Der Effektweg ist natürlich für Effekte gemacht. Aber unterschiedliche Effekte werden in der Regel unterschiedlich angeordnet. Booster und Verzerrer, also Overdrive, Distortion, Fuzz und dergleichen, ordnet man üblicherweise zwischen Gitarre und Amp an. Overdrive und Booster sollen ja den Pegel der Gitarre anheben, um die Vorstufe des Verstärkers zu kitzeln und so den Zerrsound des Amps zu erzeugen.
Alle Zeiteffekte, also Delay, Room, Reverb, Hall und Verwandtes ist in der Effektschleife besser aufgehoben, weil der Effekt dann auf den bereits geformten Sound angewendet wird. Hall vor dem Verzerrer kann man machen, klingt aber meist verwaschen, weil die verzögerten Signalanteile dann mit den direkten gemischt und verbrezelt werden.
Bei Amps ohne Effektschleife bleibt einem natürlich nichts anderes übrig, als auch die Zeiteffekte vor dem Amp anzuordnen. Da würde ich dann versuchen, den Cleankanal vom Amp (oder eine möglichst neutrale, unverzerrte Einstellung beim Einkanaler) zu benutzen und die Effekte davor entsprechend anzuordnen (z.B.: Gitarre>Zerre>Delay).
Noch ein anderer Ansatz: Dein Amp besteht aus Vorstufe (mit Klangformung durch Tone- und Gain-Potis) und der Endstufe (Leistungsverstärker). Der Effektloop sitzt zwischen den Verstärkerstufen. Du kannst die Vorstufe des Amps auch komplett umgehen, indem Du die Gitarre in Dein Boss steckst und den Ausgang vom Boss mit dem Effekt-Return verbindest. Dann benutzt Du dein Multi-FX als Vorverstärker.
Ich benutze vor dem Cleankanal meines Crate V33 ein Digitech GNX3 (auch ein Multi-FX wie Dein Boss). Die Ampzerre benutze ich gar nicht, weil sie mir beim Crate nicht so gefällt. Mein GNX3 hat da Besseres zu bieten. In der Effektloop macht sich das GNX3 für meinen Geschmack aber nicht so gut. Also hängt es direkt zwischen Gitarre und Amp.
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten. Am Besten, Du experimentierst etwas und benutzt dann die Konfiguration, die für Dich am besten klingt.