Das lästige Thema Drummikrofonierung

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HSV1887
HSV1887
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Moin erstmal!

Nachdem uns als Band ein kleiner Handyrecorder zum Aufnehmen nicht mehr reicht, haben wir jetzt vor, unsere Instrumente einzeln aufzunehmen. Dafür brauche ich natürlich auch Mikrofone für mein Schlagzeug. Ich hab Glück, dass sich unser Leadgitarrist um ein Mischpult kümmern will, deshalb brauche ich dafür kein Geld ausgeben.

Also: Ich benötige Mikrofone für 3 Toms, eine Snare, eine Bassdrum und 2 Overheads. Als Buget habe ich mit Kabeln und Stativen ca. 700€ zur Verfügung.

Ich habe mich in meinem lokalen Musikfachgeschäft versucht beraten zu lassen, aber der Verkäufer wirkte als hätte er seine Tage, total unfreundlich und schnippisch. Deshalb probierte ich mich mit Hilfe des Internets beraten zu lassen. Was könnt ihr mir empfehlen? Ich bedanke mich schon mal für die Antworten :)

MfG

Jan aka HSV1887
 
Eigenschaft
 
Ist natürlich hochgradig Geschmackssache. Ich würde mir ein gebrauchtes SM57 (für die Snare) und ein gebrauchtes MD421 (für die Bassdrum) besorgen. Dazu ein Stereopaar Oktava MK012 (359.- beim Oktava-Shop). Das restliche Geld dann eben für Ständer und Kabel.

Die Toms kommen ja schon relativ laut auf den Overheads, je nachdem welche Abnahmetechnik man verwendet.

Wenn dann mal wieder etwas Geld in der Kasse ist, kannste je nachdem ein paar Tom-Mikros dazukaufen. Oder ein spezialisierteres Bassdrum-Mikro und das MD421 auf die Low-Tom aufrücken lassen.

YMMV
 
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...die Beyerdynamic Opus-Reihe könnte ich empfehlen.

Ich habe mein ganzes Set damit mikrofoniert, abgesehen von einem AKG112 an der BD und einem SM57 für SnareBottom.
Für Snare und Toms gibts praktische Clipmikrofone, die Stative fallen also weg bis auf jene für OH und HH.
Googel mal nach Beyerdynamic Opus 53 für OH und HH, Opus 87+88 für Toms und Snare.
Diese Mikros sind einerseits schon bezahlbar, klingen andererseits auch nicht "billig", die Clips taugen was und die Mikros sind angenehm klein und haben im Falle der Clipmikros sehr praktische Schwanenhälse.
Ich benutze die jetzt seit über 5 Jahren und habe keinen einzigen Ausfall oder technischen Defekt zu verzeichnen.

Das dürfte mit deinem Budget machbar sein...112er kann man ja auch ruhig gebraucht kaufen, die sind eh unzerstörbar.
 
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Ich würde 901's Meinung komplett unterstützen. Das wäre ein sehr gutes Set für den Anfang und sollte auch für alle gängigen Musikrichtungen funktionieren. Das MD421 und das SM57 sind auch beide sehr gute Mics für Amp Abnahme, also seid ihr da dann auch gleich gut aufgestellt.
 
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Also: Ich benötige Mikrofone für 3 Toms, eine Snare, eine Bassdrum und 2 Overheads.
Ich möchte es noch mal "abgrenzend" formulieren.
Viele "Drum-Mikro-Sets" sehen verführerisch aus, bieten aber nicht das Optimum. Es ist auch - besonders bei begrenztem Budget - sinnvoll, mit wenigen Mikrofonen (die dafür gut klingen und erfahrungsgemäß gut funktionieren) anzufangen.

... dass sich unser Leadgitarrist um ein Mischpult kümmern will, ...
Nur kurz nebenbei, da es nicht Dein Aufgabengebiet ist. Mischpult hilft hier nicht - was Ihr braucht ist ein Audiointerface. Mischpult kommt von Mischen - Ihr müsst aber (ungemischte) Einzelspuren aufnehmen.
(Auch da wird es im Sinne des Budgets gut sein Kanäle zu "sparen".)

Ich würde 901's Meinung komplett unterstützen.
Ich auch.

Clemens
 
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Ich stimme 901 auch zu. Aber um es noch einmal ausführlicher darzustellen.

Zu viele Close Mic führen gerade bei Anfängern dazu dass man die Mikrofone schlecht platziert. Ich habe genug Material mischen dürfen von Bands die selbst die Drums aufgenommen haben. Dort war meist der Sound der Close Mics OK aber die Overheads waren total falsch und von Stereobild verbogen. Sie spiegelten überhaupt nicht den Räumlichenklang des Sets wieder waren somit unbrauchbar. Das hat dann immer den Sound kaputt gemacht.

Den Besten Grundklang bekommt man mit 3 gut platzierten Mikrofonen, 1 x Bass, 2 x Overhead (matched pair). So wurden auch viele Tracks von Led Zeppelin aufgenommen und klingen Klasse.
Diese Technik heißt Recordeman (Video anschauen!). Damit bekommt man sehr gute Aufnahmen ohne das man ein Experte sein muss.

Close Mics finde ich (im Studio) nicht so wichtig da man, wenn man alle Kanäle einzeln aufnimmt, sie im Nachhinein sehr stark Nachbearbeiten bis hin zu Triggern kann. Overheads die die Cymbals, Hats und Raumklang einfangen kann man aber durch keine Nachbearbeitung mehr Retten wenn diese nicht stimmen kann man zwar aus den Close Mics ein Set zusammen mischen das klingt dann aber leblos wie ein Gesampeltes E-Drum. Das will man nicht.
Die einzige Ausnahme ist die Bass Drum. Aber nur aus dem Grund da Overheads, meist Kleinmembran Kondensator Mikrofone, den Kick nicht so richtig wiedergeben können.

Deshalb mein Tipp Recorderman. Da gibt es genug auf Youtube und Google wo das gut verdeutlicht wird. Das ist Idioten sicher.

Nun zum was Vill-Harmonix angesprochen hat. Ihr wollt alle Kanäle einzeln aufnehmen, zumindest solltet ihr das wollen. Warum? Ganz einfach man kann im Nachhinein durch Nachbearbeiten noch tausendmal mehr aus der Aufnahme heraus holen. z.B. selbst wenn man nur 3 Mikrofone - wie eben beschrieben - hat, kann man die Kick gaten das macht den Klang um einiges Klarer. Man kann die Kick auch noch einzeln mit einem EQ bearbeiten, etc.
Das kann man live am Mischpult nur bedingt. Kritisch wird es dann wenn es ans Mischen geht und man merkt dass z.B. die Kick zu stark mit dem Bass konkurriert. Wenn man nur die Stereo Summe des Sets hat muss man beim Gesamtklang Veränderungen durchführen. Wenn man einzelne Spuren hat kann man nur die Betroffenen bearbeiten und der Rest bleibt erhalten.
Daher würde ich ebenfalls auch zu einem neuen Mehrkanal-Interface raten.
z.B. für den Anfang 4 Kanäle:
https://www.thomann.de/de/tascam_us600.htm
oder - was ich für besser halte - gleich 8 Kanäle. Die kann man dann auch z.B. für Livemittschnitte verwenden oder dann später wenn man mehr Budget hat und die Drum Mikrofone aufgerüstet hat dafür.
Das gibt es z.B.:
https://www.thomann.de/de/256918tascam_us1800.htm
https://www.thomann.de/de/presonus_audiobox_1818vsl.htm
https://www.thomann.de/de/maudio_fast_track_ultra_8r.htm
https://www.thomann.de/de/zoom_r16.htm
 
Erstmal danke für eure schnellen Antworten!

Ich hab mich nochmal mit unserem Gitarristen unterhalten, er hatte vor, ein USB-Mischpult von Yamaha (hab den genauen Namen nicht mehr im Kopf) an den PC anzuschließen und die Summe da aufzunehmen.
 
Hallo HSV,

Samstag lief es für uns ja leider nicht so doll....aber das ist ein anderes Thema:).

Der Beitrag von 901 bzgl. MD421 und SM57 plus OH ist super, allerdings ist nicht jedes MD421 gleich das, was Du haben möchtest. Das Mikro wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder neu aufgelegt und dadurch hat es auch klanglich einige Veränderungen zu verzeichnen. Aber egal...so könnte man es machen.

Bezüglich Schlagzeugaufnahmen kann ich Dir zu folgendem günstigen Setup raten.
Für die Toms würde ich an Deiner Stelle die Sennheiser e604 inkl. Klemme kaufen. Stückpreis liegt bei ca. 115 Euro x 3 = 345€.
Für die Snare ist das SM 57, wie 901 schon sagte, super - vielleicht habt Ihr in der Band noch irgendwo ein SM 58 für den Gesang liegen. Auch das kannst Du gut für die Snare nehmen und musst vielleicht gar nichts ausgeben.
Ansonsten ist noch das Beyerdynamik M201 hervorragend für die Snare. Es klingt etwas weicher als ein SM57 und Du bekommst es bei ebay für ca. 100 Euro.
Bei der Bassdrum würde ich von den meist vorgeschlagenen Eiern von AKG aufpassen. Die klingen einfach dumpf und wirklich schlecht. Leider musste ich diese Erfahrung schon öfter machen. Ich hatte das Mikro selbst und kam einfach nicht mit dem Sound klar. Das heißt nicht, dass es live nicht okay ist, aber für das Studio muss ein Bassdrummikro einfach mehr können und vor allem besser klingen.
Daher rate ich dringend zu einem Audix D6. Es klingt meiner Meinung nach fantastisch und kostet ca. 200€.
Wenn DU willst, dann kan ich Dir Audiofiles zukommen lassen, wie es an meiner Bassdrum klingt. Kurze pn reicht.

Als OHs sind die Octava wirklich toll. Auch die Røde NT5 sind super und kosten, ähnlich wie die Octava, ca. 300 Euro im Paar.

Probier's mal aus bzw. sag doch mal Bescheid, was Du eigentlich gekauft hast und schick doch mal ne Aufnahme rüber.

Bin gespannt.
 
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Ein Mischpult mit zweikanaligem Interface nützt Euch gar nichts! Ihr müsst die Spuren einzeln aufnehmen, dafür braucht Ihr ein mehrkanaliges Intergace. Die Gitarren brauchen eine andere Nachbearbeitung als die Bassdrum etc. Bite solche Hinweise ernst nehmen. Ihr schmeißt sonst Geld zum Fesnter raus!
 
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Dann fange ich mal ernsthaft an, mir Sorgen zu machen :D Eine befreundete Band hatte uns das so gesagt, und den vertrauen wir eigentlich auch. Ich sag bescheid, dass er noch warten soll und recherchiere selbst mal ein bisschen^^

Jetzt zum eigentlichen Thema:

Mich hat das "Recorderman"-Aufnahmesystem fasziniert, danke erstmal für den Tipp! Meine Idee war jetzt, ein Paar Rode NT5 als Overheads und ein Audix D6 als Bassdrum-Mikro zu nehmen. Oder habt ihr da noch andere Vorschläge?


--- kurzer Nachtrag ---

Das Mischpult, welches unser Gitarrist meint, ist das: https://www.thomann.de/de/yamaha_mg_206c_usb.htm
 
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Nein, wie oben schon erwähnt: Keine "Mischpulte mit USB-Schnittstelle" kaufen, da hier nur die Stereosumme Richtung PC wandert, nicht aber Bassdrum, Snare usw. als Einzelne Spuren, die man dann in Ruhe nachbearbeiten kann.

Ihr braucht wenigstens ein Vierkanalinterface. Wir benutzen das Tascam US-1800 im Proberaum. Das hat 8 XLR-Anschlüsse auf der Vorderseite + Line-Eingänge auf der Rückseite.
Da unterhalten wir über ca. 300,00 für ein Interface, bleiben noch 400,00 für Mikros nach Geschmack (zzgl. Kabel, Stative usw.).
 
Bei Thomann steht:
USB Anschluss für einfaches Stereo Recording

Wie Trommler53842 schon beschrieben hat, wird euch das nix nützen.
Ein Interface wäre da natürlich deutlich besser.

Kannst du mal eure Pc Konfiguration hier auflisten, damit man dir besser Vorschläge machen kann.
 
PC Config(s):
Einmal ein etwas älteres Macbook, da weiß ich die genauen Daten aber nicht, mein Notebook (2*2,13GHz, Intel Dual Core, 4GB Ram, Grafik ist glaub ich egal) sowie mein großer Rechner mit 4*2,67 i5 und 6 GB RAM. Ich hab mir mal das Tascam US-1800 angeguckt, will unseren Gitarristen jetzt davon überzeugen (Hoffentlich hat er sich bis Montag da noch kein Mischpult gekauft...). Bei Thomann stand in einer Bewertung, die Software ist nur für einen Monat lizensiert... stimmt das?
 
Das stimmt nur teilweise. Wenn du die Software installierst musst du sie innerhalb eines Monats lizenzieren und registrieren.
Wenn du das nicht tust, kannst du sie nicht mehr nutzen.
 
Gut, hab mir schon Sorgen gemacht^^ Ich schlag das denn Montag bei der Bandprobe mal vor. Und nochmal ein großes DANKE! für alle eure Antworten! :)
 
Hallo HSV1887,

da verschiedene Computer zur Verfügung stehen, könntet Ihr für das beigefügte Mehrspuraufnahmeprogramm (hier Cubase 5 LE) Euch noch folgendes überlegen:

Die Software speichert normalerweise nach Registrierung + Aktivierung die Lizenz als Schlüssel auf der Festplatte ab. Damit könnt Ihr das Programm nur auf einer Maschine nutzen.

Falls das Programm auf mehreren Rechnern installiert werden soll, kann man sich den "Steinberg Key" holen, ein USB-Dongle, der die Lizenz abspeichert.
ABER: Nur dort wo der Dongle eingesteckt ist, kann man mit dem Programm arbeiten.
Die Lizenz lässt sich nicht von Dongle zu Dongle kopieren.

Der USB-Dongle liegt bei 20,00€

Steinberg Key[/URL]
[/LEFT[/URL]]

Denkbares Umfeld für diese Situation:

Im Proberaum nehmt ihr mit einem Rechner auf. Nun kopiert Ihr das Audioprojekt auf eine externe USB-Platte und nehmt den diese samt Dongle mit zu einem von Euch zuhause, wo auch wieder Cubase installiert ist.
Hier kopiert ihr nun das Projekt von der USB-Platte auf die interne und macht dann das Mixing auf diesem Rechner fertig.

Den Dongle braucht man später sowieso, wenn man auf eine der grösseren Versionen upgraden will.​
 
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Sorry fürs OT aber Drums Mikrofonieren ist doch nicht lästig sondern ne interessante Herausforderung ;)
 
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Da hast Du allerdings Recht !:great:

Für das Mikrofonieren sollte man sich wirklich Zeit nehmen und viel probieren.
 
Vor allem sollte man die Phasenlage prüfen um zu schauen, dass sich nichts auslöscht;)
 
Drummicing kann zwar ziemlich kompliziert werden, allerdings wird da auch nur mit Wasser gekocht. Alles kein Hexenwerk.
Fang erst mal mit einem Pärchen Kleinmembraner an (Siehe Signatur zu den Rode Nt5). Wenn dir Recorderman nicht mehr reicht, kannst du Snare und Kick extra mit aufnehmen. Falls das immer noch nicht reichen sollte, nimmst du nach und nach Toms und ggf. Becken einzeln ab.

Ich denke aber, dass du mit 2 OHs, Kick und Snare aber ganz gut fahren wirst.
Je nachdem, ob ihr Live oder nacheinander einspielen wollt, braucht ihr entsprechende Interfaces. Ausserdem ist entscheiden, was für Qualität ihr erreichen wollt. Sollen es nur Proberaummitschnitte werden oder plant ihr die Aufnahme eines Demotapes?


@Trommler: Steinberg liefert beti den neuen Versionen keinen Dongle mehr mit? Das ist ja dreist! :eek:

So Far...
Laguna
 

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