So, hab ja versprochen was dazu zu sagen, also hier mal ein paar lose Kommentare und Gedanken.
Ich habe recht wenig Ahnung von Flamenco, daher kann ich diverse Sachen wie "Richtigkeit bezüglich Rhythmen" etc überhaupt nicht beurteilen (glaube, das ist ein wichtiger Aspekt bei Flamenco
)
Ganz generell finde ich das ein in vieler Hinsicht sehr anspruchsvolles Stück.
Für den Spieler sowieso (hihihi), aber auch für den Zuhörer.
Es ist sehr komplex. Ich hab's jetzt dreimal gehört, und beim ersten Mal ist mir da ganz viel entgangen. Ich fand es auch beim ersten Mal hören schwierig den Phrasen zu folgen, weil sie auch teilweise recht lang sind.
Diejenigen, die sagen, dass es im hinteren Teil rhythmisch schwierig zu erfassen ist, haben find ich durchaus Recht.
Ich hatte beim wiederholten Hören für mich so einen ganz langsamen Puls, quasi so wie 'alla breve', nur viel langsamer. Da hatte ich für mich das Gefühl, dass es rhythmisch aufgeht.
Von daher würde ich das gar nicht wirklich kritisieren wollen.
Hmm, jetzt will ich noch ganz viel sagen und versuch das mal zu ordnen:
Von der Komposition her, gefällt mir das Stück eigentlich sehr gut. Ich mag das Intro, und mir gefällt auch der lyrische Teil am Anfang und wie das Stück sich dann steigert, und manchmal wieder in sich zusammenfällt.
Was es für den Zuhörer möglicherweise etwas einfacher machen würde, wären ein paar längere Wiederholungen.
Wenn ich das so richtig gehört habe, wiederholst du nur manchmal recht kurze Abschnitte, so 2-4 Takte. Dadurch ist es ein wenig schwierig dem Ganzen zu folgen.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob nicht ein paar von den späteren Teilen, auf dem lyrischen Anfangsteil beruhen und nur mehr ausgeschmückt sind..
Ich könnte jetzt aber grade keinen bestimmten Melodiefetzen nachsingen, weißt du was ich meine? Es ist so viel Information, die man kaum bewältigen kann. (was ja auch durchaus gewollt sein kann ;-)
Ich habe grade kurz überlegt (rein spinnerter Gedanke), ob man das Stück nicht in eine Art Mini-Suite umschreiben könnte.
Quasi so (vier-?)geteilt:
1. lyrico: etwa den Teil vom Anfang bis grob 2:20. (das würde ich quasi so lassen) Dann da am Ende einen Mini-Absatz machen.
2. vivaco: den Teil von 2:20 bis 3:00. Noch etwas verlängern, oder einfach wiederholt spielen, vllt mit nem anderen Sound
3. expressivo: den Teil von 3:00 bis 3:45. Da finde ich die Idee von 3:00 bis 3:10 richtig gut, nur leider ist das so kurz und kehrt nie wieder. Das könnte man sicherlich auch noch gut Strecken und da ein Mini-Stück rausmachen.
4. finalo: den Rest. und evtl kann man da nochmal Abschnitte aus den vorhergegangenen Teile aufgreifen und nen gutes Ende finden. (das jetzige gefällt mir persönlich gar nicht.. ;-)
Zwischen den kleinen Stücken immer so ne ganz kleine Pause, so dass man hört, dass es doch zusammengehört, aber auch einzeln betrachtet werden könnte.
Dann hätte man so ne 8-10 minütige Suite mit 4 Teilen. Das lässt sich dann besser verfolgen.
Weil du hast so viele Ideen, die auch alle richtig gut sind, aber irgendwie ist es schwierig die alle zu würdigen, weil sie so schnell vorbei sind
Aber wie gesagt: nur eine spontane Idee.
Zum Spielerischen:
Finde ich sehr überzeugend vorgetragen.
Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wären das etwas weniger Nebengeräusche (grad am Anfang, da brizzelt es doch mal öfters).
Aber ich weiß ja nicht, wieviel du das schon geübt hast. Will mir auch gar nicht vorstellen, wie lange ich üben müsste um das so zu spielen .. ;-)
Phrasierung gefällt mir persönlich auf jeden Fall. Hab eigentlich nix zu meckern.
Aus Interesse: Wie machst du den Klatsch-Sound bei 3:13 und 3:15? Klatscht du da wirklich beim Spielen in die Hände? Oder ist das nachträglich reingeklatscht?
Fazit:
Guter Song, den man, wenn man wollte, noch etwas umstricken könnte.
Wäre aber auch was, dass ich mir in der jetzigen Fassung anhören würde, abends, entspannt bei ner Tüte Tapas und nem Krug Orangensaft ;-)
Keep up the good work!