Das gute alte Tempo

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Nachtfluegel
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Moin,

ich bin gerade dabei zu lernen, wie man sich selbst mit dem Bass begleiten kann und hatte zu diesem Zweck gestern das Instrument zum Gesangsunterricht mitgebracht. Meine GL meinte, nachdem ich gesungen und gleichzeitig gespielt habe, dass das Tempo da bei mir schwankt - bzw. ich nicht immer 76 bpm spiele (mal langsamer, mal schneller). Gibt es da etwas, was ich bei dem Üben mit Metronom (was ich vorher nie tat) noch beachten müsste? Singen und spielen gleichzeitig geht, habe seit nem Jahr ungefähr Bassunterricht (und ich war faul!!! Bzw. mir liegen mehr die Melodieinstrumente) und eigentlich laut meinem Basslehrer auch nen gutes Rythmusgefühl.

Daher wurmt mich das auch mit dem Tempo ein wenig. Bisher habe ich das Tempo mal auf 60 bpm gestellt und heute mal mit dem Tempo probiert. Mich ziehts seitdem auch dauernd zum Bass, weil ich das gern üben will bzw. können will in ein paar Monaten. :/


Wenn ich zu nem Schlagzeug spiele, kann ich auch das Tempo halten. Da habe ich irgendwie nicht das Problem.

Der Song wäre Hero of War von Rise against.
 
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Des dauert eben seine Zeit.
Zudem sind live ohne klick Schwankungen normal
 
Üben, üben und nochmals üben. Klingt doof, ist aber so.
Ich finde es schon mal richtig, dass du nicht gleich deinen Ehrgeiz mit 100 bpm (oder mehr) startest, wie so viele andere off-timing-Spielende. Es ist schon eine gute Grundlage, mit 60 bpm zu starten und vielleicht den "Tannenbaum" (so nannte ihn mein Rhythmus-Lehrer) zu üben. D.h. zum Metronom:

zwei Takte lang nur die 1, dann
zwei Takte die 1 - 2, dann
zwei Takte 1 - 2 - 3, dann
zwei Takte 1 - 2 - 3 - 4

Dann
1 - und
1 - und - 2
...

Eine Hilfestellung könnte es sein, die Viertel (auch die nicht gespielten) gleichzeitig mit dem Fuß zu "wippen", quasi das "innere" Metronom benutzen...
 
Aber trainiert das nicht primär nur das Rythmusgefühl dann?
 
Jepp, das scheint ja auch das Problem zu sein, wenn man nicht "in Time" spielt. Wenn das "in Fleisch und Blut" übergegangen ist, sollte spielen und gleichzeitig singen ein wenig einfacher funktionieren, da man sich so nicht mehr auf zwei Sachen gleichzeitig orientieren muss.
 
Ich vermute mal, dass die rhythmischen Probleme eher beim Singen liegen als beim Bass. Bei mir zumindest war es so, dass ich Singen nie als rhythmische Angelegenheit betrachtet habe. Die Sängerin in meiner Band war für mich da eine echte Augenöffnerin. Die singt rhythmisch perfekt, das geht so weit, dass sie nebenbei noch das Schlagzeug spielt an dem der Rest von uns sich ausrichtet. Wenn du meinst, dass dieser Schuh passt, würde ich dir empfehlen zuerst den Rhythmus von deiner Gesangslinie zu ermitteln (also aufschreiben in Noten mit Zeitwerten, Ganze-, Viertel-, Achtelnoten ...). Dann übe zuerst das mit Metronom, bevor du den Bass zum Gesang und dem Metronom dazunimmst.
 
Na auf jeden Fall beziehen sich Gesang und Bass (bzw. jedes andere Instrument) natürlich auf die gleiche Zählzeit (Tempo), haben dann aber ihre Eigenheiten, ihre Bögen, unterschiedliche Einsätze und Länge etc.

Grundsätzlich gilt, wenn man zwei Dinge kombiniert, dass die Kombination leichter fällt, wenn:
a) jedes Ding erst mal auf das Wesentliche und Einfache reduziert wird,
b) man jedes Ding erst mal für sich übt, bis es eben einfach kaum noch Aufmerksamkeit erfordert, es zu spielen und
c) es dann langsam angehen zu lassen vom Tempo her und erst mal auf Genauigkeit zu achten.

Wenn ich den song so höre, dann gibt es da für mich jetzt keine sonderlich komplizierte Stellen, die unüberwindbar wären, zumindest wenn man sich am Anfang auf die wirklich grundlegenden Sachen beschränkt. Schleifen, Fill-Ins etc. kann man nachher immer noch hinzufügen.

Und: Nimm irgendwie Deinen Körper da mit rein - Fußwippen, Körperschwanken etc. - bring Dich in Schwingung, die Dir Sicherheit gibt, bevor Du loslegst.

Wären so meine 2,37 Cent

Viel Erfolg!

x-Riff
 
Also grundsätzlich würde ich um das Timing-Gefühl zu festigen das Metronom nicht auf Viertel laufen lassen sondern auf Halbe (2 + 4), sonst wirkt das Metronom wie ein Schlagzeuger der Dir alle Schläge "vorkaut" und das trainiert meiner Meinung nach "nur" das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten (und das kannst Du ja schon wie Du schreibst).

Bei der Methode mit den Halben musst Du die 1 und 3 selber finden und ich meine dass das das Rhythmusgefühl viel mehr stärkt, Dir also mit einiger Übung auch die Möglichkeit gibt alleine ein Tempo gut zu halten.

Ich könnte mir aber vorstellen dass es schwierig ist diese Methode anzuwenden wenn Du Bass spielst UND gleichzeitig singst, denn da wirst Du den Kopf nicht frei haben um zu hören ob Du bei 2+4 und auch auf den "Offbeats" 1+3 genau auf dem Beat bist. Deshalb würde ich an Deiner Stelle das ganze zu Kontrollzwecken aufnehmen.

Aber erstmal klein anfangen und nur mit dem BAss üben, wenn das sitzt erst den Gesang dazu nehmen.
 
Mhmm ich werde heute abend mal mit dem Basslehrer drüber reden, denn ich denke, dass es wohl auch eher am Bass spielen hängt als am Gesang (letzteres mache ich schon wesentlich länger). Wenn ich bsp am Klavier Akkorde spiele und dazu singe, habe ich das Problem irgendwie garnicht - aber naja ich war auch am Samstag so garnicht fit und ich habs auch gemerkt, dass ich da teilweiße zu langsam war.

Bei 60 bpm mit Metronom geht das Singen/Spielen mittlerweile, da passts auch genau auf die Schläge. Ich werde den Rest der Woche erstmal auf der Schlagzahl weiter machen bzw. mir das rythmische Zerlegen der Gesangslinie mir mit der Gesangslehrerin mal anschauen. Vielleicht kriege ich auch einen Teil schon so hin.

@Maggo: Das mit den Halben klingt auf jeden Fall interessant, werde ich heute abend mal testen.



Naja wie dem auch sei, Fakt ist, es ist ja machbar - das merk ich halt am Klavier, wenn ich The Rose übe. Sind halt nur andere Instrumente und ne andere Spieltechnik. Ich muss nur rausbekommen, wie ich das am besten umsetzen kann, dann läuft das auch nach geringer Übungszeit. Vielleicht stelle ich mich auch nur einfach doof an :p Wird dem weiblichen Geschlecht ja gern mal nachgesagt...
 
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Bei der Methode mit den Halben musst Du die 1 und 3 selber finden und ich meine dass das das Rhythmusgefühl viel mehr stärkt, Dir also mit einiger Übung auch die Möglichkeit gibt alleine ein Tempo gut zu halten.

Generell eine sehr gute Idee! Könnte für den Anfang starker Tobak sein. Man glaubt gar nicht, wie vielen Leuten das Finden der "1" schwer fällt. Erst recht, wenn es langsame Stücke sind...
 
Vielleicht als allererstes mal zum "Halben-Metronom" einfach die Viertel mitklatschen, damit Du ein Gefühl dafür kriegst, wie @disssa schrieb nämlich anfangs gar nicht so einfach ;-)
 
Ich beiss mich da schon irgendwie durch, will mich später auch mal selbst bei den Bandworkshops begleiten können. Vorher darf sich das meine GL anhören... :twisted: Die Übung trainiert ja das unabhängige Rythmusgefühl.

Bands gibt's hier leider keine, und ich hab da eh auch immer bissl Schiss vor. Lieber mach ich dann doch allein Musik.
 
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sonst wirkt das Metronom wie ein Schlagzeuger der Dir alle Schläge "vorkaut"
Das Problem hatte ich auch - bzw. passiert es mir immer noch, daß ich bei manchen Stücken einfach schneller werde, ohne es zu merken :rolleyes:. Die Hardcore-Methode, die mir eine Workshop-Dozentin mit einem untrüglichen Rhythmusgefühl empfohlen hat: Rhythmuscomputer so einstellen, daß er nur alle zwei Takte mal die Eins markiert, sonst macht er nichts. Und dann relativ langsames Tempo einstellen und dazu spielen - und gucken, ob man alle zwei Takte noch 100% auf der Eins liegt.

Das läßt sich dann natürlich exzessiv steigern: alle zwei Takte statt der 1 die 2 oder die "4 und" - oder nur alle vier Takte die "4 und", Tempo immer weiter verlangsamen, fünf über vier spielen etc. etc. :D

Die Methode scheint irgendwo was gebracht zu haben - die Beschwerden der Workshopdozentin wurden mit der Zeit jedenfalls seltener ;)...
 
Ja, üben üben üben. Vielleicht auch mal auf das Körpergefühl achten. Der Körper kann den Rhtyhmus halten, der Kopf kann das nicht. Also: Nicht zählen, sondern mitwippen und lernen, das wippende Körpergefühl zu speichern. Dazu hilft dann der Drumcomputer, der mal einen Takt spielt, damit du das Rhtyhmsugefühl bekommst und der dann einen Takt aussezt, damut du sehen kannst, ob du es auf die 1 schaffst. Die etwas fortgeschrittene Methode ist die, die mk1967 beschrieben hat.
 

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