disssa
Mod Emeritus
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Zerrsounds sind ein eher heikles Thema für mich. Eigentlich schätze ich absolut cleane Sounds, jedoch ab und an wünsche ich mir einen ganz gewissen Overdrive-Sound, den ich von weit aufgedrehten und hart angefahrenen Röhrenamps kenne. Ich habe im Laufe der Jahre etliche auf dem Markt erhältliche Pedale besessen, gespielt und anschließend wieder verkauft. Erste zufriedenstellende Ergebnisse konnte ich für mich erzielen, indem ich Overdrive-Pedale mit einem Boss LS-2 kombinierte.
Von DarkGlass las ich zuerst in amerikanischen Foren, welche sich mit Lobeshymnen auf den B3K Overdrive nahezu überschlugen. Ich war natürlich skeptisch, das Teil war, obwohl in Finnland gefertigt, in Europa nahezu unbekannt und auch nicht erhältlich. Erste youtube-Tests ließen mich aufhorchen und neugierig werden. Ich wurde nicht enttäuscht, als ich einen B3K endlich in den Händen hielt bzw. spielen konnte. Genau diesen Sound, wenn man den B3K verhältnismäßig milde einstellt, habe ich gesucht. Dieser Overdrive ist bis heute auf meinem ansonsten eher übersichtlichen Effektboard ständig vertreten.
Erste Ankündigungen über die neuen Pedale X und X7 ließen mich erneut aufhorchen und neugierig werden. Mittlerweile großer Fan der Produkte aus dem Hause Darkglass kam ich nicht umhin, gleich beide Pedale zu testen...
Übersicht
Sound & Konzept
Wie üblich kommen alle Darkglass Produkte in einer stylischen Verpackung daher. Im Karton finden sich eine Broschüre über weitere Darkglass Produkte, eine kompakte Bedienungsanleitung und ein Plektrum.
Während das B3K noch in einem recht roh wirkendem Alu-Gehäuse verpackt war, wurde für das X-Pedal ein massiv wirkendes Metallgehäuse mit einer schicken dunklen und matten Oberfläche gewählt. Es fällt nicht allzu sehr ins Gewicht, das Pedal bringt gerade mal 230 Gramm auf die Waage.
Eine rote (!) LED zeigt an, ob das Pedal aktiv ist.
Einzig die Buchse für die Stromversorgung wirkt ein wenig deplatziert. Während alle Bedienelemente stimmig zum Gesamtdesign gewählt und angeordnet wurden, sieht die DC-Buchse ein wenig komisch aus, quasi so als müsste "das Eckige ins Runde" passen...
Ganze 6 Potis sollen dabei helfen, den gewünschten Sound einzustellen. Die Klangregelung ist etwas tricky gestaltet. Das Eingangsignal wird in zwei Bereiche geteilt. Zum einen in ein vom Overdrive unbeeinflusstes Basssignal und ein eher im Hochmitten/Höhen-Bereich befindliches Signal, welches zur Verzerrung genutzt genutzt.
Die Intensität der Zerre wird mit Drive geregelt. Ein deutlich kleineres Poti High Pass regelt die Grenzfrequenz (100 Hz...1 kHz) des oberhalb liegenden zur Verzerrung genutzten Frequenzbereiches.
Mit Low Pass wählt man den Bereich der tieferen Frequenzen (50 Hz ...500 Hz), die unbeeinflusst dem verzerrten Signal hinzugemischt werden. Der Anteil unbeeinflusst / verzerrt kann mit Mix stufenlos gemischt werden.
Die Stellungen der Potis High Pass sowie Low Pass sind leider nur schwer zu erkennen. Es wäre wünschenswert, diese besser ablesen zu können.
Mit Mid können die zur Durchsetzungskraft wichtigen Mittenfrequenzen (+-12dB @ 500Hz) nach der Mix-Regelung gewählt werden. Zu guter Letzt dient Level zur Anpassung der Gesamtlautstärke des Microtubes X.
Sound
Mir fallen Soundbeschreibungen immer recht schwer, zumal sie sehr vom ganz persönlichen Geschmack abhängen. Ebenso schwierig finde ich es, den Sound eines Effektes als Soundclip darzustellen, da das was man hört, von einigen weiteren Einfluss nehmenden Faktoren (welcher Bass, welche Box, Raumakustik, etc.) abhängen.
Ich nehme einfach mal das weithin bekannte B3K als Ausgangsgrundlage. Das Mictrotubes X klingt anders. Ich schätze das B3K Pedal, weil man diesem auch leicht angezerrte Overdrive-Sounds entlocken kann und weil es recht einfach zu bedienen ist. Das X geht recht schnell in eine recht heftige Ecke und präsentiert eher Fuzz-Sounds. Leicht angeknusperte Overdrivesounds sind zwar möglich, die Einstellbereiche sind eher homöopatisch dosiert. Man muss sich schon ein wenig mit den einzelnen Regelungsmöglichkeiten beschäftigen, um diesen bisher gewohnten Darkglass "Grundsound" zu erhalten.
Interessant und wirklich brauchbar finde ich die Möglichkeit, den Bassbereich wählen zu können, den man einem ebenfalls in weiten Teilen im Grad der Intensität wählbaren Bereich zumischen kann, welcher zur Verzerrung genutzt wird. Somit sind viele sehr interessante Sounds möglich. Das macht das Pedal recht "flexibel" einsetzbar und für viele interessant. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass mehr "leichtere" Overdrivesounds möglich wären.
Fazit
Zugegeben: Ich mag die Produkte aus dem Hause Darkglass. Sie sind hochwertig verarbeitet, sehen zudem recht stylisch aus und m.E. sind die Konzepte gut durchdacht.
Ich finde das ursprüngliche B3K Overdrive Pedal nach wie vor sehr gut und nutze es, obwohl ich eigentlich "Clean-Spieler" bin, bei einigen Overdrive-Passagen gerne ein.
Mit den "X"-Pedalen geht Darkglass einen Schritt weiter und versucht sich an weiteren Konzepten, die sehr interessante und brauchbare Sounds ermöglichen.
Von DarkGlass las ich zuerst in amerikanischen Foren, welche sich mit Lobeshymnen auf den B3K Overdrive nahezu überschlugen. Ich war natürlich skeptisch, das Teil war, obwohl in Finnland gefertigt, in Europa nahezu unbekannt und auch nicht erhältlich. Erste youtube-Tests ließen mich aufhorchen und neugierig werden. Ich wurde nicht enttäuscht, als ich einen B3K endlich in den Händen hielt bzw. spielen konnte. Genau diesen Sound, wenn man den B3K verhältnismäßig milde einstellt, habe ich gesucht. Dieser Overdrive ist bis heute auf meinem ansonsten eher übersichtlichen Effektboard ständig vertreten.
Erste Ankündigungen über die neuen Pedale X und X7 ließen mich erneut aufhorchen und neugierig werden. Mittlerweile großer Fan der Produkte aus dem Hause Darkglass kam ich nicht umhin, gleich beide Pedale zu testen...
Übersicht
- Anschlüsse: 1x Input (Klinke), 1x Output (Klinke)
- Stromversorgung: 9 Volt DC (min. 30 mA)
- Abmaße: 110 x 63 x 42 mm (LxBxH)
- Gewicht: 230 g
- Regelung: Level, Drive, Mix, Mids, Low Pass, High Pass
Sound & Konzept
Wie üblich kommen alle Darkglass Produkte in einer stylischen Verpackung daher. Im Karton finden sich eine Broschüre über weitere Darkglass Produkte, eine kompakte Bedienungsanleitung und ein Plektrum.
Während das B3K noch in einem recht roh wirkendem Alu-Gehäuse verpackt war, wurde für das X-Pedal ein massiv wirkendes Metallgehäuse mit einer schicken dunklen und matten Oberfläche gewählt. Es fällt nicht allzu sehr ins Gewicht, das Pedal bringt gerade mal 230 Gramm auf die Waage.
Eine rote (!) LED zeigt an, ob das Pedal aktiv ist.
Einzig die Buchse für die Stromversorgung wirkt ein wenig deplatziert. Während alle Bedienelemente stimmig zum Gesamtdesign gewählt und angeordnet wurden, sieht die DC-Buchse ein wenig komisch aus, quasi so als müsste "das Eckige ins Runde" passen...
Ganze 6 Potis sollen dabei helfen, den gewünschten Sound einzustellen. Die Klangregelung ist etwas tricky gestaltet. Das Eingangsignal wird in zwei Bereiche geteilt. Zum einen in ein vom Overdrive unbeeinflusstes Basssignal und ein eher im Hochmitten/Höhen-Bereich befindliches Signal, welches zur Verzerrung genutzt genutzt.
Die Intensität der Zerre wird mit Drive geregelt. Ein deutlich kleineres Poti High Pass regelt die Grenzfrequenz (100 Hz...1 kHz) des oberhalb liegenden zur Verzerrung genutzten Frequenzbereiches.
Mit Low Pass wählt man den Bereich der tieferen Frequenzen (50 Hz ...500 Hz), die unbeeinflusst dem verzerrten Signal hinzugemischt werden. Der Anteil unbeeinflusst / verzerrt kann mit Mix stufenlos gemischt werden.
Die Stellungen der Potis High Pass sowie Low Pass sind leider nur schwer zu erkennen. Es wäre wünschenswert, diese besser ablesen zu können.
Mit Mid können die zur Durchsetzungskraft wichtigen Mittenfrequenzen (+-12dB @ 500Hz) nach der Mix-Regelung gewählt werden. Zu guter Letzt dient Level zur Anpassung der Gesamtlautstärke des Microtubes X.
Sound
Mir fallen Soundbeschreibungen immer recht schwer, zumal sie sehr vom ganz persönlichen Geschmack abhängen. Ebenso schwierig finde ich es, den Sound eines Effektes als Soundclip darzustellen, da das was man hört, von einigen weiteren Einfluss nehmenden Faktoren (welcher Bass, welche Box, Raumakustik, etc.) abhängen.
Ich nehme einfach mal das weithin bekannte B3K als Ausgangsgrundlage. Das Mictrotubes X klingt anders. Ich schätze das B3K Pedal, weil man diesem auch leicht angezerrte Overdrive-Sounds entlocken kann und weil es recht einfach zu bedienen ist. Das X geht recht schnell in eine recht heftige Ecke und präsentiert eher Fuzz-Sounds. Leicht angeknusperte Overdrivesounds sind zwar möglich, die Einstellbereiche sind eher homöopatisch dosiert. Man muss sich schon ein wenig mit den einzelnen Regelungsmöglichkeiten beschäftigen, um diesen bisher gewohnten Darkglass "Grundsound" zu erhalten.
Interessant und wirklich brauchbar finde ich die Möglichkeit, den Bassbereich wählen zu können, den man einem ebenfalls in weiten Teilen im Grad der Intensität wählbaren Bereich zumischen kann, welcher zur Verzerrung genutzt wird. Somit sind viele sehr interessante Sounds möglich. Das macht das Pedal recht "flexibel" einsetzbar und für viele interessant. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass mehr "leichtere" Overdrivesounds möglich wären.
Fazit
Zugegeben: Ich mag die Produkte aus dem Hause Darkglass. Sie sind hochwertig verarbeitet, sehen zudem recht stylisch aus und m.E. sind die Konzepte gut durchdacht.
Ich finde das ursprüngliche B3K Overdrive Pedal nach wie vor sehr gut und nutze es, obwohl ich eigentlich "Clean-Spieler" bin, bei einigen Overdrive-Passagen gerne ein.
Mit den "X"-Pedalen geht Darkglass einen Schritt weiter und versucht sich an weiteren Konzepten, die sehr interessante und brauchbare Sounds ermöglichen.
- Eigenschaft