(...) er hats mir nun so eingestellt, dass ich problemlos sowohl mit .09er als auch mit .10er spielen kann
Hallo, ob .009er oder .010er, macht durchaus einen Unterschied. Wenn Du mit der Einstellung gut klar kommst, ist ja alles in Ordnung. Aber dass man ein Setup einstellen kann, dass gleich für unterschiedliche Saitenstärken geeignet ist, kommt mir etwas verdächtig vor. An sich ist für jede Saitenstärke eine neue Einstellung erforderlich. Wenn's jetzt also für 9er und 10er-Stärken passt, wurde ein Kompromiss eingestellt. Dickere Saiten (habe ich mal in G&B gelesen) schwingen weniger aus und erlauben daher eine flachere Einstellung. Das Schnarren sollte sich also bei gleicher Saitenlage mit dünneren Saiten stärker bemerkbar machen. Oder anders formuliert: Wenn Deine Einstellung laut dem TH-Mitarbeiter tatsächlich für beide Stärken geeignet ist, sollte das Schnarren mit 10ern geringer ausfallen.
Solltest Du mit der jetzigen Einstellung zufrieden sein, kann ich Dir nur gratulieren. Auf meinen Gitarren habe ich reichlich herumgefuhrwerkt, aber nur um festzustellen, dass es die magische Briefmarken-Saitenlage einfach nicht gibt. Jedenfalls nicht ohne Scheppern, und das kann ich nicht leiden. Bzw. wie in meinem vorigen Post beschrieben, sollte das unverstärkte Scheppern ja nicht stören. Die Frage ist nur, ob es sich auch verstärkt bemerkbar macht - und wenn ja, was der einzelne Gitarrist klangästhetisch davon hält. Hier gehen die Meinungen auseinander bzw. viele nehmen Scheppern zugunsten einer niedrigen Saitenlage in Kauf.
Ich habe meine (jetzt verkauften) 2 Ibanez Customs beide PLEKen lassen (Abricht-Roboter mit 1/100 mm Genauigkeit, für die perfekte Saitenlage). Das Resultat war ein unglaublich gleichmäßiges, aber trotzdem vorhandenes... Scheppern! Pfui, viel Geld in den Sand gesetzt. Und dabei hatte ich noch nicht einmal die flachste von 5 möglichen Setups bestellt (1-very high, 2-medium high, 3-medium, 4-medium low, 5-very low - bzw. sinngemäße Bezeichnungen). Spätestens da, als ich also jeweils 300 DM pro Gitarre für diese magische Abricht-Prozedur los war, war mir klar, dass eine gute, akzeptable Saitenlage durchaus auch von Hand einzustellen ist (Erfahrung natürlich vorausgesetzt) - PLEK kommt für mich nicht mehr in Frage. Auf meine neuen Gitarren (Marke Siggi Braun) warte ich immer noch, Abholung in 2 Wochen. Die haben zwar eine Stange gekostet, aber für die PLEK-Bearbeitung wäre ich mittlerweile zu geizig. Hinzu kommt noch, dass sich die PLEK-Abrichtung auch immer (gezwungenermaßen, geht ja nicht anders) an der gerade verwendeten Saitenstärke orientiert. Wenn sich also im Spieler-Setup etwas ändert (andere Saitenstärke, vielleicht sogar andere Saitenmarke - kann schon was ausmachen, andere Plektren - dickere Plektren -> mehr Schnarren usw.), ist die PLEK-Einstellung hinfällig. Oder wenn nach dieser Prozedur mal eben der Hals neu eingestellt wird, war alles für die Katz. Von Hand erreicht man zwar nicht die Genauigkeit (im 1/100-mm-Bereich), ist aber wesentlich flexibler und hat nicht immer das für die PLEK-Behandlung investierte Geld vor Augen, sobald man irgendwo etwas an der Einstellung/Saitenlage ändert.
Zum Thema PLEK habe ich natürlich nur meine eigene Meinung beschrieben und habe nicht vor, irgend jemanden von einer entsprechenden Bearbeitung abzuhalten. Ich fände es aber extrem sinnvoll, dass der Fachhandel, der eine solche Bearbeitung anbietet, unbedingt auch entsprechend eingestellte/abgerichtete Referenz-Gitarren im Bestand hält, auf denen man sich ein Bild machen kann, was das PLEK-Team z. B. unter "medium low" versteht. Klingt gut, dachte ich... Jetzt bin ich in dem Punkt schlauer.