Na dann: Grüße von der Vorderwelt hinter den Mond!
freestompboxes.org
diystompboxes.com
musikding.de
Auf fsb sind die wichtigsten DAMs mit Plänen und Layouts vertreten.
Quellen für alte Germaniumtransen sind musikding.de, uk-electronic.de oder e-bay. Es müssen ja nicht unbedingt die gleichen Typen sein, auch DAM verwendet nicht immer die selben.
Um ein gutes klassisches Fuzz zu bauen, muss es aber nicht Ge sein, siehe das Meathead (auf fsb) oder das Axis Face auf fuzzcentral.
Am besten erstmal Grundlagen studieren:
http://www.geofex.com/Article_Folders/fuzzface/fffram.htm
Und alldatasheet.com wegen der jeweiligen Transistoren, besonders der Pinbelegung und der Spanne der hfe-Werte.
Die Qualität der Teile bei DAM ist schon gut, aber bei den genannten Shops und bei banzaieffects.com kriegt man alles nötige.
Die Pedale sind auf Streifenrasterplatine gebaut, wobei die Bauteilbeinchen oft längs der Bahnen gezogen werden, um da etwas mehr Substanz zu haben, das macht sonst kaum jemand. Muss nicht sein, ist eher ein Spleen...
Die Originale klingen viel mehr deshalb so gut, weil der Kollege sich mit dem Ausmessen und Selektieren von Bauteilen viel Zeit lässt - im Wesentlichen geht es meist darum, jeweils einen Kollektorwiderstand so zu wählen, dass der jeweilige Transistor am optimalen Arbeitspunkt arbeitet, denn außer den Transistoren haben die Bauteile nur zu vernachlässigende Toleranzen. Das Messgerät sollte also hfe-Werte messen können (für Si-Transistoren - für Germanium funktioniert das nicht, da muss man den Leckstrom bestimmen und dann rechnen. Plan zur Messschaltung und die Formel bei small bear electronic in der Rubrik "FFFFF".
Viele andere Boutiqueanbieter greifen vermutlich oft nur blind in die Kiste, wie es die Lötroboter von Boss in China auch tun.
DAM verwendet ganz schnöde moderne standard Metallfilmwiderstände mit 1% Toleranz, das ist viel sinnvoller, als dieser ganze Mojo-Unsinn mit Kohlepresswiderständen bei anderen Boutiquekaspern. Auch die Kondensatoren sind gängig, da macht die jeweilige Marke und der exakte Typ (Polyester, Polypropylen...) klanglich schon was aus, aber da geht es um Geschmackssache. Alte Kondensatoren auftreiben ist Unsinn, die Dinger altern zum Teil erheblich, besonders Elkos.
Wenn man basale Grundlagen kennt, ist das also alles keine Hexerei, sondern ziemlich einfach in genau der gleichen Qualität zu erreichen.
So kann das dann aussehen:
Der Meathead ist klanglich viel mehr Old Style Fuzz, als die Samples bei DAM andeuten, bei youtube gibt es ein Video von einem Typen, der damit in einer Turnhalle richtig Gas gibt - geiles Teil, es ist mein wichtigstes Fuzz und hat Nachbauten vom Fuzz Face (Fulltone 69 Style), Tonebender Mk2 und Univox Superfuzz von meinem Board verdrängt.
"Super Bee" ist halt ein Versuch, ein Ge-Fuzz ein bisschen bissiger zu machen, mit mehr Gain. "Meathead" ist ein Versuch, ein Si-Fuzz etwas dunkler, cremiger und nicht so extrem komprimiert wie viele andere klingen zu lassen. Man dürfte also klanglich an einem sehr ähnlichen Punkt ankommen. Mein Redhead bringt den Sound des Super Bee Samples jedenfalls fast genauso, vielleicht etwas moderner und durchsetzungsfähiger, nicht ganz so breit. Eine Anpassung in die Richtung wäre aber einfach. Jedenfalls viel einfacher, als das (finanzielle) Abenteuer, passende OC-76 aufzutreiben. Und generell ohne die Nachteile aller Ge-Transen (Temperaturanfälligkeit...).
mfg, Immo