Chorsatz - Quinten und/ oder Terzen doppeln?

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loops
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Hallo,

ich schreibe grade an einem Chorsatz für ein Popstück (also nicht den "klassischen" Chorsatzregeln "unterworfen").

Da ich das nicht so häufig mache und hier ein Luxusproblem habe, bin ich dankbar für Hilfe von Cracks ;-)

Mein Luxusproblem: das Arrangement ist für SAATB plus Solisten, d.h.: der Chor singt oftmals die Harmonien, aber nicht die Melodiestimme. Somit kann ich die Akkorde mit fünf Stimmen füllen. Was der Bass singt, ist klar, aber dann "knubbelt" es sich bei manchen Akkorden, auch je nach Akkordlage, d.h.: ich kann/ muss Töne doppelt belegen.

Wie würdet ihr Vorgehen, vielleicht beispielhaft diskutiert an einem C-Dur Akkord? Würdet ihr eine grundsätzliche Faustformel anwenden, z.B. lieber die Quinte als die Terz doppeln, oder macht ihr das eher abhängig davon, ob ihr einen weiten oder engen Akkord einen einen lauten oder leisen haben wollt?
 
Eigenschaft
 
Ich würde insbesondere darauf achten, daß die einzelne Stimme für sich einen guten Fluß hat und gut singbar ist ... was auch immer für Doppelungen das dann als Konsequenz hat.

U N D ... : Ich würde mich - WENN ich schon 5 Stimmen zur Verfügung habe - nicht mit ausschließlich DREI-Klängen begnügen wollen. Mit 5-stimmigen Akkorden steigen zwar die Kombinationsmöglichkeiten für etwaige "Konflikte" an, aber es ergeben sich auch ganz andere Sound-Möglichkeiten, mit denen man unbedingt einmal zumindest gespielt haben sollte ...

LG, Thomas
 
Hallo Thomas,

schon klar, es lassen sich damit sehr schöne Harmonien oder rhythmische Elemente basteln, aber manchmal sind halt einfach "reine" Akkorde gefragt ;-) Um die geht es mir hier.

 
... aber manchmal sind halt einfach "reine" Akkorde gefragt ...


Tja, dann würde ich vorgehen wie oben schon erwähnt, abgesehen davon ist es auch - glaube ich - nicht verboten, daß - zumindest zeitweise - ein Ton oder eine Passage auch von 2 VERSCHIEDENEN Stimmen gesungen werden dürfte ... in der selben Lage nämlich ... wenn man nix oktavieren/doppeln will ...

Und die Rhythmusarbeit ist natürlich auch immer eine dankbare Alternative, sofern sich der Song bzw. das Arrangement dafür eignet ...

Thomas
 
turko sagte ja bereits, dass Du Wert auf Singbarkeit und melodischen Fluss legen sollst.
Wenn Du für einen 5-stimmigen Chor dreistimmige Akkorde aussetzt, musst Du IMMER verdoppeln. Verdoppelt werden kann außer Leittönen fast alles, also auch die Terz, solange sie kein Leitton darstellt.

Wenn Du das beispielhaft an EINEM Akkord festhalten willst, geht das deshalb nicht, da jeder Akkord aus dem Vorangegangen geboren wird.
Pop ist ein sehr weitläufiger Stilbegriff und es wäre darum ratsam, wenn Du hier mal 4 Takte zum Besten gäbst. Dann könnte man vielleicht das ein oder andere noch dazu bemerken.
 
Vier- und fünftönige akkorde haben auch vokal einen hohen reiz. Nur musst du dich vom alleinseligmachenden dreiklang verabschieden, und die kunst besteht nicht im verdoppeln, sondern im weglassen von verdopplungen und dem räumlichen trennen dissonanter intervalle, da ist ein vokalsatz empfindlicher als ein instrumentaler.
Zu solchen akkorden kommst du, wenn du 2 dreiklänge einer skala kombinierst, das ist immer noch tonal und klingt gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Günter Sch.;5373609 schrieb:
Vier- und fünftönige akkorde haben auch vokal einen hohen reiz. Nur musst du dich vom alleinseligmachenden dreiklang verabschieden, und die kunst besteht nicht im verdoppeln, sondern im weglassen von verdopplungen und dem räumlichen trennen dissonanter intervalle, da ist ein vokalsatz empfindlicher als ein instrumentaler.
Zu solchen akkorden kommst du, wenn du 2 dreiklänge einer skala kombinierst, das ist immer noch tonal und klingt gut.

Wenn ich ehrlich bin, weiss ich nicht, was du meinst.

Für mich gibt es zwei Situationen:

a) ich will einen "reinen, sauberen Akkord", nehmen wir C-Dur. Dann gibt es in einem 5-stimmigen Satz genug Möglichkeiten, Stimmen doppelt zu setzen, z.B. kann der Tenor ein G oder ein E singen usw. und somit Terz oder Quinte doppeln.

b) ich will einen "nicht-reinen" Akkord, z.B. der Einfachheit halber einen C7. Da ist die Bandbreite der Möglichkeiten natürlich wesentlich größer, bei noch "komplizierten Akkorden" natürlich umso mehr,

Mir geht es hier aber in erster Linie nur um Akkorde Typ a)
 
Da du ein "pop"-stück vokalisieren wolltest, nicht nach klassischen regeln, dachte ich an typ b), und da kommen 6, 7, 9 und 11 vor.
Beispiel: du kombinierst C-Dur mit d-moll (2.stufe in C-Dur) zu 2/4/6 , mit e-moll zu 7, F-dur zu 4/6, G-Dur zu 7/9, a-moll zu 5/6 (sixt ajouté). dann würde die harmonik farbiger bei beibehaltuing der tonalität (alle genannten akkorde sind stufen der gleichen tonart).
Auch dissonantes lässt sich sauber und rein intonieren und schärft gehör und bewusstsein.
 
Hast du also einen gemischten Chor zur Verfügung?

Ich finde es auch etwas schwierig, dazu allgemein etwas auszusagen, ohne zu wissen, wie du den Chor verwenden willst. Wenn er jetzt rhythmisch eingesetzt wird und vllt. nur kurze Einwürfe bringt, dann könnte es wohl wirklich etwas irritierend sein, wenn dann eine zu komplexe Harmonie gesungen wird. Auf der anderen Seite könnte diese aber auch wiederholt werden und bekäme so etwas mehr Eigenständigkeit. Ist eben die Frage, ob der Chor wie der Background einer Funk-Nummer funktionieren soll oder etwas Sakrales haben soll oder etwas Gospelig-Souliges. Bei letzterem sind auch Quint-Parallelen nicht verboten. Allerdings muss der Sound, den du erreichen willst, klar sein. Zu vermeiden ist natürlich, dass der Zuhörer merkt, dass die ein oder andere Stilistik angepeilt, aber schlecht umgesetzt wurde.
 

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