Cello-Kauf beim Geigenbauer

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do_re_mi
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Hallo,

ich suche ein Cello für meine Tochter, die von der 3/4 auf 7/8 bzw. auf die ganze Große umsteigt. Sie war bei "Jugend musiziert" auf der Landesebene erfolgreich, deshalb suchen wir ein qualitativ gutes Instrument. Im Moment gefällt uns ein neu gebautes Cello von einem örtlichen Geigenbauer. Da das Instrument jedoch relativ teuer ist (zwischen 8 und 9 K), bin ich am Überlegen und einige Punkte sind für mich nicht ganz klar.

- Der Geigenbauer sagt, dass die Teile des Instruments aus einer anderen Werkstatt stammen - gibt es eine solche Geschäftspraxis überhaupt? Oder bedeutet es, dass man schliesllich mit Rohlingen, weißer Ware bzw. mit Manufakturinstrumenten aus Osteuropa oder Fernost gearbeitet hat? Das tun bekanntlich viele Geigenbauer und es ist für mich an sich kein Ausschlusskriterium, solange das Instrument sauber verarbeitet ist und gut klingt - die Frage ist, ob dabei der Preis gerechtfertigt ist.

- Das Instrument ist nach einem Guadagnini Modell gefertigt (es ist also etwas kleineres 4/4 Instrument), die Decke des Instruments ist aus Haselfichte. Deutet dies zumindest auf die europäische Herkunft hin?
Z.B. habe ich diese Seite gefunden:
https://www.mezzo-forte.de/Bald-wie...Violoncello-v.-David-LIEN-Gr.-1/2-i_2278.html
David Lien kommt aber aus China...

Ich verstehe, dass man es schwer einschätzen kann, ohne das Instrument gesehen zu haben. Aber vielleicht hatte jemand eine ähnliche Erfahrung?

Danke und Gruß

do_re_mi (spielt leider nur Klavier)
 
Eigenschaft
 
Ich versteh nix von Celli. Und auch nix von Geigenbau und den dort wachsenden internationalen Kooperationen.

Aber ein Freund von mir hat sich eine David Lien Geige der gehobenen Klasse gekauft. Anfänglich war er sehr begeistert, aber das Instrument hat sich auf Dauer nicht weiter entwickelt. Ich glaube, er schaut sich schon wieder nach einer Alternative um. Allerdings - er spielt schon auf recht hohem Level, hat Bratsche studiert und formuliert recht spezielle Ansprüche an Streichinstrumente, ob @do_re_mi diese Info nun hilft, kann ich nicht beurteilen...
 
Vielen Dank Stollenfiddler - es ist auf jeden Fall eine interessante Info.
Mir wurde schon mal ein (nicht sehr hochwertiges) Cello von David Lien angeboten - Ihr Beitrag bestätig nun meine Vermutung, dass man bei der Marke lieber vorsichtigt sein sollte.
 
Interessante Diskussion, uns steht demnächst ähnliches bevor. Das Kind durfte beim kürzlich erfolgten Wechsel von 1/2 auf 3/4 auch auf einem sehr schönen 1/1 Instrument probieren und ich war nicht ganz abgeneigt, eine Investition in die Zukunft zu tätigen... Habe es aber erstmal bleiben lassen.

Hat der Geigenbauer auch alte Instrumente im Angebot? Das fände ich persönlich interessanter als einen Neubau. Osteuropa würde ich lieber kaufen als chinesische Provenienz.

Zur Werteinschätzung wäre auch wichtig zu wissen, ob es sich um den Versicherungswert oder den aktuellen Verkaufswert handelt.

Ein Geigenbauer wird - wenn es kein ausdrückliches Meisterinstrument ist - nicht alle Teile von der Pike auf selbst gefertigt haben. Hast du gefragt, welche Teile genau er woher bezieht?

Hat deine Tochter mehrere Instrumente ausprobieren können? Bspw. auch in der Preisklasse 6-4k? Wie waren da Spieleigenschaften und Klang? HInzu kommen ja auch noch Koffer und Bogen. Das müsstest Du bei Eurem Budget ebenfalls berücksichtigen.
 
Vielen Dank Amateurdiva.
Hat der Geigenbauer auch alte Instrumente im Angebot? Das fände ich persönlich interessanter als einen Neubau. Osteuropa würde ich lieber kaufen als chinesische Provenienz.
Ähnliche Überlegungen hatte ich auch. Alte/ältere Instrumente gab es aktuell nicht in der Presklasse, eher höher. Ich verstehe, dass sie an sich wertbeständiger sind, während neue Instrumente erst eingespielt werden müssen. Andererseits hatte ich bei den 3 Klavieren, die ich besaß, ziemlich gute Erfahrungen mit zwei (damals) neuen Instrumenten - ein älteres repariertes Instrument erwies sich aber als Fehlkauf. Man kann es natürlich nicht ohne Weiteres auf Streichinstrumente übertragen...
Hat deine Tochter mehrere Instrumente ausprobieren können? Bspw. auch in der Preisklasse 6-4k? Wie waren da Spieleigenschaften und Klang?
Ein Paar billigere Instrumente konnten wir ausprobieren, fanden sie aber deutlich schlechter - es kommt ja auch auf das konkrete Exemplar an, man kann natürlich in jeder Preisklasse etwas Schöneres finden.
Ich verstehe auch, warum man kein 1/1 Instrument vorsorglich kauft - es kann sich mit der Zeit vieles ändern, es können sich andere tolle Gelegenheiten ergeben usw.
 
Das Cello, auf dem Töchterlein probieren durfte, lag etwas über dem von dir genannten Preisrahmen. Spontane Äußerung der Lehrkraft war, dass das eine Liga sei, mit der man durchaus noch eine Aufnahmeprüfung an der MuHo spielen könne, als erstes eigenes Instrument aber mit Sicherheit noch nicht nötig sei. Das hat mich erstmal beruhigt. Zum Hintergrund: Unterrichtsbeginn mit 6J, für das Alter solider Leistungsstand aber keinerlei Wettbewerbsambitionen. Auch Musik als Berufswunsch zeichnet sich mit 12 Jahren nicht ab.

Insofern hat mich die Aussage der Lehrkraft beruhigt, zumal ich das Kind auch nicht unbedingt als Werttransport durch die Stadt schicken möchte.

Die Frage ist auch, welche Instrumente deine Tochter bislang hatte. Wenn es bei den Schülerinstrumenten schon mehr als solide Geigenbauerqualität war, ist das für ein ganzes Instrument natürlich eine andere Ausgangslage. In unserem Fall wäre bis zur 10kEUR-Klasse schon noch Luft.

Streichinstrumente sind mit Klavieren hinsichtlich der Alterung nicht zu vergleichen und das richtige Cello zu finden ist nochmal schwieriger als bei der Geige. Ich würde durchaus mehrere Geigenbauer aufsuchen und ggfs. auch mehrmals. Unserer hat immer wieder Instrumente in Kommission und da weiß man nie, was morgen kommt.
 
Danke nochmals Amateurdiva, für Deine Schilderungen.
Ich würde auch kein Instrument über 10K kaufen solange das Kind keine professionelle Karriere anstrebt oder nicht einen festen Platz in einem Amateurorchester hat, und schon gar nicht auf Vorrat.
Ich kann natürlich nichts zum konkreten Instrument sagen, aber ich weiss, dass bei uns Musikschullehrer oder Musikstudenten Instrumente in der Preisklasse haben.

Die Frage ist auch, welche Instrumente deine Tochter bislang hatte. Wenn es bei den Schülerinstrumenten schon mehr als solide Geigenbauerqualität war, ist das für ein ganzes Instrument natürlich eine andere Ausgangslage.
Momentan ist es bei uns ein solides aber kein herausragendes Schülerinstrument (rumänischer Herkunft). Aber es scheint mir schwierig, ein "gutes" oder "besseres" Schülerinstrument hu finden, man muss wahrscheinlich Glück haben. Eine Mitschülerin z.B. hatte ein schönes älteres 3/4 Cello, das aber auch nicht durchgehend schön klang. Es kommt auch sehr darauf an, was man spielt - bei anspruchsvollen Stücken merkt man auch, dass das Instrument an seine Grenzen kommt und dass es nicht am Spieler liegt...
Deswegen überlegen wir den Übergang zu einem 4/4 Instrument - bei Euch scheint es noch nicht notwendig zu sein, insbesondere wenn Deine Tochter mit ihrem 3/4 gut zurecht kommt.
 
Das 4/4 ist größenmäßig jetzt noch nicht angesagt, das Wachstum lässt aber grüßen und nach den Sommerferien kann das schon ganz anders aussehen.

Selbst für ein Amateurorchester braucht es kein Instrument in der 10k-Klasse, denke ich. Das kann man machen, wenn man es sich leisten kann, aber noch nicht als dreizehnjähriger Teenager. Ich hatte mehrere Geigen durch, bis ich zu meinem jetzigen Instrument kam und vielen Bekannten geht es ebenso.

Die Instrumente der Lehrer sind sicher vom Wert her nochmal anders einzuordnen.

Was spielen denn die sonstigen Wettbewerbsteilnehmer?

Hier ist es auch ein solides Schülerinstrument vom Geigenbauer. Nicht neu, schon von mehreren Schülern gespielt aber sehr gut gewartet und instandgehalten. Deutlich bessere Kindergrößen sind meiner Meinung nach kaum zu finden und die haben auch nur einen kleinen Markt. Vor einiger Zeit hatte ich mal einen Thread hierzu, als der Wechsel zu 1/2 bevorstand.

Ein Arbeitskollege hat das sehr gute 3/4 seiner Tochter letztlich der Musikschule gespendet, weil niemand bereit war in der Größenordnung 3k für ein Schülerinstrument auszugeben.
 
Was spielen denn die sonstigen Wettbewerbsteilnehmer?
Schwer zu sagen - manche Instrumente sehen alt aus, einige 12- bis 13-jährige spielen schon ein 4/4.

Ein Arbeitskollege hat das sehr gute 3/4 seiner Tochter letztlich der Musikschule gespendet, weil niemand bereit war in der Größenordnung 3k für ein Schülerinstrument auszugeben.
Deutlich bessere Kindergrößen sind meiner Meinung nach kaum zu finden und die haben auch nur einen kleinen Markt.
Sieht für mich auch so aus, die guten bleiben scheinbar in der Familie/ im Bekanntenkreis - vielleicht hatte ich einfach wenig Glück und war nicht am richtigen Ort zur richtigen Zeit...
 
Es wird auf jeden Fall ein Einwegprodukt sein, das sich kaum noch wiederverkaufen lässt.
Lieber weiter mieten und später ein altes Cello kaufen. Die behalten ihren Wert.

*Werbelink entfernt* C&B
 

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Guten Tag!

vor einigen Wochen war ich bei www.arc-verona.de in Bad Mergentheim, die Auswahl der dort verfügbaren Celli hat mich beeindruckt, gerade im Bereich zwischen 2000 und 4000€. Wir werden nochmals in Sommerferien die Firma besuchen und ein Cello aussuchen.
 

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