zehn jahre nach gründung der band ist unüberhörbar, dass CRADLE OF FILTH immer noch vom willen getrieben sind, die grenzen ihres stilistischen spektrums auszuweiten.über den erfolg wird man anhand von NYMPHETAMINE trefflich streiten können, wenngleich in den eindruck nicht loswerde dass fundierende diskussionen über diese band eher selten sind - hört man doch hauptsächlich generelle verdammungen oder uneingeschränkte loghuldigungen. der ertse höreindruck fördert auf diesem neuen album die üblichen elemente zu tage - verschenderische arrangments und feiste riffs vin selbst ernannten meistern des black metal extraordinaire, dazu danis keifende, extrovertirte stimme und seine barockausstaffierte lyrik. die präzise produktion von anthrax-gitarrist rob caggiano lässt aber rasch die vielfaltdiesesalbums hervortreten: die trashigen riffs, die vaudeville-hororr-atmosphäre, die immer wieder pointiert herausgearbeitete epikder songs, die weniger als früher von breaks zerfurcht ist. war der vorgänger DAMNATION AND A DAY aufgrund der durch den kurzzeitigen aufenthalt bei einem major-label finanziell befeuerten arbeit mit einem kompletten sinfonieorchester ein meisterwerk des arrangments, voll von elgischer atmosphärik, so ist NYMPHETAMINE eine offene huldigung an die vielfälltigkeitdes metal. dabei abwechslung mehr zwischen als in den songs, was deren hit-charakter deutlich steigert. gleichzeitig gehen CRADLE OF FILTH noch einen schritt weiter, was die sprenung der black metal-stilgrenzung angeht.insbesondere songs wie die beiden den albumtitel aufgreifenden "nymphetamine overdose" und "nymphetamine fix" haben durch den dominanten frauengesang von liv kristine espenaes-krull ein sehr ausgeprägtes gothic metal-flair. sie können zwar diesem stagnierenden genre keine wirklich neuen impulse verpassen, aber die enorme bandbreite von NYMPHETAMINE unterstreichen sie trefflich.beieindruckend ist auch das kreative stehvermögen dieser band - insbesondere in anbetracht der tour-aktivitäten ist es erstaunlich, dass sie nach so kurzer zeit ein derart üppiges album vorlegen konnten: 14 songs, die den rahmen einer CD fast vollständig ausschöpfen, wollen einmal verdaut werden - zumal ich wirklich keinen benennen könnte, der von vornhereinjede intensivere beschäftigung offensichtliche musikalische schwachbrüstigkeit ausschließen würde.in diesem sinn wäre es nicht vermessen, wenn auch reichlich abgelutscht, NYMPHETAMINE als CRADLE OF FILTH' bisher bestes album zu bezeihnen. aber es ist definitiv genau das, was die fans hören wollen - bekennende CRADLE OF FILTH-hasser wird es allerdings kaum bekehren können. mir persönlich fehlt nur eins, und da kann die band nicht wirklich was dafür: eine so kalorienreiche klangorie braucht den hunger der konsumenten, und ich fühle mich satt.deswegen mag ich ungerne von einem neuen CRUELTY AND THE BEAST sprechen, das zwar sicher nicht so opulent azsgestattet daherkommt, aber aus dem einen ambition spricht, die CRADLE OF FILTH als heute unangefochtene kreative kraft in ihrem genre nicht mehr nötig zu haben scheinen. eine reife leistung im wahrstem sinne der wortes ist NYMPHETAMINE aber natürlich dennoch.
Quelle: Metal Hammer
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Bdsd