Close-Micing der Becken

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Moin Jungs,
da die wenigsten von uns ja mit akustisch optimierten Räumen für ihre Hobby-Aufnahmen gesegnet sind, kam mir der Gedanke, dass man den Einfluss des Raumes, beim Drum-Recording, doch durch Close-Micing der Becken, statt einer klassischen Overhead-Aufnahme, weiter verringern könnte. Zumindest auf Live-Bühnen sieht man diese Technik immer häufiger.

Nun frage ich mich, ob womöglich schon einer von Erfahrungen damit gemacht hat oder mir vielleicht irgendwelche Nachteile nennen kann, an die ich noch gar nicht gedacht habe (dass ich mehr Mikros, Ständer, Kabel und Kanäle brauche ist mir schon bewusst ;)).
 
Eigenschaft
 
Live hab ich das auch schon verwendet, zum Aufnehmen noch nie, da ich eher nach dem Konzept arbeite: Overheads bilden das Schlagzeug ab, was mir fehlt wird durch die dedizierten Instrumentenmikros dazugemischt. Aber würde mich mal interessieren, ob es da Erfahrungen gibt.
 
Gerade im modernen Metal wird immer häufiger auf Close Miking gesetzt.
Ich selbst bevorzuge auf meinen eigenen Produktionen zwar immer noch ein gut ausgemessenes, nicht zu hoch gesetztes A/B-Paar für die Overheads, aber als ich mit der Band in Studio war, hat unser Produzent die Becken mittels Close-Miking abgenommen, mit sehr gutem Ergebnis.

"Close-Miking" war in diesem Fall immer noch 30-40 cm Abstand, direkt über den jwlg. Becken.

Besonders auf das Panning und auch das Phase-Alignment muss man hier acht geben. Die Snare sollte auf allen Mikrofonen zum gleichen Zeitpunkt zu hören sein.


Auch zu beachten: Wenn die Becken locker eingespannt sind bewegen sie sich relativ stark bei starken Hits. Da Becken hauptsächlich im Hochtonbereich abstrahlen und das sehr gerichtet, kann es auf den Mikrofonen dann zu unschönen Flanger-Effekten kommn, wenn die Abstrahlrichtung nicht mit der Position des Mikrofons übereinstimmt, weil sich das Becken bewegt.
 
"Close-Miking" war in diesem Fall immer noch 30-40 cm Abstand, direkt über den jwlg. Becken.

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Auch zu beachten: Wenn die Becken locker eingespannt sind bewegen sie sich relativ stark bei starken Hits. Da Becken hauptsächlich im Hochtonbereich abstrahlen und das sehr gerichtet, kann es auf den Mikrofonen dann zu unschönen Flanger-Effekten kommn, wenn die Abstrahlrichtung nicht mit der Position des Mikrofons übereinstimmt, weil sich das Becken bewegt.

Interessant. Von Live kenn ich es nämlich so, dass die Mikros von unten und genau auf die Becken gerichtet sind/zu den Becken stehen. Damit hätte man zumindest das Problem mit dem Geschwinge nicht mehr. Würde natürlich auch von oben funzen. Allerdings denke ich mal, dass man bei der Mikrofonierung von Unten, die Reflexionen von der (niedrigen) Decke noch besser abschottet, als von Oben!? Dann hätte man zwar mehr vom Rest des Drumsets drauf, aber das sollte sich eigentlich verschmerzen lassen!?
 
Live mache ich das tatsächlich immer von unten, vor allem wenn die Decke niedrig ist (wobei ich dann oft die Becken garnicht mikrofoniere). Der Vorteil ist, dass man nicht unbedingt Stative braucht, wenn man passende Schlagzeugklemmen hat (mit ein bisschen Kreativität geht das auch mit normalen Rim-Klemmen) ;)
 
Der Vorteil ist, dass man nicht unbedingt Stative braucht, wenn man passende Schlagzeugklemmen hat.

Und da gibt es doch bestimmt auch Teile für, die extra dafür gemacht sind!?
 
Schon klar. :D :rofl:

Ne, mal ernsthaft: Hast du zufällig nen Link zu sowas? Ich bin mir echt nicht sicher wonach ich da suchen soll.
 
Lustigerweise ist die Klemme meiner Wahl dafür, die die bei diesem Mikrofon mitgeliefert wird:
https://www.thomann.de/at/superlux_pra_628_mkii.htm
Ist leider auf viel (und nicht allzu gutem) Kunststoff :(

Alternativ in qualitativ hochwertigerer Ausführung sind folgende Klemmen auch brauchbar, allerdings auch nicht ganz so flexibel (aber reicht normalerweise völlig):
https://www.thomann.de/de/km_2405_mikrohaltevorrichtung.htm
https://www.thomann.de/de/km_23800_mikrofonhalteschiene_bk.htm

Zum Bleistift... ;)
 
Ich finde die Flanging Effekte durch schwingendes Blech teilweise gar nicht so verkehrt, je nach Musikstil. Klingt dann irgendwie mehr nach "Action" in der Aufnahme, kann man durchaus auch als Stilmittel einsetzen.
 
Besonders auf das Panning und auch das Phase-Alignment muss man hier acht geben. Die Snare sollte auf allen Mikrofonen zum gleichen Zeitpunkt zu hören sein.

Das klingt so leicht - und ist doch nicht ganz unkompliziert! Je mehr Mikrofone im Spiel sind, desto schwieriger. Bei den Beckenmikrofonen ginge das eigentlich nur über die Höhe (je näher an der Snare, desto höher muss das Mic hängen um die gleiche Entfernung wie das entferntere Becken-Mic zu erreichen). Ersatzweise dann über "Spurenschieben"... beides wird Phasenprobleme bei allen anderen Instrumenten des Sets bringen. Andererseits: Wenn das Mic nahe genug an der Schallquelle (dem Becken) positioniert wird, desto weniger spielt das Übersprechen von entfernten Instrumenten eine Rolle. Bei tiefhängenden Becken wird's dann allerdings so gut wie unmöglich, eine annehmbare Lösung zu finden.
 

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