Conch Shell Trumpet

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Fantastisch.
Als ich den Konzertmitschnitt mit Steve Turre das erste Mal sah, hatte ich mir auch gleich ein Schneckenhorn aus Indien mitbringen lassen. Allerdings war das Exemplar mit ca 12 cm Länge zu klein, um sich (von mir) musikalisch verwenden zu lassen.
Steve Turre hat da schon ganz andere Kaliber im Einsatz. :D
220px-Steve_Turre.jpg

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schneckenhorn

Gruß Claus
 
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@zonquer Ich hatte mal vor einigen Jahren eine so 30-40 cm lange indische Shank für eine Weile geliehen bekommen. Mit Silbermundstück war das schon ein edles Teilchen. Ich habe auch inzwischen zwei ( nicht soo edle :rolleyes:) Muscheln, von denen ich die kleinere schon aufgebohrt habe. Aber ganz gefällt sie mir noch nicht. Da wollte ich auch schon länger mal weiter basteln... :rolleyes:
 
@funstrumentalist Tolle Fundstücke!

@zonquer Wie ist es möglich, zwei Kesselmundstücke gleichzeitig anzublasen? Oder haben Muschelhörner andere Mundstücke?
 
Wie kommst Du auf "zwei Kesselmundstücke"?
Ich habe den Eindruck, Mundstücke haben vor allem die rituellen Instrumente, die man bei Wikipedia sieht.
https://en.wikipedia.org/wiki/Horagai
https://en.wikipedia.org/wiki/Conch_(instrument)
Meine hat gar kein Mundstück, das entsprechende Ende ist einfach abgesägt und stumpf geschliffen und bei Steve Turre sieht es anscheinend auch nicht anders aus. :nix:
http://jamesboldin.com/2011/01/05/make-your-own-conch-horn/



Im ersten Clip kann Steve Turre die beiden Muschen ansetzen, weil er gegen die Lippen drückt und mit den kleinen Öffnungen der Gehäuse die doppelte "Lippenöffnung" kontrolliert. Das sonst schwingende Lippenzentrum wird in diesem Fall gegen die Unterlippe gepresst und dadurch zum mittigen Siegel.

Weil wir gerade dabei sind, Arturo Sandoval spielt im folgenden Clip sogar Trompete ohne Mundstück, für mich ist das gerade unfassbar. :eek:
Aber auch seine hochprofilierten Kollegen kommen offenbar ins Staunen.

Bei 13:50 spielt Arturo der Große direkt ins Mundrohr:



Gruß Claus
 
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Wie kommst Du auf "zwei Kesselmundstücke"?

Die zweite Frage in diesem Zusammenhang ...
Wie ist es möglich, zwei Kesselmundstücke gleichzeitig anzublasen? Oder haben Muschelhörner andere Mundstücke?
... zeigt, dass mir nicht klar war, wie diese Muschelhörner angespielt werden.
Wenn jemand trompetet, nehme ich zunächst mal an, dass irgendein Kesselmundstück verwendet wird. Kesselmundstücke gibt es ja in verschiedenen Größen.

Gruß
Lisa
 
Mundstücke haben vor allem die rituellen Instrumente

So kenne ich das auch, wobei das "einfache Volk" meist auch nur einfache Modelle für Rituale hat. Die wertvolleren sind meistens in den Tempeln zu finden.

Meine kleine hat auch nur einfach so eine Öffnung, die große wartet immer noch auf ihren Einsatz :rolleyes::D
conchis.jpg


Da hast du mal ein passendes Stichwort @Lisa2 :D: conch trumpet

Da sieht man auch, dass zum Teil die Öffnungen seitlich in die Muschel gemacht werden, was ich persönlich nicht so schön finde.
 
Wenn jemand trompetet, nehme ich zunächst mal an, dass irgendein Kesselmundstück verwendet wird.
Ein Kesselmundstück verteilt mit seinem mehr oder weniger breiten und relativ flachen bis runden Rand den Druck, den der Spieler mit dem Instrument gegen die Lippen ausübt.
Diese wesentliche Funktion kann eine stumpf geschliffene Öffnung übernehmen, wie der Link zur Bastelanleitung oben zeigt. Man sieht bei Steve Turre im Clip, dass er ohne Mundstück spielt.

Die anderen Parameter eines handelsüblichen Kesselmundstücks (Kesselgröße und Ausformung, Bohrung und Rückbohrung) sind für eine entwickelte Spieltechnik und Klangkontrolle auf den Blechblasinstrumenten wichtig, aber nicht für die Tonerzeugung.

Diese Tonerzeugung findet durch das komplexe Schwingen eines kleines Bereichs der gespannten Lippen statt. Erreicht man geeignete Frequenzen gibt es eine Ankopplung der Luftsäule im Instrument, damit sind Töne der Naturtonreihe spielbar. Durch ein Blechblasinstrument muss also keine Luft geblasen werden, damit es klingt.
Das Instrument verstärkt und formt (teilweise) bei der Ankopplung aufgrund seiner Bauweise den Ton.

Bei Steve Turre vermute ich nach mehrmaligen Ansehen zwei verschiedene Techniken, die er eindrucksvoll anwendet.
Teilweise "trompetet" er und teilweise singt er ins Muschelhorn, das vemute ich jedenfalls bei seinen Gllssandi. Möglicherweise macht er stellenweise auch beides, wie einst Albert Mangelsdorff auf der Posaune.
Und vielleicht ist Singen auch der Trick bei der Stelle mit den zwei zugleich angesetzten Hörnern, deren unterschiedliche Resonanz (Muschelgröße und Handmanipulation) dann zur Mehrstimmigkeit verhilft.
Further Research is needed... :D

Gruß Claus
 
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Bei Steve Turre vermute ich nach mehrmaligen Ansehen zwei verschiedene Techniken, die er eindrucksvoll anwendet.
Teilweise "trompetet" er und teilweise singt er ins Muschelhorn, das erkenne ich am besten bei seinen Gllssandi.
Möglicherweise ist Singen auch der Trick bei der Stelle mit den zwei zugleich angesetzten Hörnern, deren unterschiedliche Resonanz (Muschelgröße und Handmanipulation) dann zur Mehrstimmigkeit verhilft. Further Research is needed... :D

Diese Technik ist doch auch beim Didgeridoo bekannt, oder täusche ich mich? Da setzt man doch auch noch neben dem "Trompeten" verschiedene Techniken wie z.B. Singen ein.
 
... teilweise singt er ins Muschelhorn ...
Den Eindruck hatte ich zwischendurch auch. Da ich selbst nicht trompete, war ich mir dann aber unsicher, weil ich nicht ausprobieren kann, was möglich ist und was nicht.

Kesselmundstück
Aus diesem Blickwinkel ...

conch3.jpg
http://jamesboldin.com/2011/01/05/make-your-own-conch-horn/

... sieht das für mich wie ein natürliches Kesselmundstück aus, das sich aus der Schneckenform ergibt.
Und wenn ich den von @funstrumentalist ausgegrabenen Workshop richtig lese, dann zielt die Anleitung für die Erstellung des Mundstücks darauf ab, ein Kesselmundstück so zuzuschneiden, dass es von der Größe her zu einem bestimmten Instrumententyp passt. Oder habe ich da was falsch verstanden?

... passendes Stichwort ...
Danke :)
Da kommen ja beeindruckende Bilder zutage. :great:

Viele Grüße
Lisa
 
...sieht das für mich wie ein natürliches Kesselmundstück aus, das sich aus der Schneckenform ergibt.
Ja, das ist ein schöner Kessel mit Bohrung.
Blastechnisch beeinflusst ein Kessel die Ansprache und beeinflusst den Klang (heller/dunkler).

Gruß Claus
 
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dass es von der Größe her zu einem bestimmten Instrumententyp passt. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Ich verstehe es in der Art, dass man vorsichtig rangehen soll und den Kessel erst kleiner aufbohren als man möchte, um sich dann ranzuschleifen. Die Unterschiede der Mundstücke von Posaune und Trompete dienen, denke ich, als Beispiel.
Er erwähnt ja auch, dass man sie schnell zu groß hat uns sie dann nicht mehr richtig funktionieren.
 
Hmmm, ja ...

Wenn, wie Claus schreibt, der Kessel die Ansprache beeinflusst, dann kann man die optimale Kesselgröße durch vorsichtiges Herantasten sicher am besten finden.

Hier sehe ich allerdings einen radikalen Schnitt.



Gruß
Lisa
 
den Kessel erst kleiner aufbohren
Hier sehe ich allerdings einen radikalen Schnitt.

Eigentlich meinte ich auch aufsägen. Ein Freund von mir hatte mal drei Muscheln dafür gebastelt und hatte sie auch am Anfang aufgesägt und dann sich vorgearbeitet. Das ging bei allen dreien ganz gut. Kann schief gehen, aber in etwa kann man am Querschnitt ja erkennen wo man ansetzt und ein gewisses Restrisiko hat man sowieso immer bei Naturmaterialien.
Schwieriger scheint die Bearbeitung des "Kessels" zu sein, da man ja das Mittelstück des Wendels heraustrennen muss und anschliessend noch glatt schleifen. Da bricht wahrscheinlich auch schnell mal zuviel ab.
 
Interessant finde ich, dass von Muschel die Rede ist, obwohl es sich bei den abgebildeten Exemplaren doch eigentlich um Schneckenhäuser handelt. Kann man denn auch aus Muscheln Trompeten bauen? Vorstellen kann ich es mir jedenfalls nicht.

Gruß
Lisa
 
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Wenn man nach Seeschnecke (see slug) sucht, dann gibt es da wunderschöne Fabelwesen, aber alle ohne Wohnmobil
Kein Wunder, slug bezeichnet ja auch die "Nacktschnecke". :D
Das lernte ich 1992 im phänomenal guten Computerspiel Ultima Underworld II, The Stygian Abyss. Gab's nur auf Englisch, man lernt darin aber auch etwas Eidechsensprache und viel Runenkombination. Die Monsterausgaben der Nacktchnecken sind dort deine ersten Gegner.
http://www.golem.de/news/ultima-und...lutionaere-dungeon-simulator-1412-110909.html

Guckst Du nach sea snail, dann passt's wieder: https://en.wikipedia.org/wiki/Sea_snail

Gruß Claus
 
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