Coda und Segno-Zeichen ohne D.S., wie wird das gespielt?

[noips]

Hallo zusammen,

arbeite gerade mit einem Notenblatt, auf dem das Segno-Zeichen und Coda-Zeichen vorkommt, aber kein Text "Dal Segno". Ich werde nicht schlau, wie man das vorspielen soll. Habe recherchiert und nur Beispiele/Erklärungen gefunden, wo Dal Segno auch steht. In einem solchen Fall wird dann vom Segno-Zeichen bis zum ersten Coda-Zeichen gespielt und von dort der Schlussteil ab dem zweiten Coda. In diesem Blatt ist es aber anders. Versteht jemand, wie das zu spielen ist? Könntet ihr mir helfen?

 

[Earth616]

Ich denke, da fängt man dann wieder beim Anfang an.

 

[Quentin Zirkel]

Würde ich auch sagen. Ein mal den Anfangsteil, dann zwei mal die Wiederholung und dann noch mal alles in eins von vorne bis hinten durch. Aber ohne Gewähr.

 

[noips]

OK, danke für die Antworten! Das wird wohl so sein, wie ihr sagt. Macht klanglich auf jeden Fall Sinn.

 

[McCoy]

Bei diesem Stück ist es einfach so, daß der Notist entweder geschludert hat oder sich nicht auskannte: Was dort notiert ist, ist schlichtweg falsch.

Wenn das Stück nach den Wiederholungen wieder von vorne beginnen soll, hätte er D.C. al (Kreis mit Kreuz) notieren müssen. Wenn das Stück beim 3. Mal vom Wiederholungszeichen gespielt werden soll, hätte er über dem ersten Wdh.-Zeichen ein Segno notieren müssen. Eine noch bessere Notation für diese Variante wäre gewesen, einfach 3 statt 2 Ausgänge (Häuser, Klammern) in der Wiederholung zu schreiben.

In der Regel ist D.C. oder D.S. übrigens senza repetitione, also ohne Wiederholung. Andernfalls müßte con rep. unter dem D.C. stehen.

Da es sich bei den verlinkten Noten um eine Stimme aus einem Werk für mehrere Instrumente handelt, wäre es zunächst am einfachsten, in den anderen Stimmen nachzuschauen, ob dort eine eindeutige Notation vorliegt. Ist dies nicht der Fall, bestimmt einfach der Dirigent, wie das zu spielen ist. Falls kein Dirigent vorhanden, müssen sich die ausübenden Musiker einigen. Erlaubt ist dann, was gut klingt.

Viele Grüße,
McCoy