Conditioner für Stagebox-Rack

Hyrael
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Hallo liebes Musiker-Board,

ich werd' demnächst mein Equipment aufstocken um endlich richtig mit'm Live-Mischen loslesegen zu können - mitunter einem Stagebox Rack (2x Behringer S16). Mir wurde gesagt dass ich zum Schutze der Geräte einen Conditioner einbauen soll, empfohlen wurde mir von einem guten Freund und Tontechniker die Marke Furman. Allerdings geht dort die Preisspanne von etwa 100€ bis 550€ und weiter - insofern stellt sich für mich die Frage: was brauche ich wirklich? Ich kenn' mich auf dem Gebiet leider nicht allzugut aus, insofern wäre ich über eure Tipps und Vorschläge dankbar.

Danke & liebe Grüße,
Lukas
 
Eigenschaft
 
das einzige was tatsächlich was bringt ist eine richtige inline USV, alles andere ist nur lustig blinkendes zubehör

die empfehlung von deinem kollegen ist in etwa so als wenn ich fragen würde welches auto du mir empfiehlt und du sagst nen mercedes
 
ich verwende sowohl beim Pult als auch bei den S16 jeweils eine Eaton 3S 550. die ist afaik zwar keine online USV aber schaltet schnell genug um keine Aussetzer, Reboots oder Knacksgeräusche zu produzieren wenn man mal kurz die Eingangsspannung wegnimmt.
 
Eine USV-Struktur lohnt sich nur, wenn du sie für alle Geräte hast. Du brauchst also auch eine USV am Pult, weil die S16 alleine nichts machen.

Power Conditioner lohnen sich nicht. Das X32 und das S16 haben Universalnetzteile, die faktisch eine breite Masse an Eingangsspannungen und Frequenzen verdauen und deswegen auf einen zusätzlichen Netzfilter nicht angewiesen sind.
 
Ich hab beim Digitalpult inzwischen immer eine USV mit, und verwende sie natürlich such;-) Denn nix dauert länger als die 15 Sekunden, fie das Pult während der Veranstaltung zum Rebooten braucht weil wieder mal die Gastrotruppe einen kurzzeitigen Stromaussetzer produzierten. Wobei mit 15 Sekunden das X32 schon zu den hurtigen Vertretern der Zunft gehört. Aber das mit den dog. powerconfitioner kann man sich wirklich schenken.
 
Jo... oder das Pult zwar wieder hochkommt, aber dann subtile Fehlfunktionen an den Tag legt. So Spielchen wie "alle Aux-Sends #1 der Kanäle auf der zweiten Faderbank auf Null" oder wirklich Dinge die nicht so funktionieren wie sie angezeigt werden.

Den Spaß hatte ich schon mitm DiGiCo SD9. Habe den Verleiher überzeugen können ne USV zu beschaffen, nun ist der FOH immer über eine Eaton gesichert. Und wurde auch schon gebraucht... beim buchstäblichen Gastrotruppen-Chaos (dreimal Stromausfall dank Dreierdose "in der Cocktailbar gebadet"... so viel zum "getrennten Strom"). Sehr angenehm wenn man nach ein paar Minuten dann das Pult sauber runterfahren kann.

Und: Furman Mercedes? Hrm.
 
Hallo Leute,

erstmals herzlichen Dank für eure Beiträge.

Ich blick jetzt war noch nicht völlig durch, aber ein Conditioner bringt sich euren Meinungen nach also nichts?

Liebe Grüße,
Lukas
 
Ein Power Conditioner hat mehrere Aufgaben:
- Spannungsanpassung
- Spannungsglättung
- Surge-/Burst-Schutz
- (in der Regel) lustig blinkende LED-Anzeigen um zu zeigen wie schlecht die Eingangsspannung wirklich ist und was daraus gemacht wurde

Bis auf größere Surges und Bursts kann ein Universalnetzteil fast alles verdauen, was die Zuleitung dort anliefert. Irgendwelche Brumm und Sirrprobleme sollte es nicht geben. Ein Power Conditioner schadet zwar nicht (außer dem Geldbeutel), bringt dann aber natürlich auch nichts.
Wirklich helfen tut nur eine USV. Wobei ein Stromausfall meistens leider noch mehr Komponenten betrifft und nicht nur das Pult.
 
Hi,

herzlichen Dank für die Erklärung. In anderen Worten - ein Conditioner bügelt die die Spannung bestmöglich hin und eine USV würde beispielsweise im Falle eine Stromausfalles das Equipment für einen gewissen Zeitraum weiter mit Strom versorgen damit alles save runtergefahren werden kann ... sehe ich das richtig?

Liebe Grüße,
Lukas
 
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Ja - das siehst du richtig :)
"Runterfahren" jedoch nur dann wenn der Stromausfall länger anhält als die Autonomiezeit der Batterien ist. Und die wiederum ist abhängig von der angehängten Last - d.h. je größer die USV und je weniger die angehängte Last in Watt desto länger hält die USV durch.
Und da die meisten Stromausfälle nur Sekunden bis maximal Minuten dauern entällt in den allermeisten Fällen das Runterfahren der Geräte.

Und wenn du eine ordentliche USV kaufst dann hat die auch eine ordentliche Filterfunktion drin. Besser als es jeder "Power Conditioner" machen könnte.

Mit "ordentlich" meine ich wenigstens eine USV mit sog. Line-Interaktiver Technologie. Am allerbesten ist natürlich eine mit Online-Dauerwandler-Technologie. So was gibt es allerdings erst ab ca. 700VA/500Watt und dürfte etwas unterhalb von 1.000 Euro losgehen :eek:

Eine Line-Interaktive Anlage wie z.B. die APC Smart UPS oder die Eaton 5P gibt es auch kleiner und natürlich günstiger.
Die Eaton 5P z.B. schon ab 650VA/420Watt und dürfte so um die 270 Euro rum kosten.

Noch günstigere USV-Anlagen wie z.B. APC Back UPS (Pro) oder Eaton 3S oder Eaton 5SC kosten teilweise weniger als 100 Euro.
Die haben dann jedoch sehr schlechte Filterfunktionen und nutzen tatsächlich nur was bei Stromausfall.
 
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Hi Harry,

herzlichen Dank für deine umfangreiche Antwort - langsam blicke ich durch :)

Ich müsste dann sozusagen sowohl vor Pult, als auch Stageboxen eine USV hängen damit die ganze Gerätschaft abgesichert ist - ist halt leider ein recht teurer und auch sehr schwerer Spaß, hätte gehofft dass ich da günstiger wegkomme :eek:

Liebe Grüße,
Lukas
 
Exakt. Ich sehe bei den typischen Anwendungsgebieten des X32 keine Notwendigkeit für eine USV. Isolierte Stromausfälle kommen vor, dass steht nicht zu Debatte, aber es gibt noch einige andere Sachen, die schief laufen können, beispielsweise durchtrennte/defekte Leitungen, Ausfall des Netzteils, etc. Deswegen gibt es bspw. bei der Pro-Serie von Midas ab der Pro2 mindestens zwei Netzteile (eines für den Havariebetrieb), die DL251 Stagebox hat ebenfalls zwei Netzteile, dann läuft AES50 über drei Leitungen (eine für den Havariebetrieb). Das steigert die Ausfallsicherheit wirklich merklich und eine USV ist dann unverzichtbar.

Ansonsten hat eine USV auch viele Nachteile:
- Anschaffungskosten
- Gewicht und Größe
- Wartungsaufwendig, Funktion sollte häufiger geprüft werden
- Akkulebenszeit ist begrenzt und muss alle paar Jahre gewechselt werden (--> Folgekosten)

Ich würde empfehlen ein X32 Rack statt einer der beiden S16 mit in das Stagerack zu packen. Dort kann man zwar nicht verzögerungsfrei aber innerhalb sehr kurzer Zeit nach dem durch was auch immer verursachten Ableben des Pultes die Show weiter laufen lassen.
Das Ganze könnte beispielsweise so aussehen, dass man einen Rechner mit dem offenen Editor online mit dem Pult mitlaufen lässt (die Show wird also auf dem Rechner gespiegelt) und dann im Notfall schnell auf das Rack wechselt, die Show zurückspielt, das Routing anpasst und weiter macht.
In Kombination mit USVs für das Stagerack und den FoH-Platz hat man dann bei fast allen Eventualitäten (Stromausfällen, beschädigten Signalleitungen, Ausfall max. einer Komponente) die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit weiter zu arbeiten.
 
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Hi Henry,

nochmals Danke für die tolle Zusammenfassung.

Ein X32 Rack will ich eigentlich eher ungern anstatt der S16 verwenden - einerseits es doch schwerer ist an die In - und Outputs zu kommen, andererseits ich auch sicher nie immer einen Rechner dabeihaben werde.

Mir geht's eigentlich auch weniger darum dass die Show im Falle eines Stromausfalls weiterrennt... die jeweilige Showfile speichere ich zwischendrin immer wieder mal, und wenn die Show halt kurz mal untebrochen wird ist's halt mal so. Da ich noch ganz am Anfang stehe und ich nur kleinere Clubsachen mischen werde ist das, denke ich, verkraftbar.

Mir geht's eigentlich nur darum dass die ganze Gerätschaft geschützt ist - gibt's da keine günstigere Alternative?

Liebe Grüße,
Lukas
 
Hi Leute,

eine Frage: wäre es an und für sich nicht ausreichend - zum Geräteschutz - beispielsweise eine Rack-Steckdosenleiste (https://www.thomann.de/at/thomann_racksteckdose.htm) ins Rack einzubauen und zwischen dieser und Stromquelle einen Überspannungsschutz (http://www.amazon.de/Brennenstuhl-1...sim_diy_4?ie=UTF8&refRID=0AMZC87MQMT5S82P7VFE) zu stecken? Wäre jedenfalls sehr kostengünstig und einen Ersatz für einen etwaigen durchgebrannten Überspannungsschutz könnt' ich immer im Toolcase mithaben.

Liebe Grüße,
Lukas
 
Die von mir genannte USV ist günstiger als die beiden genannten Teile und erledigen einen besseren Job. Also Henry's Liste der Nachteile ist imo zumindest um den ersten Punkt zu kürzen.

Für mich ist der einzige wirkliche Nachteil von USV-Geräten in Steckdosenleistenform der, dass sie nach dem Anschliessen immer manuell eingeschaltet werden müssen. Somit ist ein 'Verschwindenlassen' in einem Rack nicht praktikabel.

Was das X32 Rack als S16 betrifft, so brauchst du für den Betrieb keinen Rechner. Die notwendigen Einstellungen kannst du auch direkt am Gerät vornehmen.
 
Hi Mfk,

Danke für den Tipp!

Das Problem hierbei sehe ich aber eher beim Pult - ist halt eine recht klobige Angelegenheit, einen 6er-Box mitzuschleppen obwohl ich beim Pult derzeit nur 1 bis maximal 3 Stecker brauche. Meine Idee war eigentlich, einen Mini-Wlan-Router und einer 3er-Steckerleiste fix im Pult zum verbauen (würde sich platzmäßig bestens ausgehen) - das müsste ich mit der Eaton knicken. Die Eaton gibt's nicht zufälliger als 3er-Box, oder (auf die Schnelle hab' ich nichts gefunden)?

Liebe Grüße,
Lukas
 
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Wenn man eine USV verwendet, wie sieht es denn dann mit dem FI-Schutz aus? Klar, der Stromkreis vor der USV hat (muss haben) einen FI-Schutzschalter, RCD, RCCB, oder wie die Dinger gerade heißen. Aber der Sinn so einer USV ist ja gerade, dass sie einen unabhängigen Stromkreis beliefert.

Meine einfache APC-USV für den Heimserver bietet da anscheinend keinen Schutz und in der Doku zu den Eaton 5P habe ich auch nichts gefunden.

Müsste man demnach die Stromkreise, die von einer USV versorgt werden, noch mit Schutzschaltern Menschen-sicher machen?
 
USV + FI zusammen ist nix. Meist löst der FI aus bevor die USV das regeln könnte.
Daher haben z.B. auch Betreiber von Serverräumen und Rechenzentren oft Probleme, weil der FI vorgeschrieben ist, er aber eher hinderlich ist......
Die lassen dann den FI weg, allerdings darf dann nur noch geschultes Personal den Raum betreten. So sagt es die Vorschrift.
Oder sie machen es einfach so: ............ .. ....... ............ .. ...... ......


Meine einfache APC-USV für den Heimserver bietet da anscheinend keinen Schutz
kommt drauf an welche du hast.
Eine Back UPS? - die taugt eigentlich nicht viel.
Ab der Bezeichnung "Smart UPS" kann man sie ernst nehmen.

Die Eaton 5P entspricht so in etwa einer Smart UPS: eine line-interaktive Anlage inklusive Schutz vor Über- und Unterspannung mit Spannungsregelung (AVR). Die Eaton ist günstiger als eine vergleichbare APC bei vergleichbarer Qualität.
 
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Nun, solange die Back UPS lange genug Strom liefert, bis das Netz wieder da ist oder der Server sanft gelandet ist, reicht mir das. Spannungsschwankungen müssen hier eher nicht ausgeglichen werden.

Mir ist aber deine Aussage zum FI nicht klar.

USV + FI zusammen ist nix. Meist löst der FI aus bevor die USV das regeln könnte.
Daher haben z.B. auch Betreiber von Serverräumen und Rechenzentren oft Probleme, weil der FI vorgeschrieben ist, er aber eher hinderlich ist......

Das heißt, dass es sie in Rechenzentren trotz der Probleme geben muss. Aber was folgt daraus nun für die kleinen Anwendungsfälle, um die es hier geht?
 
Das heißt, dass es sie in Rechenzentren trotz der Probleme geben muss. Aber was folgt daraus nun für die kleinen Anwendungsfälle, um die es hier geht?
Zum Thema Serverraum hab ich oben noch was ergänzt. Mehr will und darf ich hier nicht schreiben.
Das gilt im Prinzip überall. Im Prinzip, nach Vorschrift....

das einzige was tatsächlich was bringt ist eine richtige inline USV, ...
Das Ding heißt übrigens Online USV (Achtung: nicht zu verwechseln mit einem USV-Hersteller mit gleichem Namen, hier ist die Technologie gemeint) - oder Doppelwandler- oder Dauerwandler USV.
So eine ist aber für den Heimgebrauch zu teuer.
 
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