Cent-Tuning bzw. Verstimmen von Parts

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Hallo Zusammen,

ich habe mich ja in den letzten Monaten hier nur selten sehen lassen - manchmal lässt einen der Job einfach nicht los :redface:...

Seit knapp zwei Wochen schaffe ich es aber auch wieder, mich mit meiner Mukke zu beschäftigen und da ist beim Schrauben eine Frage aufgetaucht, die ich hier gerne mal in die Rund werfen würde.

Ich habe gemerkt, dass siche viele Parts bei einem Liveset besser durchsetzen bzw. fetter klingen, wenn man sie doppelt und minimal gegeneinander verstimmt. Der Effekt ist mir soweit klar - meine Frage dazu aber: H

Habt Ihr Erfahrungswerte , wie der Idealbereich für das verstimmen von "Standardsounds" (also Piano, Strings, Brass, Pads, Leads, und ggf. Orgel...) ist?

Zur Orientiertung: auf dem Fantom G passiert das in 1/100 Schritten eines Halbtons. Ich nutze im Moment immer irgend was zischen 2/100 und 6/100 - muss aber gestehen, dass die Werte eher zufällige gewählt sind - und natürlich baiserend auf meinem Klangeindruck.

Ich würde also gene wissen, was Ihr diesbezüglich an Werten fahrt. Wie gesagt, es geht mir hier nicht um eine 1:1 Anleitung, sondern mehr um einen Erfahrungsaustausch :)

Fühlt sich gut an wieder hier zu sein :D

Sonnige grüße aus Köln...

Peter

P.S. Falls es das Thema schon gibt - sorry und bitte verschieben (hab nix gefunden beim Suchen)...
 
Eigenschaft
 
Die Feinstimmung in Cent ist wohl allen Synthesizern und Workstations gemeinsam, und die 100 Schritte zwischen einem Halbton bieten auch eine hinreichend hohe Auflösung.

Ich selbst verfahre in meinem Korg M3 - wobei ich dort oft schon auf Oszillator-Ebene mit der Feinverstimmung beginne - fast genauso wie du, nur die "Obergrenze" für noch einigermaßen "saubere" Verstimmung sehe ich eher schon bei 4 bis 5 Cent.
Das kommt aber sicher auch auf den persönlichen Geschmack und den verwendeten Sound an. Gerade Pads, bei denen einzelne Oszillatoren schon von einem Pitch-LFO in die Mangel genommen werden, kann man die Verstimmung auch etwas hochschrauben.

Und was man auch noch machen kann:
Gerade bei Streichern und Pads die jeweiligen Parts (ob nun Oszillatoren oder Patches im Performance-Modus) mehr oder weniger stark im Stereo-Panorama spreizen, aber auch Lead-Sounds können so an Volumen (hier nicht mit Lautstärke zu verwechseln!) gewinnen.

Ich selbst bin da allerdings mehr einer der moderaten "Spreizer", wie auch schon beim Gegeneinander-Verstimmen. Nichts destotrotz finde ich manche Preset-Pads mit extremer Stereo-Spreizung auch hin und wieder sehr atemberaubend, aber viel mehr sollte im Arrangement dann nicht dazu kommen, da eine solche Fläche schon sehr viel Raum einnimmt.
 
Hallo Peter,

die Angabe der Verstimmung in Cent ist bei Synthesizern üblich, der von Dir genutzte Bereich zum "Andicken" als Chorus-Effekt wohl auch. Es geht dann halt beim Klavier schnell in Richtung "Honky Tonk Piano". ;)
Als kleinen Tip für Streicher-Sounds: die Streicher im Orchester klingen ja genau deshalb so schwebend, weil sie alle leicht gegeneinander verstimmt sind. Neben der "normalen Verstimmung" kommt noch die Ungenauigkeit beim Greifen (keine Bünde!) als zufällige Abweichung dazu.
Eine solche zufällig Abweichung kann man (vorsichtig dosiert!) beim Fantom ja auch nutzen: Stichwort "Random Pitch Depth".
Dann klingt es weniger statisch - lebendiger - organischer. Ein und derselbe Ton mehrfach hintereinander gespielt klingt dann jedes mal leicht anders.

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Ihr beiden,

danke für die Tipps. Das hilft schon mal wirklich weiter...ich werde mal ein wenig Schrauben und sehen was dabei rauskommt :)

Viele Grüße
 
Was mir zum Andicken von Sounds auch noch einfällt:

Ein minimales Delay, das man zumindest an der M3 im Combi- und Sequenzermodus auch pro Part (in Schritten von 2 Millisekunden) einstellen kann.
Ansonsten könnte man im Sequenzermodus auch die Spur mit dem anzudickenden Part auf eine andere Spur kopieren und die Daten alle um ein paar Klicks nach hinten verschieben.
Ein solches Delay macht sich klanglich schon ab den besagten 2 Millisekunden bemerkbar, für perkussive Sounds sollte man daher nicht unbedingt höher gehen, bei verwaschenen Pads mit langer Release-Phase kann man dagegen auch schon etwas mehr dazugeben.

Übrigens funktioniert der Trick mit dem leichten gegeneinander Verstimmen auch bei Drumkits gut. Ich habe in meiner M3 eine Combi, in der ein- und dasselbe Kit gleich dreimal vorkommt, nur in jeweils anderer Lautstärke. Von Werk aus gab es keinerlei Verstimmung zwischen diesen dreien, aber ich habe vorsichtig 2 Cent auf eine dieser Drum-Instanzen gegeben und schon klang es viel lebendiger.
 

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