Das erste Mal live gemixt und nun ein paar Fragen

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electro-elvis
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Hallo

Am Wochenende habe ich das erste Mal bei einem Auftritt für eine Band den Sound gemixt. Ich wurde in das Ganze eher hineingeschubst. Ich war einmal bei einer Band-Probe dabei, habe mir das Mischpult (Soundcraft Spirix LX7) zeigen lassen und während der Probe daran "herumgeschraubt". Da die Band für das letzte Konzert keinen Mixer hatten, hat man mich bekniet und ich habe schliesslich zugesagt. Jetzt ist alles vorbei. Die Band war zufrieden mit mir. Eigentlich ist jetzt alles gut, könnte man sagen, doch nun hat mich der Ehrgeiz gepackt.

Es gab sicher viele Dinge, die man sicher besser machen könnte. Kurz noch erwähnt, ich habe, ehrlich gesagt, keine grosse Ahnung vom Live-Mixen. Ich kenne grob das Mischpult und die verwendeten Begriffe, aber das ist es auch schon. Uebrigens die Die Band besteht aus 1 Keyboarder, 2 Gitarristen, 1 Sänger, 1 Schlagzeug und 1 Bassisten und spielt Blues-Rock). Also nun zu den beiden Fragen...

Die Rhythmusgitarre klang nicht. Sie drang einfach nicht durch, ausser bei einem Solo, aber das ist ja logisch. Das Keyboard klang sehr präsent, auch die Sologitarre, aber eben die andere Gitarre soff ab, anders kann ich nicht sagen. Woran könnte das liegen? Und wie könnte ich in Zukunft das verhindern?

Und das andere betrifft die Aufstellung vom Amp des Bassisten. Er hatte seinen eigenen Amp mitgenommen und hinten am Bühnenrand aufgestellt. Er hatte ihn ziemlich laut aufgedreht und man konnte den Bass sehr gut ohne PA durch alle anderen Instrumente hindurch hören. Ich frage mich allerdings nun, ist das so sinnvoll? Meiner Meinung müsste der Bass eigentlich in den Publikumsraum über die PA kommen. Allerdings hat der Bassist keinen Monitor. Wäre es aber nicht besser der Bass käme über einen solchen? (auch wenn's der Bassist nur schwer versteht?) Ich frage mich auch, wenn der Klang von zwei Quellen stammt, also vom Amp hinter dem Bassisten und von der PA, ob dies nicht den Klang selbst breiiger macht, vielleicht wegen einer winzigen Zeitverzögerung, wegen der unterschiedlich langen Signalwege (aber ist möglicherweise auch etwas weit hergeholt ;-)

Schon mal schönen Dank im Voraus für alle Antworten.

Alex
 
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electro-elvis schrieb:
Die Rhythmusgitarre klang nicht. Sie drang einfach nicht durch, ausser bei einem Solo, aber das ist ja logisch. Das Keyboard klang sehr präsent, auch die Sologitarre, aber eben die andere Gitarre soff ab, anders kann ich nicht sagen. Woran könnte das liegen? Und wie könnte ich in Zukunft das verhindern?
Ich würde da zuerst mal das Problem beim Gitarristen vermuten.
Die erste Frage ist, ob das nicht vielleicht sogar gewollt ist, dass die Rhythmusgitarre beim normaln Hinhören nicht so präsent ist.
Gerade bei einer recht großen Besetzung kann ich mir vorstellen, dass das von der Band so beabsichtig ist, dass diese Gitarre eher einen unscheinbaren "Soundteppich" legt und nur bei den Soli hervorsticht.

Falls dem nicht so ist, was hat der Gitarrist denn für Equiment und wie sind seine Einstellungen?
Wenn da eine Les Paul an einem eher dunkel und weich klingedem Amp hängt, dann ist die mangelde Durchsetzungsfähigkeit kein Wunder, genauso, wenn der Gitarrist Mitten mit Gain kompensieren will.
Da hast du als Mischer bei dieser Besetzung wenig Chancen.

Also würde ich bei dem Problem zuerst mal da ansetzen.
 
Also erstmal hast du meinen Respekt, dass du (mit Ausnahme der Gitarre) alles gut rübergebracht hast und die Gäste zufrieden waren. Schafft bestimmt nicht jeder auf Anhieb und zeigt, dass du 'n gutes technisches Verständnis hast! :great:

Zur Gitarre:
Da gibts grundsätzlich mehrere Ursachen. Entweder halt unsauber eingepegelt, also halt den Gain nur flüchtig eingeregelt, so dass es schlicht weg an Verstärkung gefehlt hat. Wenn der Pegel schon am Anfang nnur sehr gering ist kannst du den Fader hochreißen wie du willst, das wird dann nix mehr. Das halte ich aber für eher unwahrscheinlich.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass EQ-mäßig was nicht gestimmt hat. Sprich du hast die Mitten (für die Fülle im Klang) und evtl. auch die Höhen (für die Aggressivität) zu stark rausgenommen. Allerdings muss es nicht an dir gelegen haben. Manche Gitarristen meinen halt zwecks eben angesprochener Aggressivität im Klang die Mitten raus- und dafür die Höhen auf Anschlag drehen zu müssen. Dann setzt sich die Gitarre halt einfach nicht durch.

Zum Bass:
Also es ist grundsätzlich nicht verkehrt, nur den Bass über den Amp laufen zu lassen, da wird dann wenigstens endlich mal die protzige 400W-Bassanlage ausgenutzt. Ich weiß nicht was du für ne Anlage zur Verfügung hattest, aber grundsätzlich wirds fürn Bass über die PA eh erst richtig interessant, wenn man Fullrange-Lautsprecher mit 15"-Bass oder Unterstützung durch Subwoofer hat. Und wenns so gut geklungen hat: Was spricht dagegen? Natürlich kann man den Bass noch übern Monitor fahren (halt auch eher zaghaft wenns unter 15" is) aber ich geh mal davon aus wenn man dann Bass selbst im Publikum noch gut gehört hat wirds dem Bassisten eh schon ziemlich die Beine gefönt haben, also warum noch auf nen Monitor legen?

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen, und stell den Gitarristen ruhig mal zur Rede, nicht dass wirklich der das vertickt hat und du gar nix dafür kannst... ;)


Gruß Stephan
 
Also es ist grundsätzlich nicht verkehrt, nur den Bass über den Amp laufen zu lassen, da wird dann wenigstens endlich mal die protzige 400W-Bassanlage ausgenutzt.
Ich suche gerade verzweifelt nach einem Stück Ironie in diesem Satz :D

Als FOH'ler wünsche ich mir eigentlich immer noch einen gewissen Einfluß auf
die Lautstärke der einzelnen Instrumente im Publikumsbereich zu behalten.
Das ist mit voll aufgedrehten Amps (ob Bass oder Gitarre) natürlich besonders
in kleineren Locations nicht mehr möglich.
Zudem machen sich so die Musikanten auf der Bühne selbst das Leben schwer,
darunter leidet das Monitoring für Vocalisten am meisten.
 
Und das andere betrifft die Aufstellung vom Amp des Bassisten. Er hatte seinen eigenen Amp mitgenommen und hinten am Bühnenrand aufgestellt. Er hatte ihn ziemlich laut aufgedreht und man konnte den Bass sehr gut ohne PA durch alle anderen Instrumente hindurch hören. Ich frage mich allerdings nun, ist das so sinnvoll?
Nein,er hätte den Amp eher an die Seite stellen sollen und dann in Richtung Band gedreht,so dass die ihn auf der Bühne hören können.
Wenn es dehnen dann zu laut ist ,dann hätten Sie ihn schon darauf aufmerksam gemacht.
Die Rhythmusgitarre klang nicht. Sie drang einfach nicht durch, ausser bei einem Solo, aber das ist ja logisch. Das Keyboard klang sehr präsent, auch die Sologitarre, aber eben die andere Gitarre soff ab, anders kann ich nicht sagen. Woran könnte das liegen? Und wie könnte ich in Zukunft das verhindern?
Wie wurde den die Gitarre abgenommen,mit Mikro vor dem Amp?
 
Ich suche gerade verzweifelt nach einem Stück Ironie in diesem Satz :D

:D


Naja ich würd sagen, wenns vom Sound für alle OK war dann passts ja. Und wenn dann nicht die passende PA dasteht, um den Bass richtig rüberzubringen, why not? Solang's auch so mit der Anpassung der Laustärke an den Rest der Band klappt...
Grundsätzlich ist es aber natürlich wirklich nicht verkehrt, wenn DU bestimmst, was wie laut ist, aber das setzt halt das entsprechende Equipment voraus. Verrat uns doch endlich mal, was da noch so rumstand bei dem Gig.

Die Gitarre war also direkt ins Pult gestöpselt? Oder war da noch irgendwas dazwischen (auder dem Kabel ;) )? Verzerrer/Multi/Whatever, DI-Box? Wars ne Akustikgitarre oder ne E-Klampfe? (Wobei das wenn nix davor war relativ egal ist, ne E-Gitarre klingt dann aus eigener Erfahrung auch wie ne A-Gitarre. Ist sogar relativ brauchbar vom Sound her, wenn man einen von den Singelecoils auswählt, aber jetzt wirds OT...) War wenigstens ein Amp da? Wenn ja, von welchem Anschluss gings weiter ins Pult?

Du siehst, Fragen über Fragen, ohne die hier nix weitergeht...


Gruß Stephan
 

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