colourize
Registrierter Benutzer
Viele Übungsräume in Hamburg sind in alten Luftschutzbunkern untergebracht. Diese liegen natürlich oft in dicht besiedelten, innenstadtnahen Wohngebieten. Genau diese Gebiete sind es aber, die inzwischen auch bei der reicheren Bevölkerung als interessante Wohngebiete wiederentdeckt werden (früher ist man ja "raus ins Grüne" gezogen). Durch diese neue Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Wohnraum in zentraler Lage ist seit einigen Jahren in Hamburg eine rege Bautätigkeit im Gange, die unter den politischen Schlagworten "Nachverdichtung" und "Innenentwicklung" auch als nachhaltige Stadtentwicklung propagiert wird. Schließlich ist ja diese Innenentwicklung "flächensparsam" und damit voll ökologisch-nachhaltig. Und ja, diese Gentrification ist ja auch toll für die Stadt, denn so zahlen die Besserverdienenden ihre Steuer in Hamburg und nicht wie früher in den Umlandgemeinden des "Speckgürtels".
Leider führt die bauliche Nachverdichtung in Form des Baus hochpreisiger Wohngebiete zu einer Nutzungskonkurrenz mit den Proberäumen. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte "Otzenbunker" in der Otzenstraße auf St. Pauli, der vor zwei Monaten dicht gemacht wurde. Offiziell weil die Luft da drin so unzumutbar schlecht sei (was in ALLEN Hochbunkern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs der Fall sein dürfte). Der wahre Grund sind aber die Beschwerden der Bewohner, die in das schicke neue Wohngebäude gezogen sind, das direkt an den Hochbunker drangebaut wurde. Das sind dann wohl die Nachteile der tollen nachhaltigen Nachverdichtung. Presseberichte hier:
https://www.deutschlandfunkkultur.d...hamburger.2177.de.html?dram:article_id=438362
https://www.zeit.de/hamburg/2019-01/musikstadt-hamburg-blumfeld-tocotronic-bunker-laermschutz
In Folge dessen sind über 100 Bands, die vorher im Otzenbunker aus St. Pauli geprobt haben, proberaumlos. Zu meinem Glück bin ich selbst nicht unmittelbar betroffen, zwar hatte ich dort ebenfalls vor ca. 10 Jahren mal eine Raumbeteiligung, habe dann aber in einem anderen Teil der Stadt einen "eigenen" Raum für meine Projekte angemietet. Indirekt betroffen bin ich aber dennoch, denn erstens wird die Nachfrage nach Proberäumen in der Stadt größer, was den Vermieter zu einer Mieterhöhung veranlassen könnte. Zweitens soll auch an den Hochbunker, in dem wir proben, ein tolles schickes neues hochpreisiges Wohngebäude herangebaut werden, sodass zu befürchten ist, dass uns in einigen Jahren ein sehr ähnliches Schicksal ereilen könnte.
Mich würden Eure Erfahrungen in Hamburg - aber auch in anderen Städten (gibt es Parallelen?) - interessieren. Ferner die Frage, welche Alternativen bestehen... Ich habe sogar auch schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre einen Resthof auf dem Land anzumieten und in der Scheune einen Proberaum einzurichten (so wie dies ein Freund von mir gemacht hat). Damit verbunden sind aber andere Probleme - vor allem die anderen Musiker dazu zu bringen, da zum Proben rauszufahren...
Leider führt die bauliche Nachverdichtung in Form des Baus hochpreisiger Wohngebiete zu einer Nutzungskonkurrenz mit den Proberäumen. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte "Otzenbunker" in der Otzenstraße auf St. Pauli, der vor zwei Monaten dicht gemacht wurde. Offiziell weil die Luft da drin so unzumutbar schlecht sei (was in ALLEN Hochbunkern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs der Fall sein dürfte). Der wahre Grund sind aber die Beschwerden der Bewohner, die in das schicke neue Wohngebäude gezogen sind, das direkt an den Hochbunker drangebaut wurde. Das sind dann wohl die Nachteile der tollen nachhaltigen Nachverdichtung. Presseberichte hier:
https://www.deutschlandfunkkultur.d...hamburger.2177.de.html?dram:article_id=438362
https://www.zeit.de/hamburg/2019-01/musikstadt-hamburg-blumfeld-tocotronic-bunker-laermschutz
In Folge dessen sind über 100 Bands, die vorher im Otzenbunker aus St. Pauli geprobt haben, proberaumlos. Zu meinem Glück bin ich selbst nicht unmittelbar betroffen, zwar hatte ich dort ebenfalls vor ca. 10 Jahren mal eine Raumbeteiligung, habe dann aber in einem anderen Teil der Stadt einen "eigenen" Raum für meine Projekte angemietet. Indirekt betroffen bin ich aber dennoch, denn erstens wird die Nachfrage nach Proberäumen in der Stadt größer, was den Vermieter zu einer Mieterhöhung veranlassen könnte. Zweitens soll auch an den Hochbunker, in dem wir proben, ein tolles schickes neues hochpreisiges Wohngebäude herangebaut werden, sodass zu befürchten ist, dass uns in einigen Jahren ein sehr ähnliches Schicksal ereilen könnte.
Mich würden Eure Erfahrungen in Hamburg - aber auch in anderen Städten (gibt es Parallelen?) - interessieren. Ferner die Frage, welche Alternativen bestehen... Ich habe sogar auch schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre einen Resthof auf dem Land anzumieten und in der Scheune einen Proberaum einzurichten (so wie dies ein Freund von mir gemacht hat). Damit verbunden sind aber andere Probleme - vor allem die anderen Musiker dazu zu bringen, da zum Proben rauszufahren...
- Eigenschaft