Chromatische Harmonika für Anfänger

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Liebe Leute,

Ich bin auf der Suche nach einem kompakten Instrument, das ich in meinem Nebenjob als Taxifahrer im Auto ein bisschen spielen kann. Nach einiger Überlegung glaube ich, dass ich mir eine chromatische Mundharmonika zulegen will.

Warum chromatisch? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich mit einer diatonischen Bluesharp glücklich werde. Wenn ich einen Song erlerne, und dann mitten drin draufkomme, dass ich da z.B. eine kleine None brauche... Das Ding würde wohl früher oder später aus dem Fenster fliegen. Auch beim selber komponieren kann ich mit solchen Einschränkungen nicht leben.
Gibt's Gründe, die dagegen sprechen, auf einer chromatischen (statt auf einer diatonischen) Harmonica anzufangen?

Zum Instrument... ja, günstig sollte es halt sein zum anfangen. Ich weiß auch nicht, ob ich das nicht nach ein paar Wochen wieder lasse.
Kann/sollte man sich eine Mundharmonika gebraucht kaufen? Ich bin nicht besonders heikel, aber bei sowas habe sogar ich hygienische Bedenken.

Wenn's um neue Instrumente geht suche ich eher nach den kleinen Ausführungen. Rein zum Erlernen sollte es ja egal sein, ob ich jetzt 2, 3 oder 4 Oktaven zur Verfügung habe.

Ventilfrei klingt für mich nach einer interessanten Möglichkeit. Ich bin Blasmusiker, sollte also genügend Luft mitbringen und kann damit leben wenn's nicht besonders laut ist. ...und pflegeleicht. (oder?) https://www.thomann.de/at/ca_seydel_soehne_chromatic_standard_48.htm
Übersehe ich Nachteile?

Oder halt was wirklich günstiges. https://www.thomann.de/at/thomann_chromatic_40_mundharmonika.htm Geeignet zum anfangen?

Oder die? https://www.thomann.de/at/hohner_chrometta_8_c_32_toene.htm

Bitte um Beratung, ich habe leider keine Ahnung, und kenne auch niemanden, der mir da helfen könnte. :redface:

Danke schon im Voraus!
 
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...hat sich erledigt. Ich war ungeduldig, und bin daher mittlerweile Besitzer einer kleinen Chrometta 8. War schon im Einsatz heute. Herrlich, vor allem die schnellen Fortschritte, die man als völliger Anfänger macht! :)
 
Hi! Glückwunsch zum Neuerwerb! :great:

Die Chrometta8 ist für den Start gar nicht so verkehrt. Wenn Du Dich dann mal entscheidest, dabei zu bleiben, gönnst Du Dir vielleicht doch noch ein größeres Instrument. Die sind dann allerdings ventiliert.
Da ich mal etwas Neues ausprobieren wollte, (hatte als chromatische MuHa bislang nur die Larry Adler Professional12), habe ich mir kürzlich die Chrometta10 (G3 bis C6) und die Chromonika64 (C3 bis C7) bestellt. (Irgendwann soll auch noch eine Seydel dazu kommen.) Die drei Hohner Modelle meiner Sammlung haben völlig unterschiedliche Anblasöffnungen:
Larry Adler quadratisch,
Crometta mehr rechteckig und größer
Chromonika rund
Aufgrund dieser Unterschiede hat man bei den drei Instrumenten ein doch recht unterschiedliches Spielgefühl. Dazu tragen auch die verschiedenen Formen und Materialien der Frontblende bei. Die Lippen liegen ganz unterschiedlich auf und wenn sie hin und her gleiten, fühlt sich das dementsprechend unterschiedlich an.
Mir persönlich gefällt das Spielgefühl auf der rund gelochten Frontblende mit den breiten abgeschrägten Rändern am besten. Weil das aber mE Geschmacksache ist, finde ich es schwierig, da jemandem zu raten.

Eigenartig finde ich, dass die Ventile der beiden neuen Hohner-Instrumente (leise, für mich aber deutlich hörbar) rasseln. Das kenne ich von meiner alten Larry Adler (Hohner) und der OrchestraS (Seydel) nicht. Da muss ich noch nachhaken, woher so etwas kommt. Ich meine, das darf eigentlich nicht sein. :gruebel:


Gebraucht kaufen? Die Frage stellt sich Dir vielleicht noch einmal, wenn Du ein größeres Instrument haben möchtest.
Da es Ultraschall-Reinigungsgeräte gibt, mache ich mir über die Hygienefrage nicht so viel Gedanken.
Aber was ist mit der Garantie? Die gibt es beim Privatkauf nicht. Eine Gebrauchte würde ich deshalb nur nehmen, wenn sie so billig ist, dass eine Reparatur das Instrument unterm Strich nicht teurer macht als ein neues Instrument. Solange alte und neue Chromettas baugleich sind, sollte die Instandsetzung der Instrumente für einen Bastler kein Problem sein. Alle Bauteile können im Hohner CShop nachgekauft werden. Das Wichtigste und zugleich teuerste sind die Stimmplatten. Die Preisdifferenz zu einer neuen Chrometta ist da nicht sehr groß.

Wenn man dagegen eine gut gepflegte Chromonika "aufgabeln" kann, kann sich das mit etwas Glück richtig lohnen!

Weiterhin viel Erfolg und viel Freude beim Musizieren!

Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Antwort, Lisa!

Ich hatte schon eine gebrauchte Chromonika III im Auge, aber nachdem ich noch so gar keine Ahnung habe, hab ich mich dann doch für das neue Instrument entschieden. Kann mir gut vorstellen, dass runde Tonlöcher angenehmer sind, und man genauer drauf spielen kann... aber auch das kann ich noch nicht wirklich beurteilen.

Es passt zwar nicht ganz hier rein, aber ist es normal, dass ich in den Extremlagen am Anfang Probleme mit der Ansprache habe? Vor allem bei den Ziehtönen auf der ersten Kanzelle. Ich bin jetzt am Anfang noch sehr vorsichtig, um nichts zu beschädigen, bis ich ein Gefühl dafür habe. Vor allem mit dem Anstoßen, um die Stimmzungen nicht zu "schockieren". Bin ich da übervorsichtig, oder macht das Sinn?
 
Meinst Du mit "Anstoßen" den auf anderen Blasinstrumenten üblichen Ansatz wie z.B. "dü-dü-dü..." oder "tacka-tacka..."?
Wenn Du mit einem Ton Probleme hast, lasse dergleichen ganz weg. Atme durch das Instrument tief ein und aus. Variiere dabei die Mundstellungen und beobachte, wie sich dabei der Klang verändert. Achte auf die Stellung des Unterkiefers. Vor allem bei den tiefen Tönen wirkt sich eine sehr enge Stellung der Zähne negativ auf die Tonbildung aus. Ähnliches gilt für die Mundhöhle und die Lippenstellung. Zu straff gespitzte Lippen können die Tonbildung ebenfalls behindern. Lege die Lippen entspannt um das Mundstück. Dann sollte es besser gehen.

Je tiefer die Töne/länger die Zungen, um so mehr Luft benötigt man, um die Zungen in Schwingung zu versetzen. Bei unventilierten Instrumenten strömt durch die in die Stimmplatten geschnittenen Öffnungen so viel Luft, dass der Sog beim Einatmen unter Umständen nicht ausreicht, um die Stimmzungen in Schwingung zu versetzen. Ventilierung der großen Öffnungen mindert den Luftbedarf deutlich. Präzise gebaute Instrumente lassen sich leichter spielen, weil sie dichter sind. Das sind Gründe, warum es sich auf guten Instrumenten leichter lernt/übt.

Normales "Anstoßen" sollte die Mundharmonika nicht schocken. Um die Stimmzungen zu schonen, wärmt man die Mundharmonika vor dem Spielen an. Das vermindert die Kondenswasserbildung. Bevor man dann richtig loslegt, spielt man die Stimmzungen mit sachten Atemzügen warm.
 
"Tacka-tacka" kommt vielleicht später, momentan ist es noch ein schüchternes "Dü-dü". :D

Danke für die Tipps zu Zahn- und Lippenstellung, geht immer besser. Was das angeht orientiere ich mich auch an Adam Gussow... wenn's auch nicht genau das gleiche Instrument ist, kann das nicht ganz falsch sein.
 

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