Chromatische Akkordfolgen erklären

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Hey, ich habe zwei Akkordfolgen, die keiner diatonischen Tonleiter entstammen,
die in meinem Ohr nicht wie "normale" Modulationen klingen.

Zum einen wäre da eine Akkordfolge aus Sultans of Swing:
D-Moll - C-Dur - A#-Dur - A-Dur

Das andere sind die Powerchords aus dem Chorus von Iron Maiden's Flash of the blade:

E------------------------------------------------------------|
B------------------------------------------------------------|
G-7-------7-6-7--9-------9-8-9--5-------5-4-5-----------|
D-7-------7-6-7--9-------9-8-9--5-------5-4-5------2----|
A-5-------5-4-5--7-------7-6-7--3-------3-2-3-5-4-2----|
E--------------------------------------------------3-2-0----|
Kann mit mit Musiktheorie erklären warum diese Riffs "funktionieren"?
 
Eigenschaft
 
Äolisch moll mit verdurter V ...
das ERSTE Beispiel

Das zweite muß jemand bearbeiten, der eine Gitarre zur Hand hat ...

Thomas
 
Hey, ich habe zwei Akkordfolgen, die keiner diatonischen Tonleiter entstammen,
die in meinem Ohr nicht wie "normale" Modulationen klingen.

Zum einen wäre da eine Akkordfolge aus Sultans of Swing:
D-Moll - C-Dur - A#-Dur - A-Dur
...

Diatonische Tonleiter: D-Moll
mit A-Dur als Dominante (völlig normal).

Kann mit mit Musiktheorie erklären warum diese Riffs "funktionieren"?

C wäre die "subtonic" (oft Ersatz für Dominante).

B (nicht A#) wäre der Molltonika-Gegenklang. (Es wäre ein Moll-Trugschluss, wenn davor die Dominante stünde.)
(Siehe im Link den Abschnitt b.)

Das ist jetzt natürlich keine Modulation. Man bleibt in D-Moll.

Beim zweiten Beispiel, wäre eine Notendarstellung hier günstiger.

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier das zweite Beispiel in Notation

Unbenannt.jpg
 
Ich habe mir erst einmal auf YouTube ein paar Aufnahmen angehört.

Wenn man die Melodietöne mit in die Harmonien einbezieht, wird die Logik im Harmonieverlauf deutlich. So höre ich es:

Code:
| D[SUP]4   3    2  [/SUP]| D  A/C# D |

| E[SUP]4   3    2  [/SUP]| E  B/D# E |

| C         | C  G/B  C |

| G    D/F# | Em        |

Die Zahlen im ersten und dritten Takt geben den Melodieton an, der den Sound an der Stelle bestimmt. (Eigentlich hört man also Dsus4 D Dsus2 bzw. Esus4 E Esus2).

Außerdem hat die Quinte im Power Chord harmonisch wenig Bedeutung. Sie wird eher als Oberton wahrgenommen, der für den Druck verantwortlich ist. Das fällt besonders an den Stellen auf, wo die chromatischen Bewegungen erfolgen. Grundton (Gitarre und Bass) und Melodieton sind hier die Töne, die für den Klang der Harmonien verantwortlich sind.

Im zweiten Takt sind Grundton + Melodie: d + f# => D und c# + e => A/C# und wieder zurück nach d + f# => D
Funktionsharmonisch haben wir hier eine (Zwischen-)Dominante eingefügt. A ist Dominante von D. Das c# im Bass der Leitton zum d.
Das Gleiche gilt auch für die anderen Stellen.

Gruß
 
Besten Dank,
daran werde ich noch ein bisschen zu knabbern haben.
Ich glaube schonmal zu erkennen, dass die Dominanten entscheident zum Höreindruck beitragen.

In meinen Ohren funktionieren die Basstöne allein genauso gut wie mit der Melodie, liegt das daran, dass ich den Song kenne?

Mir fehlt die Kenntniss warum ich aus c# und e den A-Akkord schließe.
 
Wenn du Töne verwendest, die nicht zur Tonart gehören, erzeugst du immer Spannung. Die will wieder aufgelöst werden. Die Dominante ist nicht zwingend für diesen Effenkt. Nehme einfach einen beliebigen Dur-Dreiklang und verändere kurz jeden der drei Töne. Die Chromatik verziert dann die einzelnen Dreiklangstöne. Es wird kurz Spannung aufgebaut und wieder aufgelöst. Anhang anzeigen wechselnoten.MID
(Solche chromatische Verschiebungen oder Annäherungen funktionieren übrigens auch mit mehreren Tönen gleichzeitig, und auch mit kompletten Akkorden.)


In dem Lied liegen diese chromatischen Töne im Baß, immer einen Halbton unter dem Grundton der nächsten Harmonie, der harmonischen Auflösung. Dadurch kann dieser Ton eben auch funktional gedeutet werden. Er entspricht dem Terzbass einer vorgeschalteten Dominante. Anhang anzeigen Thema.MID
 
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