mütterlicherseits) war - er ist leider bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Mein Großvater war vorher schon Raucher, wurde aber ab dann zum Kettenraucher und ist dann nur wenig später an Lungenkrebs gestorben. Naja - ist schon einige Jahre her. Durch meine Mutter (wenn wir schon dabei sind - sie ist letztes Jahr an einer Lungenembolie gestorben ) habe ich mal erst wirklich davon erfahren, dass mein Großvater auch Gitarre gespielt hatte und ebenfalls eine besessen hatte, genauere Infos habe ich aber nicht bekommen. Vor ein paar Wochen habe ich mit meiner Tante telefoniert und dabei sind wir irgendwie auf die Gitarre zu sprechen gekommen und ich habe mal Interesse angekündigt, dass ich sie mal sehen möchte.
Meine Tante hat dann ein bisschen davon erzählt, dass die Gitarre in einem unspielbar schlechten Zustand ist, dass die nie sonderlich gut war und dass meine Mutter mal versucht hatte, sie wieder hinzubekommen und das hat... ich drücke es mal nett aus... nicht so ganz geklappt.
Vorhin haben wir quasi bei Oma und Tante ums Eck den Geburtstag meines Bruders nachgefeiert und die beiden waren auch dabei und haben mich danach mal eingepackt und haben mir bei ihnen zu Hause die Gitarre in die Hand gedrückt.
Da ging es dann auch weiter mit den Informationen - die Gitarre lag jetzt seit Jahrzehnten im Keller, war mit Stahlsaiten bespannt und meine Oma meinte, dass mein Großvater die schon besessen hat, als sie sich kennengelernt haben, in seiner Studienzeit, 1950.
Für das Alter von entsprechend mindestens 60 Jahren ist der Zustand wirklich nicht erschreckend.
Hier mal eine kurze Liste der gefundenen Fehler:
- Hauch eines Risses im Boden, nichts schlimmes, den bekomme ich recht leicht wieder zu.
- Sattel fehlt
- Zahnrad einer Mechanik fehlt, ich werde mal überprüfen, ob ich sowas von den abgenommenen Mechaniken der Framus (siehe Signatur "Archtop") verwenden kann.
- Mechaniken sind angerostet und dadurch ziemlich schwergängig (Ich habe irgendein seltsames Rostlöse-Öl, das probiere ich mal dran aus)
- Stegeinlage fehlt
- Drei Bünde fehlen
- Es ist Lack drauf, der nicht draufgehört; der missglückte Versuch meiner Mutter damals... Ich peile eine Öl+Wachs-Behandlung an.
So - das wird meine Beschäftigung für die nächste Zeit.
Jetzt schwebt noch die Frage durch den Raum, warum ich das Thema in der Guitar Lounge poste und nicht in einem spezifischen Unterbereich.
Mal ganz ehrlich: Die Gitarre irritiert mich. Optisch ganz klar Konzertgitarre, ergo Nylonsaiten. Dagegen die Aussage allerseits, dass da Stahlsaiten drauf waren. OK, könnte eine unbeabsichtigte Vergewaltigung darstellen. Aaaber - für die Stahlsaiten spricht wieder der Punkt, dass die Sattelbreite nur 43mm beträgt. Problem: Der Sattel ist weg, ich kann mir die Kerbungen nicht ansehen. Die Löcher in der Brücke sind auch sehr schmal (und durch den Lack, den meine Mutter aufgetragen hatte, wahrscheinlich auch verstopft).
Kurz: Insgesamt bin ich ratlos. Im Zweifel tendiere ich wegen der niedrigeren Spannung zu den Nylonsaiten, wobei ich sagen muss, dass die Gitarre recht robust wirkt - deutlich robuster, als zum Beispiel die (wie ich vermute) Romantik-Gitarre, die ich da habe.
Hier nochmal ein Bild vom Korpus auf meinem Arbeitstisch, der momentan eigentlich von einer E-Gitarre in Anspruch genommen wird - aber meine Gitarren vertragen sich - für die Fotosession hat sie der "Neuen" Platz gemacht
Zusammen mit dem "hä?" zur Frage nach der Bespannung geht es ähnlich weiter mit der Marke - was ist das? Ich finde keine Beschriftung - weder auf dem Korpus, noch auf der Kopfplatte noch im Korpus habe ich bisher was gefunden. Anhaltspunkt: Gebaut vor 1950. Mein Großvater ist leider tot, ihn kann ich nicht mehr fragen. Evtl. hat ja jemand schonmal etwas derartiges gesehen?
Zu den Daten... da bin ich auch mal noch etwas zurückhaltend...
Aber ich fasse mal zusammen:
Wahrscheinlich ist die Gitarre vollmassiv, wobei ich nochmal einen kleinen Spiegel auftreiben muss, um mich dessen zu vergewissern, aber zumindest wirkt der Boden schonmal massiv, wenn man den Maserungsverlauf von "hinten" mit "innen" vergleicht.
Decke: Fichte
Boden und Zargen: ?*
Hals: ?*²
Binding am Korpus vorne und hinten
Sattelbreite: 43mm
Mensur: 625mm
*
Das mit dem Holz von Zargen und Boden ist echt seltsam - wieder eine Sache, die mich verunsichert - evtl. kann mir da jemand helfen, hier mal ein Foto durch das Schallloch (hinten ist die Gitarre zu verkratzt, da ist es schwieriger, eine so schöne Stelle zu finden):
Was auffällt, sind die recht tiefen langen Poren und farblich liegt das Holz im Bereich hellbraun mit einem Touch von grau.
*²
Das Holz vom Hals hätte ich erstmal als ganz üblich Ahorn abgestempelt, aber irgendwie.... davon gibt's morgen auch mal ein Detailfoto. Das sieht irgendwie nach Buche aus, was mich auch gerade etwas irritiert.
Ich würde mich über Informationen und mentale Unterstützung freuen
Bis denne
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