Dampf nach Verwendung von Kontaktspray

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Da mein Peavey C30 schon seit langem seltsame Geräusche von sich gibt und ich mir recht sicher bin, dass es an der Verbindung der Röhren liegt, habe ich mir vorhin die Zeit genommen und die Kontaktspraydose (DeoxIT DP5) zur Hand genommen. Der Plan war eigentlich, dass etwas Spray auf den Fassungen und den Kontakten der Röhren Abhilfe schaffen soll.
Abgesehen davon, dass das Problem nicht behoben zu sein scheint, dampft es jetzt, sobald der Amp läuft. Im Nachhinein ist mir auch klar, warum: Man kann wohl schlecht Spray auf die Kontakte der Röhren auftragen, ohne auch die Röhren selbst zu benetzen und die werden selbstverständlich heiß.
Die Frage ist jetzt: Ist das irgendwie gefährlich? Soll ich warten, bis es ganz abgedampft ist und alles wird gut oder hab ich jetzt ein ernsthaftes Problem? Auf der Dose ist keines dieser leicht-entzündbar-Symbole, aber ich weiß auch nicht, wie in den USA die Vorschriften diesbezüglich sind. Rauchen soll man laut Aufdruck bei der Verwendung nicht, aber das kann sich ja auch auf das Treibgas beziehen.
(Den Amp hab ich natürlich sofort wieder ausgemacht und werde ihn auch erst wieder anstellen, wenn es hier Entwarnung gibt.)

Grüße Spoon
 
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Kontaktspray gehört nicht in elektronische Geräte; der einzige Verwendungsort für den es geeignet ist ist die Steckdose einer Anhängerkupplung am Auto....
Bezüglich der "Entzündlichkeit" kann ich dich beruhigen; da passiert nix.
In der Elektrotechnik wird schon dem Lehrling beigebracht dass "Kontaktspray" immer nur eine Zeit lang hilft.
Warum? Weil der Dreck, Oxyde, Staub, usw. nicht entfernt werden sondern nur verdrängt bzw. verschoben werden.
Kontaktspray hilft auf einem Q-Tip direkt in der Fassung - oder man sprüht die Röhrenkontakte ein ( dabei die Röhre in Küchenpapier eingewickelt halten), lässt das Zeug einwirken und spült es dann mit sog. "Tuner-Spray" wieder sauber. Das Zeug reinigt wirklich und wird auch in der Elektronik eingesetzt. Das Zeug ist nicht ölig und verdampft rückstandsfrei; wenn man damit Kontakte "spült" werden Oxyde ausgespült. Dann kann man sich auch das DeoxIT sparen - ich benutze Tuner 600 von Kontakt-Chemie.
 
Na ja, ich weis nicht ob sich Kontaktspray und Hochspannung so gut verträgt.
Ich würde schon empfehlen so viel wie möglich von dem Zeug wieder rauszuputzen.
War keine gute Idee mit dem Kontaktspray.

Das verdampfen der Überreste ist aber nicht gefährlich (Höchstens für die Lunge). Von selbst wird das auch nicht weg gehen.
 
Nix Problem! Laßt das Teil sich ausheizen und mach das Fenster auf...

Ulf
 
War keine gute Idee mit dem Kontaktspray.
Die Idee hab ich hierher: http://www.acys-lounge.de/kontaktpflegemittel.html
"Beispiel Röhrenkontakte: Die häufigsten Probleme bei Röhrenamps sind auf schlechte Kontakte zurückzuführen! Hat nur eine der Röhren an einer sensiblen Stelle schlechten oder gar keinen Kontakt, schon ist es vorbei mit dem guten Sound. Die erstaunlichsten Geräusche sind dann zu hören, teiweise recht interessant! ;-) "

Da der Typ sogar selbst Amps baut, bin ich davon ausgegangen, dass dem Tipp zu vertrauen ist.
 
Schau dir lieber mal die Lötstellen der Röhrensockel auf der Platine an. Bei meinem Classic 30 musste ich die mal nachlöten. Der Ausbau der Platine ist leider nicht ganz einfach.
 
Bei den Röhrensockeln und den Kontaktstiften geht es um zwei Dinge:

  1. Andruck der Kontaktfedern

  2. Korrosion an Stiften oder Federn
Wenn die Kontaktfedern "schlapp" geworden sind, hilft in der Regel nur ein Austausch des betroffenen Sockels, denn bei den wenigsten Sockeln kann man die Federn in irgendeiner Form nachbiegen.

Korrosion an den Stiften läßt sich mit feinem Schleifpapier oder einem Glasfaserpinsel mechanisch entfernen. Das ist in meinen Augen die beste Lösung, da man so nicht mit chemischen Rückständen zu kämpfen hat!

In den Kontakten eines Sockels kann man eigentlich und leider nur die chemische Keule zücken, indem man mit einem geeigneten Elektrokontaktreiniger dem Problem zu Leibe rückt. Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern. Im Artikel "Potentiometer-Grundlagen" habe ich dazu in Kapitel 5 etwas geschrieben.

Das Problem sind hier die Rückstände, die unter Umständen andere Bereiche angreifen können. Ob das von ACY (sicherlich auch aus kommerziellen Gründen) empfohlene Produkt hier die beste Lösung darstellt, sei mal dahin gestellt. Hier hilft nur ein aufmerksames Studieren der Herstellerangaben!

Ach ja, solche Sprays sind kein Voodoo für Musiker, werden denen aber gerne besonders teuer (ist ja auch besonders gut) verkauft. Unter Umständen bekommt man bessere Produkte oder Lösungen im gängigen Elektrofachhandel deutlich günstiger.

Ulf
 
So, nachdem es hier Entwarnung gegeben hatte, hab ich den Amp jetzt mal ein wenig länger laufen lassen (1/2 h ca.). Es riecht zwar etwas nach Chemie, passiert ist aber nichts. Dampf ist jetzt auch nicht mehr aufgetreten.
Das Knistern und andere Geräusche sind jetzt übrigens sehr stark zurückgegangen, auch wenn sie zeitweise noch aufgetreten sind sind. Das Kontaktspray brauchte wohl etwas Wirkzeit, weswegen es beim Anschalten direkt nach dem Auftragen noch keine Besserung gebracht hatte. Für meine Zwecke ist der jetzige Zustand jedenfalls zufriedenstellend, und sollte es mal größere Probleme geben, würde ich das Ding eh immer zum Techniker geben, ich löte nicht in meinem Verstärker rum!

Danke natürlich für eure Hilfe!
 

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