Hi Cerno,
das Feedback auf Hörproben ist generell etwas steigerungsbedürftig - zumal wenn es sozusagen um alle Aspekte eines songs geht.
Mehr Rückmeldung bekommt man oft in den Instrumentenforen, wenn es um die Gitarre, den Gesang etc. geht oder um Mixing und recording. Manchmal dauert es ein wenig, eh man sich in die Forencommunity einfindet.
Als Pop würde ich das, was Du machst, auch nicht unbedingt einordnen - auf der anderen Seite empfinde ich es so, dass es auch kein spezifisches Genre ist und - stopp mich, wenn ich falsch liege: Du nichts dagegen hättest, wenn Du Deine songs im Radio hören würdest. Insofern schon auf ein eher breites Publikum angelegt, was ja im Übrigen Rock ja auch ist - nicht in jedem Sub-Genre, aber doch wenn es einen breiten Teil der Rockmusik betrifft.
Die Texte finde ich gut. Auch zusammen mit Deinem Gesang - da spüre ich eine gemeinsame Spur der Umsetzung, einen Gedanken, der hin zu einer Wirkung will. Das passt - dann Deine Texte wollen etwas mitteilen. Gesang finde ich auch verständlich - höre ich eine leichte österreichischen Anmutung raus oder erinnert mich die Umsetzung an Austropop?
Das ist nicht als Wertung gemeint - eher sehe ich einen eher wuchtigen Umsetzungswillen, der sich deutlich von einem singersongwriter-Ansatz abhebt. Das könnte sogar noch mehr ausgebaut sein, Streicher, Orchester, Backing-Gesang.
So sehe ich auch die Anlage der Instrumente. Das ist für meine Ohren gut und dienlich umgesetzt - wobei ich als Schlagzeuger gerne mit den drums hadere, wenn es one-man-bands angeht, vermutlich, weil ich mehr drauf achte. Das geht so in die Richtung: das ist schon okay, das kann man so machen, aber ein Schlagzeuger würde da dann doch insgesamt etwas anders rangehen oder das ein oder andere anders machen. Wobei ich da - das unterscheidet Dich von anderen - gar nicht mal die Eigenständigkeit meine. Die drums bewegen sich sogar sehr eigenständig - mir fehlt bei Deinen klar strukturierten und aufgebauten songs eher das Bindeglied. Das ist als Basis oft Bass und drums im Zusammenspiel, die das Fundament legen und erst mal den Teppich bereiten, bevor dann mit subtilen Änderungen gearbeitet wird. Ist vielleicht auch Geschmacksache, macht aber einen Eindruck aus, der sich für mich durch alle drei songs hindurchzieht: bei aller Klarheit der musikalischen Themen, Riffs, Melodien und des Aufbaus fehlt mir etwas die Zugkraft und das Fundament.
Ich glaube, es liegt eine Gefahr darin, alleine an songs zu arbeiten, die darin liegt, dass man die eigenen songs, alle Instrumente etc. so oft hört und bearbeitet, dass man manchmal des Guten zu viel tut und nicht mehr genug dem Grundriff, der einen Melodie vertraut. Das ist aber - wie gesagt - auch Geschmacksache und kann sich ändern, wenn man die songs ein paar mal gehört hat und diese Gewöhnung über das Hören erlangt hat. Und wo ich dies geschrieben und die songs zwei- dreimal gehört habe, erschließt sich auch einiges zumindest besser, gewinnt an Flüssigkeit.
Die Musik an sich gehört jetzt nicht zu dem, was ich übermäßig höre - und ich höre das gerade über diese üblichen PC-Brüllwürfel. Weshalb ich weder geeignet bin, genremäßige Kritik oder Vorschläge anzubringen noch etwas taugliches zum Abmisch oder der Produktion sagen kann. Nur dass diese sich auf jeden Fall hören lassen kann - so wie eben andere Musik auch, die ich beispielsweise über youtube über den PC konsumiere.
Am besten gefällt mir Stadt Nacht Schluss, da gefällt mir die Kombination von ironisch-einfallsreichem Text und Rotz-Musik sehr gut. Ich persönlich würde es auch etwas punkiger vertragen, irgendeine Gitarre, die diesen Wechselschlag ablöst - aber das ist eben alles Geschmacksache. Man könnte es auch ohne weiteres mehr in Richtung Tanzfläche produzieren. Aber es kann auch so bleiben. Der Gesang könnte fetter kommen - aber das kann ich schlecht beschreiben - vielleicht ist das auch einfach nur ein Dreh an irgendeinem Knöpfchen.
Tja - was soll ich sagen: Kommt gut. Nichts, was bei mir im CD-Spieler rotieren würde, aber auch nichts, wo ich im Radio den Sender wechseln würde. Bei Stadt Nacht Schluss würde ich sogar lauter drehen.
x-Riff