Andere Argumente gegen einen Kompressor auf dem Monitorsignal hast Du ja schon oben gehört. Bei vorsichtigem (!) Einsatz des Kompressors spricht meiner Meinung nach aber nichts dagegen.
Da muß man dann aber schon _sehr_ vorsichtig sein.
Eher Regel als Ausnahme ist (zumindest bei 90% aller kleinen Gigs, die von den Bands selbst mit Material bestückt werden) "Monitor ganz knapp vor Feedback".
Ich persönlich finde 6dB Luft vor der Rückkopplung auf dem Monitor schon ziemlich dünn, häufig erlebe ich aber tatsächlich, dass in o.g. Situationen nichtmal mehr die drin sind.
Das heißt auf der anderen Seite, dass ich am Kompressor dann maximal noch 6dB gain-reduction (und entsprechendes make-up gain) zur Verfügung habe - während ich eigentlich für die (eh meist zu dünne) Front 6-10dB gain-reduction nebst ca. 6dB make-up haben will. Das klappt so nicht.
Was den dry/wet Anteil bei Effekten angeht: Keine Zustimmung, Lindula.
Ich mag Kompression, die zwar auf den ersten Blick heftig aussieht (zumindest was die Anzeige der gain-reduction angeht), aber trotzdem transparent ist und ein Gefühl von Dynamik übrig lässt.
Nun verwende ich, wenn ich es mir aussuchen kann, transparente und gut klingende Kompressoren, die auch bei 12dB gain-reduction noch gut klingen und ein Signal nicht nur stumpf plätten.
Als Unterstützung für die "gehörte Dynamik" finde ich einen unkomprimierten FX-send dann eher förderlich, weil eine auf der Front komprimierte aber doch laut klingende Vocal-Stelle eben durch ein "etwas mehr" vom Hall unterstützt wird.
Ein lautes Geräusch in einer Kirche liefert ja auch mehr Hall als ein Flüstern.