Dieser Rob Scallon spielt aber sehr viel mit 7-, 8- und 9-Saiter Gitarren. Solche tiefen Tunings wirst du mit der Pacifica nicht sauber hinbekommen. Eine 25-5"-Fendermensur ist für das Tieferstimmen zwar etwas besser geeignet als eine 25"-PRS-Mensur oder eine 24,75"-Gibsonmensur, aber sauber intonieren werden die Töne nicht mehr.
Ganz davon abgesehen, dass der Sattel getauscht werden muss und das Tremolo samt Intonation auch wieder richtig eingestellt werden muss. Für solche Tunings braucht man nämlich relativ dicke Saiten. Mit 9-42 kommt man da nicht weit. Eine 42er geht für meinen Geschmack nur bis zum D runter, also einen Ganzton, weiter runtergestimmt schlabbert es doch schon sehr.
Du hast ja schon im Einsteigerbereich geschrieben, dass du den Vox VT40X neu gekauft hast. Das ist für den Anfang schon einmal eine gute Grundlage. Da du ein Interface hast, kannst du auch mit VST-Plugins arbeiten. Du brauchst nur eine DAW. Reaper ist kostenlos, zwar bekommt man nach einiger Zeit immer eine Meldung, dass man es kaufen soll, aber nach etwas Warten kann man es trotzdem kostenlos weiter nutzen.
Kostenlose Amps und Effekte gibt es auch zuhauf. Z.B. LePou bietet gute Clones an (Mesa/Boogie Rectifier, Marshall JCM800, ENGL Powerball usw.), Ignite Amps bietet mit dem Emissary ein richtig gutes Metalamp-PlugIn an, Nick Crow hat Clones vom Peavey 5150 und EVH 5153. Dazu braucht man dann einen Impulse Loader, einen guten gibt es z.B. auch von LePou mit dem Namen LeCab2. Impuleantworten gibt es auch als Freeware. Von TSE gibt es auch einen Tubescreamer (TSE 808), um die Amps anzublasen bzw. den Sound zu straffen.
Das gehört thematisch aber nicht hierhin. Frag am besten mal im "Software, Modelling"-Subforum nach, wenn du fragen hast.
Wenn es ums Aufnehmen bzw. häusliche Üben geht, bist du schon mal gut aufgestellt. Die fetten 2000€ Amps klingen auch erst gut, wenn man sie richtig ausfahren kann. Da bist du mit dem Vox und dem Interface flexibler und schlecht klingen die auch nicht.
Die Humbucker in den Pacificas sind nicht schlecht, das Voicing und der Output sind natürlich nicht mit den Modellen zu vergleichen, die eher auf Metal geeicht sind, aber man kann damit schon gut arbeiten.
Im Special Run der Ghost Fret ist ein Seymour Duncan SH-6 Distortion am Steg. Den gibt es auch relativ häufig gebraucht, da sehr verbreitet, allerdings hat der PU auch eine Menge Höhen und kann in einer hell klingenden Gitarre wie der Yamaha Pacifica auch mal schnell etwas nach Kreissäge klingen. Vom engeren Verwandten, dem SH-4 JB würde ich dir bei deinen Soundvorstellungen abraten. Der wird zwar sehr gerne mit Strats gepaart, hat aber eine extreme Hochmittenbetonung und die Bässe sind nicht sonderlich straff. Für modernen Metal, wohlmöglich noch tiefer als D gestimmt keine richtig gute Wahl. Der JB brilliert am besten im 80s-Metalbereich.
Wenn du einen heißen Humbucker an den Steg setzt, kann es sein, das die beiden Singlecoils lautstärketechnisch etwas abfallen. Auch vom Voicing werden sie etwas anders klingen. Viele klassische Singlecoils sind in den Mitten etwas gescoopt und heiße Humbucker haben in vielen Fällen eine Menge an Mitten. Das klingt dann nicht so ausgewogen. Manche mögen das, weil man eine breite Palette an Sounds abdecken kann, andere mögen es lieber aufeinander abgestimmt. Es gibt auch heiße Singlecoils (z.B. Seymour Duncan SSL-4 Quarter Pound oder SSL-3 Hot), die klingen dann aber auch fetter und anders als "klassische" Modelle (z.B. SSL-1 oder SSL-2 Vintage Flat). Ein Opfer muss man halt immer bringen
. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.
Ich würde dir aber raten, erst einmal mit dem Amp zu arbeiten. Die Grundlagen sind schließlich schon vorhanden. Später kann man immer noch etwas Feintuning betreiben.