Das A&H SQ6 für viele Stereo-IEMs, Mischbetrieb Stageboxen, lange Coax-Kabel

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Ein Bekannter sucht ein Pult für die Verwendung mit bis zu 10 IEM-Strecken in Stereo, plus vier weitere Ausgänge für Summe L/R, Monosumme und einen Mono-AUX - also 24 Ausgänge. Das SQ6 scheint zu passen, allerdings muss man mehrere Stageboxen kombinieren, um auf diese Anzahl von Ausgängen zu kommen. Ich habe mich noch nicht sooo tief in die Materie eingearbeitet, kratze noch etwas an der Oberfläche. Den Link hier vom Kollegen @Mfk0815 habe ich durchgesehen (Danke dafür!). Es scheint keine Stagebox mit dieser Zahl an Ausgängen zu geben, also läuft es wohl auf eine Kombination bzw. einen Mischbetrieb hinaus.

Ein paar Fragen:
(1) kann man für den Betrieb bei der Probe die Ausgänge lokal am Pult mit denen der Stagebox kombinieren?
(2) kann man mehr als zwei Stageboxen anschliessen? ZB drei AB168, DX168 (grade gesehen: das geht mit einer SLink Card) oder DT168 (Shit, ist die teuer!)? Oder diese sogar mischen, zwei DX und eine DT über Dante?
(3) Evtl. würden acht bis zehn Ausgänge an der Stagebox reichen, dann müsste das Rack mit den meisten IEM-Strecken beim Pult stehen und dort lokal angeschlossen werden (zumindest 8, nein 7 Strecken sollten gehen - wer baut denn 14 Ausgänge an ein Pult?) und von dort über einen Combiner und ein LANGES Coax-Kabel zur Antenne auf der Bühne geleitet werden - gibt es Coax-Kabel von 30 bis 50m Länge? Muss man da irgendwas beachten, Signalabschwächung o.ä.?
--> würde dieses hier funktionieren? https://www.thomann.de/de/kramer_c_bm_bm_100_cable_30.5m.htm (und braucht man für IEM-Antennen 50 oder 75 Ohm?)

Sorry für diesen Verhau unterschiedlicher Themen und danke schonmal für alle sachdienlichen Hinweise!
 
gibt es Coax-Kabel von 30 bis 50m Länge? Muss man da irgendwas beachten, Signalabschwächung o.ä.?
Länger als 5m würde ich nicht nehmen, da du sonst im Kabel zuviel Dämpfung hast (Zumindest bei den üblichen RG58 Kabeln)
Bevor du über so ein langes Kabel nachdenkst, nimm eine Richtantenne.

Ansonsten gibt es durchaus dämpfungsarme Koaxkabel, auch von der 100m Rolle. Kostet eben. Die wirklich dämpfungsarmen Koaxkabel haben so eine Art Schaum als Dielektrikum. Die sollten so verlegt werden, dass sie keiner Belastung ausgesetzt sind. Trittfest sind die nämlich nicht und bei Beschädigung (quetschen, Knicke) ist die schöne geringe Dämpfung dahin.

Kann man sich sogar fertigen lassen. https://www.koax24.de/konfigurator/kabelkonfigurator.html
Kostet aber schon, wenn man hochwertiges Kabel mit geringer Dämpfung nimmt (1 willkürliches Beispiel)
Kabelbeispiel.png

Der Kabeltyp hätte 0.08dB/m bei 400 MHz wäre 4dB Dämpfung auf die Länge. Bei 800 MHz ca 0.1 .. 0.12dB/m wären 5-6dB und das wäre sicher sehr gut.
 
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In der Routing-Matrix kannst Du alle Ausgänge frei belegen. Egal ob lokal am Pult, über den Ethernet-Port, oder über den Expansion Slot (z.B. Dante) oder über USB, ganz wurscht. Das heißt, Du kannst die Stereo-Auxe, derer das Pult ja bis zu 12 hergibt, wenn man auf Groups verzichtet, frei zu den Anschlüssen rauslassen. Soweit, so einfach.

Der Detail-Teufel ist nun in den Stagebox-Kombis. Die neuen SLink-Stageboxen (DX168) können nur 96khz und man kann davon ohne Umschweife hintereinander zwei Stück an den Ethernet-Port anschließen. Dadurch erhält man ja dann eben 16 Outputs.

Mit den alten AB168-Stageboxen verhält es sich gleich. Diese können nur 48khz und verwenden das DSnake-Protokoll am gleichen Port. Zusätzlich ist bei DSnake möglich: Eine AR2412 + eine AB168. Gibt 20 Outputs auf der Bühne. (Oder eine AR2412+AR84, aber das sind auch nur wieder 16 Outs.)

So, die Tricks: Will man mit SLink mehr Outputs, also mehr als 2 Stageboxen fahren, dann muss man über ein spezielles Hub von Allen&Heath gehen. Die Monitorlösung ME1 funktioniert angeblich dann auch mit dem speziellen Hub. Ohne das Hub funktioniert das ME1 nicht am Ende des SLink-Systems (eben nur bei DSnake möglich).

Mit DSnake ist bei AR2412+AB168 Ende Gelände, mehr geht nicht. Dafür geht die ME1 Monitorlösung direkt (an der letzten AB168, bzw. am Monitor-Port der AR2412.)

Wie man sieht: Für 20 Outputs (10x Stereo IEM) würden AR2412+AB168 gerade so reichen, dann wäre aber nix mehr für das Speisen der PA übrig. Die SLink-Lösung mit Hub ermöglicht mehr, ist aber viel teuer. Lokale Ports am Pult nutzen würde gehen, kann aber analoges Multicore bedeuten, außer man beamt mutig per Funk vom FOH auf die Bühne, falls das IEM eh wireless ist.

Eine Hybrid-Lösung könnte sein, sich die SLink-Erweiterungskarte für das Pult zu kaufen anstatt das teure Hub und darüber noch eine der o.g. Stageboxen dranzuhängen. Braucht dann 1x CAT mehr.

Die billigste Lösung könnte sein, mit 2 CATs zu arbeiten, 1x DSnake AR2412+AB168 und 1x mit Adapter für 4x Analog über CAT zum Speisen der PA. Ich selbst bin allerdings nicht so begeistert von Audio über CAT, irgendwie fühlt sich das nicht gut an.


Das ME-Monitorsystem ist ein Königsweg, ich betreue eine Band, die es nutzt. Das Ding ist halt… es ist teuer. Und es kann maximal 40 Einzelsignale (ebenfalls frei belegbar) vom Pult zu einem Monitormix verarbeiten.

Falls Geld überhaupt keine Rolle spielt, gäbe es noch IEM-Lösungen, die direkt an Dante hängen, wofür das Pult dann ausgestattet werden könnte.

Man könnte auch überlegen, stattdessen die Übergabe an die PA über Dante zu machen, doch die meisten Dante-DA-Boxen sind auch nicht gerade günstig. Da wird's dann eher interessant im High-End-Segment, wenn man z.B. neuere Systeme/Controller-Endstufen hat, die direkt Dante annehmen können. Vermutlich werden aber Haus-Techniker nicht begeistert sein, dass man in ihrem Dante-Netzwerk rummacht und viele Venues sind noch weit von sowas entfernt.
 
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(1) kann man für den Betrieb bei der Probe die Ausgänge lokal am Pult mit denen der Stagebox kombinieren?
Klar, du kannst festlegen welcher Ausgang wie belegt wird, es geht also auch dass du ein paare (Stereo-)Aux-Wege auf die Stagebox routest, und ein paar auf die lokalen Outs. Ich verw3ende die Lokalen auch immer wieder um z.B Delay-Lines, die in der Nähe des FOH stehen, direkt vom Pult aus anzusteuern und nicht mühselig via Stageboxen auf der Bühne. Die Frage ist halt auch wie die Signale von der Bühne in das Pult klommen sollen. 10 Funkstrecken zu bedienen klingt ja nach einer Menge Inputs auf der Bühne. Und die wollen auch mal in das Pult transportiert werden, wodurch ja ohnehin Stageboxen ein Thema sind.
(2) kann man mehr als zwei Stageboxen anschliessen? ZB drei AB168, DX168 (grade gesehen: das geht mit einer SLink Card) oder DT168 (Shit, ist die teuer!)? Oder diese sogar mischen, zwei DX und eine DT über Dante?
das hängt immer von den Stageboxen ab.
drei AB168 geht definitiv nicht, die gibts nur in einer Kombination mit einer AR2412 oder AR804,
DX168 kann man direkt zwei hintereinander stecken (das geht via einem SLink). So mache ich es in der Regel mit der SQ6 und zwei DX168. drei DX168 gibts es nur via DX-Hub oder GX4816.
DT168 gehen fast beliebig viele, da die ja via Dante angebunden werden, somit ist die Grenze bei 64x64 der Dante-Karte. Du kannst aber auch, wenn es nur um Ausgänge geht, mit anderen Dante auf analog Out arbeiten. z.B die Avio oder Klark Teknik Teile. Da hast du um gut 200€ jeweils zwei Ausgänge. mit den 2200€, die die DT168 kosten würde, liegst du schon fast bei deinen 24 Ausgängen. Und flexibler bist du da auch.

(3) Evtl. würden acht bis zehn Ausgänge an der Stagebox reichen,
das mit den Antennen kann ich so nicht sagen, da habe ich zu wenig Erfahrung. Man kann aber mit ein paar extra Cat-Leitungen eventuell günstig ein kleines Multicore basteln mit dem an die fehlenden Ausgänge per Cat-Split-Boxen analog nach vorne bringt.


Ich würde mal schauen, was da ist, und wenn es wirklich zu knapp wird, dann mit eventuell sowas erweitern, wenn sowieso auch Dante verwendet wird. (ich hab jetzt den günstigeren raus gepickt, sowa sgibt es auch von Dante selbst und von Klark Teknik kenne ich auch eine Lösung)
 
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Gerade entdeckt: Von A&H gibt es ein Whitepaper zu den derzeit aktuellen digitalen Protokollen DSnake, DX, GX und GigaACE: https://www.allen-heath.com/media/DX-gigaACE-white-paper-1.pdf

SLink ist in dem Sinne kein Protokoll sondern die Bezeichnung für einen Port, der alle vier genannten Protokolle sprechen kann. Nicht gleichzeitig, aber eben wahlweise. DSnake kann 64 Kanäle, DX hingegen nur 32 – was logisch ist, wenn man nur 96khz fahren kann, dann halbiert sich die Kanalzahl, solange man bei 100mbit Ethernet bleibt.

Der Trick bei diesem DX Hub ist nun, dass die CAT-Leitung zwischen Hub und Pult im GigaACE-Modus betrieben wird, das 128x128 unterstützt und mit 1000mbit/sec arbeitet. Die Stageboxen an diesem Hub arbeiten dann mit dem DX-Protokoll. Aber Vorsicht: Von DSnake steht da nix, das scheint mit diesem DX Hub nicht zu funktionieren.

Für das DX-Protokoll gibt es mit der DX012 noch eine reine Output-Stagebox, die wahlweise auch AES/EBU kann.
 
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