Das Ende vom Lied

[Jongleur]

Das Ende vom Lied

Ich trau mich nicht zu atmen
und doch hebt sich unbewusst
der Bauch und meine Schultern,
röchelt es in meiner Brust

Ich trau mich nicht zu reden,
und doch jagt sich immerfort
Stürmisches hinter den Lippen
Türmen sich Wort auf Wort

Ich traue mich nicht zu weinen
wenn ich nicht alleine bin
Es sei denn es deckt mich der Regen
Oder im Dunkeln ein Film

Ich traue mich nicht zu lachen
So wie die Spatzen im Baum
über den Grab mit dem Pfaffen
Der seine Unsinn verkauft

Ich hab Angst
Ich hab Angst
Ich hab Angst
Bald geschieht es

Ich hab Angst
Ich hab Angst
Ich hab Angst
Vor ‘m Ende des Liedes


Ich traue mich nicht zu kommen
Auch wenn mich keiner erkennt
Ich trau mich nicht zu rennen
Auch wenn es lichterloh brennt

Ich trau mich nicht zu schreien
Auch wenn ich im Schmerz versink
Auch wenn mein letztes Stöhnen
In Bombenwellen ertrinkt

Ich hab Angst
Ich hab Angst
Ich hab Angst
Bald geschieht es

Ich hab Angst
Ich hab Angst
Ich hab Angst
Vor ‘m Ende des Liedes

Ich trau mich nicht dich zu lieben
Du bist vor Liebe verrückt
Was habe ich dir denn zu bieten
Wenn mir etwas Angst macht, dann Glück

Ich wage nicht mehr zu schreiben
weil du mich immer durchschaust
Jedes Wort verrät du sollst bleiben
Nur die Stille zeig: ES IST AUS

Musik

Ich hab Angst
Ich hab Angst
Ich hab Angst
Bald geschieht es

Ich hab Angst
Ich hab Angst
Ich hab Angst
Vor ‘m Ende des Liedes

Momentan überfluten mich die Gedanken. Da war mir plötzlich nach einer feinen Brise…

Lg

 

[RED-DC5]

Da kann ich mir gut so etwas finsteres a la frühe Black Sabbath vorstellen.
Text ist gut

 

[Jongleur]

Da kann ich mir gut so etwas finsteres a la frühe Black Sabbath vorstellen.
Text ist gut

Wow, @RED-DC5 , überraschende Assoziation! Aber eher so eine drängende Variante wie etwa „Paranoid“ ich schrieb den Text mit einem Augenzwinkern… denn hätte ich wirklich Angst vor dem Ende des Liedes, fänd es niemals sein Ende. ;-)

 

[RED-DC5]

Wie ist es mit Ähnlichem wie After forever von Master of Reality?

 

[Jongleur]

Ja, auch dieser Song strahlt Energie aus! Unser überraschende Ausflug ins Reich der harten Klänge erinnert mich daran, dass in den tieferen Regionen der Angst nicht nur Wehleidigkeit, sondern auch krasse Aggressivität lauert. Ich hatte beim Texten übrigens ein melancholisches Gefühl.., aber ich arbeite gern mit Film- oder Theaterkomponisten und lass mir gern von denen überraschende Ebenen unter den Text ziehen.

Tja, die Gefühle: Während auf der einen Seite des Hirns melancholische Worte erwachen wecken diese auf der anderem Seite harte Klänge! Je mehr dieser Widersprüche einem Autor klar werden, umso größer der Spaß an kreativer Arbeit. Nochmals Danke!

 

[FerdinandK]

Wenn das Lied vom Ende die Stille durchbricht, kann ich nur verkünden "Fürchtet euch nicht"!

Toller Text, der Funken sprüht!

 

[Frank_de_Blijen]

.. Gute Output-Quote, @Jongleur

Und auch dieser Text gefällt mir gut!

Stürmisches hinter den Lippen
Türmen sich Wort auf Wort

eher "türmt sich ..." ? oder

ich kann mit gut hintendran ein Outro vorstellen, mit dem das Ganze in die Endlos-Schleife verlegt wird, etwa:

Und das Ende vom Lied: Ich greife zum Stift
ich schreib einfach weiter, ein Ende wär Gift
so läuft das Lied einfach weiter, die Angst ist im Schach
und so hoff ich, am Ende wirst auch Du wieder schwach

 

[Jongleur]

eher "türmt sich ..." ? oder

Richtig. Danke!

Und das Ende vom Lied: Ich greife zum Stift
ich schreib einfach weiter, ein Ende wär Gift
so läuft das Lied einfach weiter, die Angst ist im Schach
und so hoff ich, am Ende wirst auch Du wieder schwach

Sehr schön

Und auch dieser Text gefällt mir gut!

Umso besser. Danke.

Wenn das Lied vom Ende die Stille durchbricht, kann ich nur verkünden "Fürchtet euch nicht"!

Toller Text, der Funken sprüht!

Herzlichen Dank, Bro.