Zweite Hälfte zweiter Takt und erste Hälfte dritter Takt aufgrund hereinbrechenden Gitarren-Infernos halb geraten.
Mit "halb geraten" meine ich, daß ich wegen des Höllenspektakels, das die Gitarre(n) da veranstalten, nicht genau hören konnte, was das Keyboard spielt und deshalb nicht hundertprozentig sicher bin.
Interessante rhythmische Akzentverschiebung im vierten Takt. Ich habe deshalb die Achtel anders gruppiert und noch Akzente gesetzt, hatte aber keine Lust, die Taktart zu wechseln.
Verschiedene Taktarten (wie 4/4, 3/4, 6/8 usw.) gibt es unter anderem auch deshalb, weil sie Betonungen/Nebenbetonungen an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Abständen haben. Ich habe für "Blooddrunk" unter anderem einen 12/8-Takt gewählt, weil es üblich ist, hier die Achtel in Dreiergruppen (das spiegeln auch die Balken wider) zusammenzufassen. Das entspricht genau dem rhythmischen Muster, bei dem immer nach einer betonten Achtel zwei unbetonte kommen. Dieses Muster "kippt" jedoch im vierten Takt, weil dort - so empfinde
ich es zumindest - immer eine betonte und eine unbetonte Achtel abwechseln.
Sozusagen statt vier mal drei Achtel jetzt sechs mal zwei Achtel. Das sind rechnerisch zwar immer noch 12 Achtel, aber die Betonungen, das rhythmische Empfinden, ist anders, die Akzente verschieben sich.
Dummes Beispiel anhand gesprochener Worte, die genauso betont würden (Jede Silbe entspricht einer Achtelnote):
Takt 1 bis 3: Wei-zen-bier, Wei-zen-bier, Wei-zen-bier, Wei-zen-bier
Takt 4: Hal-be, Hal-be, Hal-be, Hal-be, Hal-be, Hal-be
D-phrygisch (deshalb die beiden bs, obwohl d der Grundton ist), abwechselnd mit jüdisch/spanisch (zweiter Takt) durch erhöhte Terz (bzw. übermäßige Sekunde/Hiatus).
War eigentlich unnötig zu erwähnen, aber ich wollte Verwirrung vermeiden
Beim Anhören kristallisiert sich relativ schnell heraus, daß der Grundton d ist (oder nicht?)
"Normalerweise" hätte man die klassischen beiden Möglichkeiten D-Dur oder D-Moll. Wobei man Dur oder Moll an der großen oder kleinen Terz (fis oder f) erkennen könnte. Das paßt aber alles nicht so recht, weil es sich um keines von beiden, sondern um die sogenannte "Kirchentonart" phrygisch, handelt. Deshalb habe ich weder zwei Kreuze (D-Dur) noch ein Be (D-Moll) vorgezeichnet, sondern zwei Bes.
Im zweiten Takt klingt das ganze "noch orientalischer", weil es da durch das fis einen Eineinhalbtonsprung in der Tonleiter gibt (vom es zum fis). Einen solchen Sprung nennt man "Hiatus" oder übermäßige Sekunde. Die sich durch die Erhöhung des f zum fis ergebende Abwandlung der phrygischen Tonleiter heißt jüdisch oder spanisch (und es gibt noch andere Bezeichnungen).
Würde ich mit einem Sägezahn-Sound spielen, am besten sogar monophon - dann könnte man sogar das untere d in der linken Hand liegenlassen...[/B] WAS? sry xD
Der Sound klingt mir sehr nach Analogsynthesizer. Und da hat(te) man mit der Sägezahnwellenform einen charakteristischen Klang mit sehr hohem Obertonanteil, den man nach Bedarf "weichfiltern" konnte. Soviel hier zum Sägezahn. Ich glaube, es gibt sogar in General Midi einen Sound "Sawtooth" oder ähnlich.
Was das "monophone" anbelangt: Legendäre Synthesizer wie beispielsweise der Minimoog konnten nicht mehrere Töne gleichzeitig erzeugen, sondern immer nur einen. Einerseits war es mit diesen Geräten nicht möglich, Akkorde zu spielen, andererseits konnte man sich diesen "Nachteil" auch zunutze machen. Wenn mehrere Tasten gedrückt werden, klingt immer nur der zuletzt gespielte Ton. Wenn man im Beispiel "Tie My Rope" mit der linken Hand das tiefe d spielt und liegenläßt (!) dann ist es möglich, mit der rechen Hand legato (gebunden) alle anderen Töne zu spielen und wenn man mit der rechten Hand keinen Ton mehr spielt, kommt lückenlos wieder das liegende d.
Bei jedem Synthesizer kann man auch auf "mono mode" umschalten, um dieses Verhalten zu simulieren. In diesem Falle würde man erreichen, daß es weder Überschneidungen (zwei Töne klingen gleichzeitig) noch Lücken (kleine Pausen) gibt.
Falls Du mir hier immer noch nicht folgen kannst (wofür ich vollstes Verständnis hätte
) dann ignoriere diesen Hinweis einfach - das schadet auch nichts.
Die Wiederholungszeichen gelten nicht nur für ein Mal, ich habe mir aber die Anmerkung "ad nauseam" verkniffen
Wenn bei einem Wiederholungszeichen nichts angemerkt ist, gilt es für
eine Wiederholung. Es könnten auch mehrere sein ("4 times" oder ähnlich). Da sich das Muster beispielsweise in "Tie My Rope" gebetsmühlenartig sehr oft wiederholt, war ich nahe dran, die Anmerkung "ad nauseam" zuzufügen, die nichts anderes heißt als, ähem, "bis zum Erbrechen"
.
und was sind söhne sibelius?
Warum nicht? Es gibt ja nicht nur Mannheim...
Nun, ich kannte vorher "Children Of Bodom" nicht und habe in Wikipedia gelernt, daß es sich um eine finnische Band handelt. Sibelius (der Jean, nicht das Programm) kann man wohl als eine Art finnischen "Nationalkomponisten" bezeichnen.
Viele Grüße
Torsten