Chaosfuzz OP-Amps geben kein Signal

  • Ersteller Orgelnator
  • Erstellt am
Orgelnator
Orgelnator
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.08.15
Registriert
24.03.15
Beiträge
13
Kekse
0
Ort
Norden Ostfriesland
Moin Leute,

nachdem ich einen wirklich toll klingenden Bass Amuser gebaut habe, wollte ich mir nun ein zweites Distortion Pedal bauen. Meine Wahl fiel auf den Chaosfuzz von Ak: https://www.musiker-board.de/threads/effekt-workshop-chaosfuzz.107501/
Ich versprach mir eine etwas zuverlässigere und einfachere Schaltung als vom Bass Amuser.
Sodann das Set von Musikding bestellt. http://www.musikding.de/ChaosFuzz

Das Löten ging ein wenig hakelig vonstatten, da der Lötkolben einen Defekt hat(te) (manchmal tut ers, manchmal nicht), denn er wird zu heiß und das Flussmittel verdampft sehr schnell.

Ein Test hat ein ernüchterndes Ergebnis erzeugt: Es war kein Signal zu hören. Nach einem forschen Blick auf die Stereoklinke wurde mir klar: Masse mit Input vertauscht. Umgelötet, Bypass funktioniert. Den Schalter betätigt und die LED leuchtet. Aber nur ein sehr leises Signal kommt aus dem Effektgerät an und wenn dann nicht verzerrt. Auf Grund einiger schlechter Lötstellen durch den zu heißen Lötkolben diese erneuert, nun müssten alle Kontaktstellen funktionieren. Leider war dann nach einem erneuten Test keine Veränderung zum ersten Ergebnis entstanden. Selbst bei allen Reglern voll aufgedreht. Also habe ich die Audioprobe mit Hilfe eines MP3-Players und einem 100nF-Folienkondensators durchgeführt und konnte das Signal sehr gut verfolgen. Es kommt an den Inputs der Op-Amps an, doch an den Ausgängen (Pin 1 bzw 7) kommt nur ein extrem kleines Signal heraus. Deswegen habe ich die Spannungsversorgung der ICs überprüft, es kommt jedoch immer Strom an (9V) und vom Minuspin zu GND ist auch Kontakt. Dann habe ich einen Operationsverstärker durch einen LM1458, den ich noch rumliegen hatte, ersetzt. Jedoch war auch kein Signal zu entlocken. Dann habe ich einen TL072 aus dieser Schaltung in eine selbstgebaute VU-Meter Schaltung eingebaut (dort kommt auch der LM1458 her), das VU-Meter funktionierte hervorragend.


Nun stellt sich mir die Frage, wieso dort nichts herauskommt. Kurzschluss kann man ausschließen, so oft wie ich die Platine überprüft habe. Vielleicht liegt es auch an den Fassungen, man könnte dann den OP-Amp direkt einlöten, was ich aber eher ungerne mache.


Gibt es sonst noch irgendwelche Möglichkeiten, was an dieser Schaltung falsch sein könnte?

(Die braunen Rückstände auf den Fotos der Platine sind Flussmittelreste, und eigentlich kann ich besser löten, nur hat sich der alte Lötkolben verabschiedet und ich musste den nehmen (und der ist neu, wird aber trotzdem manchmal zu heiß, die Spitze ist bunt schillernd. Es handelt sich um einen Ersa Multitip mit 25W))

Wenn dieses Problem in einem anderen Thread schon beantwortet wurde tut es mir leid, ich habe noch nichts gefunden bzgl. meines Problems :engel:

Beste Grüße!

- Orgel
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • DSC_0075[1].jpg
    DSC_0075[1].jpg
    187,1 KB · Aufrufe: 293
  • DSC_0074[1].jpg
    DSC_0074[1].jpg
    212,1 KB · Aufrufe: 266
Zuletzt bearbeitet:
Also: das gleicht eher einem Schlachtfeld als einer Platine :eek:. Bist Du Dir da ganz sicher, dass es keine Kurzschlüsse gibt? Ich meine, da gibt es einige Stellen, an denen ich (zumindest dem Bild nach zu urteilen) meine Hand nicht ins Feuer legen würde. Da ist ja nicht nur Flussmittel zu neben den "Lötstellen" zu sehen sondern auch einiges an überflüssigen Lötzinn daneben. Und bei der Qualität der "Lötstellen" (wenn man einige von denen noch so bezeichnen kann :cool:) würde ich auch eine schlechte/kalte Lötstelle nicht ausschliessen.

Nebenbei: den Sockel des linken IC's hast Du falsch rum eingelötet - die runde Einkerbung des Sockels zeigt an, wo die Markierung auf dem IC hin soll. Den IC hast Du aber richtig rum drin, das ist also nicht Dein Problem
Und noch ne Frage: warum hast Du die Potis eigentlich auf der falschen Seite eingelötet?
 
Ja, die Lötqualität ist wirklich seeehr durchwachsen. Ohne Flussmittel verläuft das Lötzinn nicht gut, und deswegen sind dann große Lötkleckse, weil sonst zu wenig bzw kein Kontakt zur Leiterbahn wäre.
Stimmt, der Sockel ist falschrum, aber das sollte ja keine Probleme bereiten. Und soweit ich das erkennen konnte, sollten die Potis mit deren Rückseite auf die Seite mit den Leiterbahnen (siehe den ersten Link oben), also vermute ich, dass sie richtig rum sind. Und wenn wäre nur die Drehrichtung andersrum. Und damit kann ich leben ;)

Außerdem sind die Leiterbahnen z.T. sehr schmal. Aber ich habe meines Erachtens alles überprüft. Trotzdem werde ich dort nochmal durchmessen.

Und wenn dann ein Fehler nur an einem bestimmten OP-Amp herrschen würde, würden die anderen doch trotzdem ein Signal ausgeben o_O

Danke schon mal für die Antwort!
 
Da sind ne Menge zweifelhafter Lötstellen. Tipps fürs nächste Projekt:
Weniger Lötzinn.
Wenn der Lötkolben ungeregelt ist und zu heiß sein sollte: Halte ihn vor dem Löten kurz an irgendein größeres Metallteil um die Temperatur zu senken.
Wenn dir die Leiterbahnen zu dünn vorkommen ist vermutlich deine Lötspitze zu breit/zu groß - also hier lieber eine kleinere nehmen.

Mal abgesehen von der Lötqualität:
Du konntest bisher nachmessen..
... das die Versorgungsspannung an den ICs anliegt
... das das Eingangssignal dort anliegt

Damit bleiben nur noch zwei Fehlerquellen:
1. Die ICs selbst
2. Der Signalweg zwischen IC und Ausgang -> hier Schritt für Schritt nachmessen wo das Signal flöten geht.
 
Einen der ICs habe ich schon getestet. Und ich habe direkt am Ausgangspin des ICs das Signal gemessen, aber dort kommt nichts. Wenn dann nur sehr leise, sodass es scheint als wäre es Crosstalk zwischen den Bauteilen. Eventuell könnte ich es nochmal mit dem LM1458 probieren (sind ja quasi gleich aufgebaute OP-Amps). Die Lötspitze ist fein genug (Bleistiftspitze), die anderen Tipps werde ich nächstes mal beherzigen. In den letzten Tagen habe ich immer wieder die kritischen Stellen neu erhitzt und verlötet. Auch auf Kurzschlüsse geachtet, aber es sind keine (optischen bzw offensichtlichen) mehr vorhanden.

Auch dir Danke für deinen Rat...
 
Hast du ein Multimeter? Wie ist denn der Widerstand zwischen der "toten" Signalleitung und der Signalmasse? Ich vermute das da irgendwo ein Kurzschluss vorliegt der das Signal auf Masse zieht.
 
So, ich habe mit einem Digitalmultimeter zwischen den Output der OP-Amps und einem Massering der Klinkenanschlüsse gemessen:

Bei ausgeschaltetem Zustand ohne Batterie: ca. 160K an IC1 (Pin 1 und 7, IC2 Pin 1) und ca. 1,3M an Pin 7 von IC2
Mit Batterie aber ausgeschaltet keine Unterschiede.
Bei eingeschaltetem Effekt mit Batterie: Widerstand größer als 20M (Multimeter zeigt 1. an)

Die Widerstandsmesswerte bauten sich langsam auf, bis sie bei 160K stehenblieben.

Meines Erachtens ist das kein Kurzschluss, oder?
 
Ne, eindeutig kein Kurzschluss. Aber: Mess mal ohne ICs! :)
 
Hm, die Pins 1 und 7 von IC1 und Pin 1 von IC2 haben >20M zur Masse, Pin 7 von IC2 ca. 15M...

Was sollte diese Messung bringen? Ob sich irgendwelche Kontakte der ICs berühren?
 
Ich meine die ICs aus den Sockeln zu entfernen und dann zwischen den Kontakten der Sockel messen. So bekommst du eine Aussage über das was dazwischen liegt. Ansonsten misst du immer das "Innenleben" der ICs mit - und das kann viel verschleiern.
 
Nun mal die Supermessung.

Pin X von ICX an GND:

Pin IC Wert
1 1 >20M
2 1 >20M
3 1
700K
4 1
0 (da GND Anschluss)
5 1 700K
6 1 > 20M
7 1 >20M
8 1 50K

1 2
>20M
2 2 >20M
3 2
700K
4 2 0 (s.o.)
5 2 44K
6 2 >20M
7 2 >20M
8 2 50K

Die ICs sind nicht gesockelt
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannendes Ding. Habe das selbe Fehlerbild bei 3 unterschiedlichen Fuzzschaltungen. (7 min Fuzz, Big Muff und Colorsound) sind zwar alle drei ohne IC aber lustig, dass das Fehlerbild identisch ist. Ich vermute wir zwei haben da irgendwo nen Grundlegenden Bock geschossen :D
 
Indeed :D

Ich hab den nun mal auf Lochraster nochmal gebaut (Teile kosten nur 5€) und hab nen besseren Lötkoben genommen.
Bäm es fetzt! Nur ist der Germaniumkanal ca. um die Hälfte leiser als der Siliziumkanal. Hab nen Widerstand verkleinert, nun ist er lauter. Aber sooo richtig fetzen tut er nicht. Wahrscheinlich soll er das nicht mal, aber ich vermute, dass eine Diode eventuell schrott ist und deswegen die Distortion nicht so zerrt. Oder sonst irgendwas. Werde die Dioden mal demnächst durchmessen.

Tobi18, ich wünsche noch Erfolg beim Fehler suchen bei deinen Geräten. Vielleicht kannst du die auch mal auf Lochraster aufbauen, dann schließt man manche Fehler aus^^
Ich gebe dem Ganzen den "Fluch der Elektronik! die Schuld, ein Fehler, der eigentlich nicht existieren KANN und sollte. :D War bei meinem Bass Amuser schließlich auch so ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben