Chor - Wie sieht Euer Konzertprogramm aus?

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Silvieann
Silvieann
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Hallo zusammen,
ich bins wieder ;).
Wir hatten gerade unser Chorkonzert gehabt, und ich überlege jedes Mal wieder, ob das das Richtige für mich ist?
Zu unseren "Chorkonzerten" - ich weiß gar nicht wirklich, ob man das so nennen darf, denn der Chor ist eigentlich nur Background - zumindest kommt mir das so vor - kommen eigentlich immer professionelle Solosänger hinzu, dann noch ein Orchester in größerer oder kleinerer Besetzung, und zwischendurch wird mindestens ein Instrumentalstück zum Besten gegeben.
Das bedeutet für mich als Chorsängerin, dass ich lange Zeit still stehen muß, auch wenn ich nicht singe. Und das fällt mir schwer. Wenn ich selbst singe, fällt mir interessanter Weise das Stehen nicht ganz so schwer. Ich fände es schön, wenn wir auch mal ein Konzert komplett singen würden, ohne externe Sänger und ohne Instrumentalstücke dazwischen.
Unser letztes Programm war: Telemann-Kantate "Allein Gott in der Höh sei Ehr", ein Instrumentalkonzert, Weihnachtsoratorium von Saint-Saens.
Das Programm war sicherlich schön, und die Solosänger waren gut. Aber irgendwie finde ich immer, sowas ist ein Konzert für die Solisten - und vielleicht noch für den Dirigenten. Der Chor ist doch nur Beiwerk. Oder? Wie seht Ihr das?
Und wie sehen Eure Konzertprogramme aus?
 
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im Moment singe ich in einem ganz kleinen Laienchor, das ist nicht vergleichbar. Aber ich erinnere mich, dass ich in einem früheren Chor auch immer ein bisschen angeödet war, wenn das Programm zu viele Soli enthielt. Andererseits - wenn die Solisten sehr schön singen...! Aber dass der Chor nur Beiwerk ist, das sehe ich nicht so - oder andererseits könnte man dann auch sagen, das Orchester ist nur Beiwerk. Es soll ja ein harmonisches Zusammenspiel aller Beteiligten sein.
Aber müsst ihr denn auch während längerer Instrumentalstücke als Chor dastehen, als solltet ihr jede Sekunde wieder singen? Könnt ihr nicht zur Seite treten? Das geht natürlich nur während eines abgeschlossenen Instrumentalstückes, nicht während der Solopassagen, das ist klar.
 
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Hallo,

...daß Solisten dazukommen oder auch ein Orchester, das ist natürlich der Programmwahl geschuldet und somit den Vorstellungen des Chorleiters. Manches geht halt nicht ohne Orchester. Ein Weihnachtsoratorium a capella - das wär's ja noch... :D

Scherz beiseite - solange Du nicht in einer reinen a-capella-Formation singst, Silvieann, wirst Du Dich immer wieder mal in einer Konstellation mit externen Solisten und Orchester wiederfinden. Und wenn es thematisch denn nicht absolut ausgeschlossen ist, wie eben z. B. in einem Oratorium, wird es auch immer mal wieder passieren, daß das Orchester vielleicht mal ein eigenes Stück oder einen eigenen Block hat. Das kann je nach Konzertprogramm übrigens durchaus hilfreich sein, um als Chorist das musikalische Feld zu wechseln, wenn sehr unterschiedliche Stilistiken im Konzert gesungen werden.

Unser letztes Konzertprogramm vom Totensonntag reichte von Schütz bis Pärt, war teilweise a capella, teilweise im Kleinensemble und teilweise mit Continuobegleitung (Truhenorgel). "Unser" Organist - er ist fast bei jedem Konzert dabei - hatte zwischendurch für sich solistisch eine Orgelsonate von Mendelssohn-Bartholdy und eine Choral-Passacaglia von Höller. Für uns Sänger eine durchaus willkommene Möglichkeit, mental von Schütz auf Mendelssohn-Bartholdy und später auf Bach umzustellen.
Wir hatten die Möglichkeit, uns während der Orgelsoli zu setzen, es hat dort, wo wir Platz hatten, in dieser Kirche allerdings bestialisch gezogen. Bei längeren Oratorien haben wir übrigens auch stets die Möglichkeit, zwischendurch mal Platz zu nehmen - ein Weihnachtsoratorium 1 - 3 oder 4 - 6 "stehen" wir allerdings durch, das ist nicht soo lang.
Je nach Programm wechseln wir sowieso während des Konzertes schon mal je nach Stück die Aufstellung, das ist akustisch teilweise extrem wirkungsvoll, z. B. wenn man Rheinbergers Abendlied oder Whitacres Lux aurumque verteilt aus der Kirche heraus (Seitengänge) singt.
So was ist allerdings mit kleiner Besetzung (wir sind je nach Projekt zwischen 18 und 26 Sängern) leichter darstellbar als mit einem wesentlich größeren Ensemble.

Als Beiwerk habe ich mich noch nie empfunden, auch nicht bei einem Programm mit Opernmelodien, das ein hiesiges renommiertes Orchester im Frühjahr spielte und bei dem wir für die wenigen Chorpassagen als Gastchor geladen waren. Wir hatten in der ersten Hälfte des Konzertes nichts zu tun, saßen nur dekorativ auf unseren Stühlen auf der Bühne und haben zugehört. Nach der Pause hatten wir dann fünf Sachen als Opernchor. Die Herausforderung hierbei war, vom Zuhörermodus blitzschnell wieder in den Sängermodus zu schalten...

Viele Grüße
Klaus
 
Naja, ein ganzes Konzert non-stop durchsingen zu müssen fordert auf andere Weise, nämlich die Konzentration. Da ist es manchmal ganz angenehm während der Solonummern die Seele baumeln zu lassen.

Ich kenne es auch so wie Basselch beschreibt. WO 1-3 und 4-6 werden ebenso durchgestanden wie Johannespassion. Aufstehen und hinsetzen hat andere Platzbedarfe und stört den musikalischen Ablauf.
 
Hallo,

....aber eine Matthäuspassion oder den kompletten ungekürzten Messias "steht" man nicht mehr so ohne weiteres durch, da ist Sitzen hilfreich ;). Da das dann aber häufiger ohnehin in größeren Räumlichkeiten stattfindet, läßt sich da im allgemeinen eine Lösung finden. Mit ein bißchen Absprache und Konzentration - irgendwer in der ersten Reihe des Chores wird als "maßgeblich" erkoren - klappen Hinsetzen und Aufstehen an den vorher abgesprochenen (!!!) Stellen äußerst geräuscharm und schnell.

Viele Grüße
Klaus
 
Ja, wir hatten auch bei dem Instrumentalstück Pause, sind von der Bühne abgegangen und danach wieder aufgetreten.
So im Jahresrückblick haben wir schon viel gesungen. Und da wir gerade für nächstes Jahr ein größeres Stück proben, war mehr Chor jetzt bei unserem Konzert wohl nicht gut machbar. Für längere Stücke werden wir dann voraussichtlich auch Stühle haben ;)
Dann wird aber genau abgesprochen, wann wir uns setzen und wann wir stehenbleiben.
 
Ja klar, allerdings hatte ich Matthäuspassion und Messias nicht erwähnt, das ist eine andere Nummer. Auch bei Beethovens neunter wird man den Chor nicht drei Sätze lang stehen lassen, wenn er erst am Schluss des letzten Satzes was zu tun hat.
 

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