So, ich komme grade vom Musikladen. Insgesamt habe ich zwei Stück abgeklappert, leider waren beide nicht sehr groß und hatten kaum Gitarren in meiner Preisklasse im Sortiment :\
Im ersten Laden habe ich eine Yamaha DW7 für etwa 350 Euro angespielt (glaube ich zumindest, kommt optisch und preislich ungefähr hin, bin mir aber nicht ganz sicher, ob es eine DW7 war). Die hat mir überhaupt nicht gefallen, der Sound war sehr stumpf, nicht sehr brillant, irgendwie kein richtiger Hörgenuss (natürlich auch nicht richtig schlecht). Die Bespielbarkeit war auch nur mäßig, fand ich. Da gefällt mir meine jetzige Fender DG-21S besser.
Danach habe ich eine Yamaha LS6 ausprobiert, für rund 450 Euro. Die war schon viel besser, sehr schöner, klarer Klang. Die war einfach präsenter, hatte mehr Biss und war schön ausgewogen. Die Bespielbarkeit fand ich auch um einiges besser. Wollte die eigentlich nur kurz anspielen, bin dann dabei aber irgendwie hängen geblieben und hab Eric Clapton's Wonderful Tonight mehrfach komplett durchgespielt, weil es sich so schön anhörte.
Naja, dann wurde der Verkäufer unfair und gab mir eine Taylor 110GB für 725 Euro (bei Thomann 645). Optisch machte die schon einen edlen Eindruck, aber der Sound war wahnsinnig gut. Unglaublich, dass man den Mehrpreis sofort raushören kann. Sehr klar, unheimlich ausgewogen und schön. Die Klang sogar verstimmt gut
Kommt in etwa an das Soundbeispiel oben von der Tanglewood dran. So stelle ich mir richtigen Westernsound vor.
Nunja, dann wollte der Verkäufer im Lager mal schauen, ob er noch eine Cort findet. Kam aber ergebnislos wieder und sagte, dass Cort und Ibanez eh die gleichen Gitarren sind. Darauf folgte ein halbstündiger Monolog, warum Ibanez, Yamaha und Takamine so toll sind und warum es für ihn nicht wirtschaftlich genug sei, Gitarren von eher weniger bekannten Firmen (Cort usw.) ins Sortiment aufzunehmen. Er sagte dann noch, dass die großen Firmen ja nicht umsonst so lange überlebt haben. Hab dann noch aus Spaß gesagt, dass Yamaha auch schöne Motorräder baut - auch darauf folgte ein halbstündiger Monolog über die Notwendigkeit einer großen Produktpalette bei Betrieben.
Spannend.
Ich bin relativ schnell geflüchtet. Da stand irgendwie überhaupt nicht die Musik im Vordergrund, sondern nur, womit er am meisten Kohle machen kann. Naja, sein Bier, da geh ich nicht mehr hin. Die großen Hersteller sind mit Sicherheit nicht schlecht oder schlechter, aber ich will dennoch meinen Gitarrenhorizont erweitern und nicht nur die bekannteren Marken ausprobieren. Und vorallem will ich keine Lehrstunden in Betriebswirtschaft, sondern ne Gitarre, die zu mir passt
Der Besuch im zweiten Musikladen war dann etwas kürzer, und interessanter. Der Verkäufer meinte, dass er mir aus seinem aktuellen Sortiment in meinem Preisbereich nur eine Gitarre wirklich empfehlen kann. Es war eine Johnson JD-16. Der Mann schien wirklich Ahnung zu haben und hat sie mir auch mal vorgespielt (zum selber anspielen war die Zeit allerdings zu knapp). Hörte sich schon verdammt gut an (der Verkäufer konnte auch sehr gut spielen), müsste ich aber mal selber spielen, aus anderer Perspektive hört sich die Gitarre ja nochmal ganz anders an. Naja, wir haben uns dann noch etwas unterhalten und er hat mir dann die Johnson JD-17 empfohlen (ein Martin-Nachbau), die er momentan leider nicht da hatte.
Naja, empfohlen ist untertrieben, er hat sie in den Himmel gelobt und meinte, dass er in dem Preisbereich nichts besseres gehört hat und absolut nicht verstehen kann, wie das bei dem niedrigen Preis möglich sei (sein Kollege fing darauf hin auch mit schwärmen an). Selbst ein sehr bekannter Profi-Musiker aus dem Gebiet war so davon begeistert, dass er sich die Johnson sofort mitgenommen hat und jetzt als Unterrichtsgitarre benutzt. Er hat mir dann noch erzählt, dass Johnson inzwischen sehr anständige E- und A-Gitarren baut und die JD-17 momentan so beliebt ist, dass sie fast überall ausverkauft ist. Achja, auch eine Fachzeitschrift (Name vergessen) habe das bestätigt und die Gitarre in den Himmel gelobt.
Die JD-17 gibt es schon ab 270 Euronen im Netz.
Naja, das hat mich nun schon sehr sehr neugierig gemacht. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit der Johnson JD-17 gemacht? Oder allgemein eine Meinung zu Johnson?
Achja, als Tipp gab mir der Verkäufer noch mit auf den Weg, dass man sich am besten gar nicht auf irgendwelche Marken fixiert, sondern einfach mal alles ausprobiert und die nimmt, die man persönlich am besten findet. Auch wenn kein Yamaha, Ibanez o.ä. drauf steht. Seh ich genau so!
So far..
Timm