Indem ich im Akkordeonorchester den Bass übernahm und in der ersten Zeit sämtliche von Vorgängern hineingeschriebenen (bzw. teilweise im Notendruck vorhandenen!) Buchstaben konsequent ausradiert bzw. weggetippext habe, um ausschließlich nach Noten spielen zu müssen. Später habe ich vorhandene Buchstaben nicht mehr ausradiert, nur noch ignoriert.
Na ja, mit einer Ausnahme: in einem Stück ging es - im Bassschlüssel - in den Bereich mehrerer Hilfslinien über dem System. Und da Buchstaben dabeistanden, benutzte ich sie auch ... Ergebnis: in jeder Probe böse Blicke vom Dirigenten - bis ich dann merkte, dass die (vom Vorgänger hingeschriebenen) Buchstaben falsch waren
alles über drei fis / drei b einkringeln muß, um es spielen zu können.
1. das sind nicht "drei fis", sondern "drei Kreuze" - fis ist nur das erste davon, das nächste heißt cis, ...
2. LASS ES! Übe so langsam, dass Du mitdenken kannst. Und bzw. oder mache Tonleiterübungen in der jeweiligen Tonart. Oder übe die Stufenakkorde. Oder ... Aber LASS DAS EINKRINGELN SEIN!
Bei manchen Stücken - gerne bei E-Dur, das liegt mir persönlich am wenigsten - schreibe ich mir oben auf die Noten, welche Töne erhöht sind: fis, cis, gis, dis um mir vor dem Spielen ins Gedächtnis zu rufen, was Sache ist.
Wo ich Probleme habe, ist bei einem modernen Stück. Dort wird auf allgemeine Vorzeichen verzichtet, also nur direkt an der Note vorgezeichnet. Einfach, sollte man meinen. Aber ein Vorzeichen gilt natürlich nach wie vor bis zum nächsten Taktstrich. Aber nur für die eine Oktave, in der das Vorzeichen steht. Und da in einem Takt ganz schön viele Noten stehen können, habe ich mir erlaubt, die Vorzeichen auch im Rest des Taktes dazuzuschreiben, da der Blick an den Zeilenanfang ja nicht weiterhilft. Allerdings als richtige Vorzeichen und nicht die Note einfach nur umkringelt
Glaub mir, ich versuch das jetzt seit über einem Jahr immer wieder, scheitere, und am Ende setz ich mich hin und schreib des Bass wieder hin. Wenn ich überlege, wieviel Dutzend Stunden ich damit schon zugebracht habe...das ist ganz schön frustrierend.
Ja, es ist frustrierend. Und ja, es ist ein Auf und Ab. Aber wenn Du nicht konsequent auf die Hilfsräder verzichtest, wirst Du es nie schaffen, alleine Fahrrad zu fahren. Und wenn es Dich auf die Schnauze legt, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen!
Und wenn Du zu dem einen Jahr, in dem Du es schon versuchst, noch zwei weitere brauchst, bis Du es kannst: was sind diese drei Jahre im Vergleich zu den 40 oder mehr Jahren, in denen Du ohne dieses Hilfsmittel spielen kannst!