Chandler Tube Driver ausreichend für Aufnahmen?

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Mahlzeit! :)

Ich wußte nicht, wie ich die Überschrift besser formulieren soll - und bin mir auch nicht sicher, ob es eher in den Recording-Bereich gehört, zur Not also bitte verschieben.

Bald steht die nächste RPM-Challenge an, es ist also an der Zeit mal wieder mein Equipment flott zu machen :). Bei meinen letzten beiden Alben hab' ich gar keine Gitarren aufgenommen, diesmal würde ich das aber gerne tun. Nur würde ich es gern vermeiden, den großen Röhrenamp samt Box (Laney LH 100 mit passender HH 4x12er) zu mikrofonieren, denn das kann ich nicht zu Hause tun und für die ständige Fahrerei zum Proberaum wird mir die Zeit zu knapp.

Also brauche ich eine Möglichkeit, brauchbaren Gitarrensound zu Hause aufzunehmen:

Mein Equipment umfaßt: diverse Gitarren ( :D ), oben genannten Laney samt Box, einen Behringer V-Ampire 112 Combo, eine Johnson J-Station, ein altes Korg A4, diverse DI-Boxen (aktiv und passiv), alle möglichen Kabel, diverse Mikros, 2 Audio-Interfaces, 1 MacBook mit jeder Menge Software für's Sound bearbeiten hinterher und einen Chandler Tube Driver.

Nun heißt es ja immer so schön, daß irgendwo in der Signalkette eine Röhre sein muß, damit's gut klingt. Und daß die Modeler halt fast, aber eben nicht ganz an den richtigen Sound rankommen. Meine Notfall-Lösung wäre, alles trocken mit DI-Box aufzunehmen, dann einmal in den Proberaum fahren und per Re-Amping alles auf einmal abzufrühstücken.

Jetzt aber die Frage: Kann ich ganz simpel den Chandler Tube Driver (der ja eine Röhre intus hat) zwischen Klampfe (und DI) und Interface stöpseln und so einen brauchbaren Sound bekommen? Bzw. ihn vor oder hinter die J-Station oder den V-Amp setzen, um eben eine Röhre in die Signalkette einzufügen? Oder was kann ich mit obigem Equipment sonst anfangen.

Ich suche keinen komplexen Sound; einfach, dreckig, roh, kantig, britisch, rumpelnd, knarzig, breit soll er sein (wenn sich da jemand was drunter vorstellen kann :rolleyes: ). Bitte keine Kauftipps, als jemand der mehrere Instrumente spielt, ersticke ich sowieso schon im Krempel.

Also, was wären Eure Einschätzungen? Lohnt es sich, das zu probieren oder ist es nur Zeitverschwendung und ich komme um den Laney nicht herum. Es gibt mittlerweile ja auch Modeler mit eingebauten Röhren - könnte ich also sowas mit meinem Zeugs nachmachen?

Als Ein-Mann-Armee muß man dummerweise solche Kompromisse machen, man hat einfach nicht die Zeit, jedes Instrument wie ein Einzelkind zu behandeln :( Trotzdem soll's natürlich nicht wie ein E-Gitarrensound aus 'nem Bontempi Keyboard klingen :gruebel:

Ideen?

Danke schonmal :great:
 
Eigenschaft
 
Nun heißt es ja immer so schön, daß irgendwo in der Signalkette eine Röhre sein muß, damit's gut klingt.
Nun, das ist erstmal gewaltiger Bullshit. :D
Nur den Röhrenzerrer in den Signalweg zu hängen, macht Dir noch lange keinen guten Sound.
Und daß die Modeler halt fast, aber eben nicht ganz an den richtigen Sound rankommen.
Nun, dass die Dinger nicht ganz genau an den Amp, den sie gerade simulieren wollen, rankommen, stimmt schon. Aber man kann damit trotzdem einen guten Sound erzielen.

Ich würde sagen: Du hast den ganzen Krempel - Probier's doch aus?!?
Erlaubt ist natürlich, was gefällt!
Es kann durchaus sein, dass Du dann am Schluss doch mit dem Tube-Dingens vor dem Modeller landest. Oder halt nicht, wie auch immer.;)

Eine weitere Möglichkeit wäre diese:
Du nimmst den Laney und gehst aus dem FX-Send in das Audiointerface (ggf. vorher durch eine DI-Box) und lässt am Computer eine Speakersimulation darüberlaufen. (Board-Suchmaschine nach "Impulse Response" oder "Impulsantwort"!)
Gibt sehr gut und echt klingende Aufnahmen.
 
Danke, das bringt mich doch schon ein Stück weiter :) Das Dumme beim Ausprobieren ist, daß es zu lange dauert. Ich mache das zwar wahnsinnig gern, aber wenn Du alles alleine machst und bei jedem Instrument quasi von Null mit der Soundbastelei anfängst und herumprobierst, wird das zur Lebensaufgabe :(. Mit den beiden Modelern hab' ich vor einer Weile schon ein paar Test-Aufnahmen gemacht. Und ich war schon der Meinung, daß es nicht wirklich echt klingt, sondern eben simuliert. Ist einfach zu sauber, sprich: der Dreck fehlt...

Aber mal zu Deiner Idee: So weit, so gut - aber ich muß doch an den Amp eine Box dranhängen, damit eine Last vorhanden ist. Wie mache ich das, ohne daß es mir die Ohren wegbläst. Ich wüßte jetzt noch nicht mal, ob aus der Box was rauskommt, wenn man den Send verbindet, aber den Return nicht. Wird das Signal vom Effektweg nicht nur dazugemischt? Aber egal, das kann ich auf jeden Fall im Proberaum austesten und wenn's klappt, den Amp samt Box mit nach Hause nehmen. Klingt jedenfalls nach einer guten Idee :great:
 
Aber mal zu Deiner Idee: So weit, so gut - aber ich muß doch an den Amp eine Box dranhängen, damit eine Last vorhanden ist. Wie mache ich das, ohne daß es mir die Ohren wegbläst.
Leise drehen? ;)
Aus der Box kommt normalerweise was, wenn man den Send mit irgendwas verbindet.
Und selbst wenn nicht, müsstest Du eben über den Computer abhören, das ist i.d.R. auch kein Problem.
 
Hehehe, da hab' ich was verdummbeutelt. Der Einschleifweg ist ja vor der Endstufe, also kann ich logischerweise leise drehen, ohne daß es den Sound der Aufnahme beeinflußt. Da waren die Finger wieder mal schneller als das Hirn - ich glaube das kommt in letzter Zeit öfter vor :gruebel:

Aber mal was anderes, da Du ja eher mit Röhren-Alternativen befreundet zu sein scheinst. Du meinst, mit Modelern kriegt man brauchabre Aufnahmen hin - wie schaut's denn mit Software aus? Guitar Rig 2 hätte ich nämlich auch noch, hab' ich mir damals zugelegt - eher zum Üben und für's Skizzieren neuer Songs. Und irgendein AmpliTube, das aber nur als abgespeckte Version (gab's zum einen Audio-Interface dazu...).

Bei allen anderen Instrumenten bin ich mittlerweile aufnahmetechnisch recht fit. Aber was Gitarre angeht, fange ich halt jetzt erstmal als reine Pflaume an. In erster Linie fehlt mir diesbezüglich die Erfahrung, um abschätzen zu können, ob sich's hinterher im Mix wie eine richtige Gitarre oder ein Handyklingelton anhören wird :eek:. Damit meine ich keine Geschmackssache - daß jeder da anders gepolt ist, ist klar. Mir geht's um die Qualität des Sounds. Ich möchte quasi hinterher einem gestandenen Gitarristen erzählen können "Ey, das hab' ich in drei Kammern mit meinem Custommade-Bogner, meinem Soldano und meinem Diezel aufgenommen, blablabla" und er kauft's mir ab :rofl: ..... naja, sinngemäß
 
Aber mal was anderes, da Du ja eher mit Röhren-Alternativen befreundet zu sein scheinst.
Das kommt wohl eher daher, dass ich, eher durch Zufall, seit 3 Jahren nur noch Transistorverstärker spiele.:redface:
Von Modellern bin ich ehrlich gesagt auch nicht so ein Fan.
Aber an diversen Tests (z.B. hier im Board) hab' ich doch gemerkt, dass selbst viele gestandene Gitarristen oft nicht sagen können, was Modeller und was "echt" ist (ich inbegriffen).

Guitar Rig 4 hatte ich mal, hat mich nicht wirklich umgehauen.
Ich steh' aber auch nicht unbedingt auf viel Dreck in meinem Sound, vielleicht ist es ja für Dich gerade richtig? Die Sounds fand ich ansich gut, nur für mich war nix dabei.

Meine Lieblingsmethode, wenn es leise sein muss, ist die mit der Speakersimulation und der Vorstufe eines analogen Amps, den ich kenne und mag.
Das ist einfach, kommt sehr nahe an mikrofonierten Sound ran und man muss nicht viel rumdoktorn.
 
Sans Amp ist auch immer noch eine sehr gute Option, gebraucht meist günstig zu bekommen. Kann man auch bauen, ist aber frickelig.

Ich nehme, wenn es ganz einfach gehen soll, zB einen der Zerrer von runoffgroove.com und setze dahinter deren Condor Speaker Sim.
Nur mit einem amp-artig klingenden Zerrer über DI in den Rechner und dann Speaker-Sim per Impulsantwort, wie schon genannt wurde, ist aber natürlich auch eine sehr gute Möglichkeit.
Der Chandler Tubedriver ist übrigens in meinen Ohren ein ziemlich fizzelig klingendes Teil, absolut nicht einem Röhrenamp ähnlich. Die meisten Zerrer mit Röhre überzeugen mich sowieso nicht. Wenn man mit Kleinspannungen auskommen will, müsste man entsprechende Subminiatur-Röhren nehmen, also zB aus Autoradios der 50er Jahre. Eine 12ax7 mit 12 Volt zu betreiben, ist dagegen eigentlich ziemlicher Schwachsinn. Das fördert eher den Hype, als den Klang...
 
:( So wie's aussieht, ist's mit dem Chandler ohnehin erstmal Essig. Da ich ihn jahrelang nicht benutzt hab' (hab' ihn immerhin schon fast 20 Jahre :eek: ), hat er nur noch gekratzt sobald man ein Poti auch nur angekuckt hat. Ich hab' also mal eine neue Röhre spendiert und die Potis mit ein klein wenig WD-40 behandelt (von außen, Knöpfe abgezogen, Tempo mit kleinem Loch drübergelegt, damit nix hinkommt wo nix hinsoll) und etliche Male hin- und hergedreht. Nun wollt' ich das Teil gestern ausprobieren und es ging gar nix mehr :confused:. Klampfe in TubeDriver, TubeDriver in DI, DI in Audio-Interface (später zu Testzwecken DI weggelassen) und: nix. Es gab ein Bypass Signal (nicht grade stark), aber sobald ich den TubeDriver eingeschaltet hab' - Totenstille. Die Röhre leuchtet aber und sonst hab' ich nix angefaßt :gruebel:. Naja, wenigstens kratzt nix mehr :rolleyes:.
Ich werd' ihn nachher mal an den Amp anschließen, hab' aber nicht viel Hoffnung.... Muß ihn dann wohl unserem Gitarristen mitgeben, der ist als Elektroniker ziemlich fit - hat aber wenig Zeit, das wird also mit Sicherheit einige Wochen dauern :(.

Dann werd' ich wohl doch den Laney verwenden, auf welche Art genau ist noch unklar.

Ich habe auch bemerkt, daß mein Audio Interface einen Insert hat, da hätte ich den Chandler auch dranstöpseln können - hatte aber kein Y-Kabel zur Hand. Und ein Verzerrer ist wohl eher kein Insert-Effekt, denke ich. Naja, wenn er eh nicht geht...
 

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