Das Musikernetzwerk - ein Geben und Nehmen

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Meine aktuelle Band und ich sind momentan in einer Recordingphase für unsere erste EP. Wir haben uns dafür etwa zwei Wochen Zeit genommen. Heute war der erste Tag und wir haben mit den Schlagzeugaufnahmen begonnen, zwei Songs haben wir geschafft. Während zwei von uns gerade auf meinem Sofa ein wenig Schlaf nachholen (wir wollen heute noch den nächsten Track eintüten), denke ich darüber nach, wie wir bisher vorangekommen sind. Am meisten freue ich mich darüber, dass sich die Kontakte, die man in den letzten Jahren geknüpft hat, an Tagen wie diesen auszahlen.

Das Schlagzeug wurde auf 12 Kanälen abgenommen, wir haben sehr hochwertige Mikrofone nutzen können. Das Recordingmischpult ist ein guter 16-Kanaler. Die Sachen sind von verschiedenen Leuten ausnahmslos kostenlos an uns verliehen worden. Wir haben selber nur sehr wenig rudimentäre Erfahrung mit Schlagzeugmikrofonierung, geschweige denn mit dem verwendeten Equipment, also kam uns ein weiterer Freund für fast einen ganzen Tag zu Hilfe, hat mit aufgebaut, justiert und eingepegelt. Morgen und übermorgen fassen wir die Regler einfach nicht mehr an und brauchen nur noch die Aufnahme starten.
Wir haben schon früher in anderen Formationen Aufnahmen in Eigenregie gemacht, hatten dabei aber nie die Regler selber in der Hand. Das hat sich seit einiger Zeit geändert, mittlerweile haben der Sänger und ich Nahfeldmonitore und einfache Interfaces, um zuhause auf effektive Art kreativ sein zu können. Dass wir nicht vollkommen jungfräulich an die Sache herangegangen sind, sondern schon bei den früheren Aufnahmen ein wenig "in die Lehre" gegangen sind, ist sicherlich sehr hilfreich. Ich finde, unsere Fähigkeiten machen von Aufnahme zu Aufnahme Riesensätze nach vorne.

Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir am Ende ein Ergebnis hervorgebracht haben werden, das uns zufriedenstellt. Es wird sicher nicht die crème de là crème der Produzierkunst sein, aber ich vertraue unseren Fähigkeiten so sehr, dass ich nicht glaube, dass wir noch viel Geld in die Aufbereitung der Aufnahmen stecken müssten. Das schönste dabei ist das Gefühl der totalen Autonomie. Wir können buchstäblich machen was wir wollen, sind keinem Zeitdruck ausgesetzt und veröffentlichen die Sachen einfach dann, wenn der Moment günstig ist. Bei Dingen wie Bandbildern, Internetauftritt etc. wird es ähnlich sein. Dieser ganze Angang ist schon ein für meine Verhältnisse ziemlich großes Projekt, aber es wäre auch niemals möglich gewesen ohne einen großen Haufen von Menschen, die nicht nach einer Gegenleistung fragen. Sie werden sie ohnehin bekommen, denn es handelt sich im Wesentlichen um Freunde, die die gleiche Passion teilen. Ich werde gerade ein wenig rührseelig und fiebere den nächsten Wochen entgegen, die ich mit gespizten Ohren vor der DAW verbringen werde. Kennt ihr dieses Gefühl?

Grüße, Zottelviech
 
Eigenschaft
 
Ich kenne das aus meiner ehemaligen Band.

Die Aufnahmen wurden von einem Freund des Säners gemacht, der hobbymäßig Bands aufnimmt und abmischt. Er hat einfach seinen ganzen Pro-Tools Kram in den Ü-Raum geschleppt und zwei Tage mit uns verbracht. Kostenlos. Sein Kumpel hat das gleiche Hobby und darum zu Hause eine Gesangskabine. Dort hat unser Sänger eingesungen. Wie gesagt, Gemischt und gemastert wurde das ganze auch.

Unser damaliger Live-Mischer war hauptberuflich Tontechniker. Er hat von uns pro Gig 100,- bekommen (nicht verlangt) und uns traumhaft abgemischt. Warum ? "Ach, mir macht das Spaß und ich guck euch gerne zu".

Das war einfach fürstlich.
 

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