Cello in Zimmerlautstärke

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Hallo,

ich spiele jetzt seit ca. 4 Wochen Cello. Bin zwar schon 24, aber ich dachte irgendwann muss ich ja mal anfangen. :)
Da ich schon etwas Vorkenntnisse durch Klavier und Gitarre habe, komme ich zur Zeit noch recht gut vorran.

Nur leider kann ich nur am Wochenende mit dem Bogen üben, da ich unter der Woche wo anders wohne und dort werden laute Töne von den Nachbarn leider wenig tolleriert.

Gibt es etwas, womit ich das Cello auf "Zimmerlautstärke" dämpfen kann?
Vom Geiegenbauer habe ich direkt so ein rundes Gummi mitbekommen, aber das hat mMn keine Auswirkungen auf die Lautstärke, zumal es ja auch nur die G- und D-Saite abdeckt.
 
Eigenschaft
 
Hallo,

ich war "schon" 40 als ich mit dem Cello angefangen habe. :) Also bist Du doch zeitig dabei! :D

Spaß beseite.....

Zu deiner Frage fällt mir spontan auch nur ein Dämpfer ein. Ich nehme an, genau den hast Du von Deinem Geigenbauer bekommen?

Ansonsten: Ich weiß ja nicht wie die Situation mit/zu Deinen Nachbarn ist. Grundsätzlich müssen sie Hausmusik zu den "normalen" Tageszeiten tollerieren. Auch wenn sie nicht wollen. ;) Na ja, aber Nachbarschaftskrieg will man ja nicht....... Kannst Du mit ihnen reden? Ihr könntet euch ja evtl. auf bestimmte Uhrzeiten einigen?

Viele Grüße,

Cellohm
 
Vielleicht mal einen anderen Dämpfer ausprobieren. Den hier habe ich und eigentlich dämpft er schon recht beträchtlich.
Für 6 Euro einen Versuch wert....mir reicht er jedenfalls. (Er ist schwerer als er aussieht:))

 
Das runde Gummiding ist auch kein richtiger Dämpfer. Sie dämpfen nur die hohen Frequenzen, dass die Töne dumpfer klingen, aber nicht leiser. Der hat eher stilistische Zwecke. Was du brauchst ist ein richtiger Hoteldämpfer, auch Tonwolf genannt. Das sind richtig schwere Metallklötze (wie der in Vesters Beitrag), die den Steg so in seiner Schwingung abdämpft, dass kaum was auf den Korpus übertragen wird. Die Lautstärke entspricht dann dem was aus den Saiten kommt, also Zimmerlautstärke.
Was du vielleicht auch noch brauchst, ist vielleicht ein rutschfestes Gelkissen/Schaumstoff/Teppich für den Stachel. Das ist nämlich das was viele Nachbarn, die unter einem wohnen stört. Da werden die Frequenzen über den Stachel durch den Boden übertragen und dann hörens die Nachbarn drunter gut.
 
Was du vielleicht auch noch brauchst, ist vielleicht ein rutschfestes Gelkissen/Schaumstoff/Teppich für den Stachel. Das ist nämlich das was viele Nachbarn, die unter einem wohnen stört. Da werden die Frequenzen über den Stachel durch den Boden übertragen und dann hörens die Nachbarn drunter gut.

Das Zauberwort heißt Schallentkopplung. Sehr gut dafür: Steinplatte aus dem Baumarkt, kann auch eine dünne Granitplatte sein, darunter dämmendes Material wie es z.B. als Platten für Waschmaschinen gibt. Natürlich mit Gummi auf dem Stachel - bitte keine pubertären Kommentare jetzt... Wer noch mehr tun möchte, kann die F-Löcher mit Socken zustopfen oder sich selbst dafür eine Filzabdeckung basteln.

Grüße

Thomas
 
Das stimmt, die von Vali sind sicherlich besser. Dann vielleicht den Tonwolf Deluxe Metall (20 Euro) oder den Artino (18 Euro)?
Die richtigen Metalldinger kenne ich nur von der Geige.

Aber ich werde mir den Artino auch mal bestellen, alleine schon wegen d. Vergleich. Vor allem kann man da wohl die Stegbreite einstellen.
 
Den Ulta Damper habe ich auch. Vorteil von Gummi gegenüber Metall ist die relativ weiche Konsistenz. Bei Metall wäre ich etwas vorsichtig, dass der Steg mit der Zeit nicht vermackt wird. Zudem kann man den Gummidämpfer auch für mehr oder weniger Dämpfung besser stufenlos auf den Steg aufschieben, und er rutscht trotzdem nicht runter.

Finde ich übrigens schon ziemlich ausreichend, das Teil. Zumindest, wenn man gleichzeitig etwas auf die Streichlautstärke achtet. spätes Üben wird immer stören, oder sich aber ziemlich dürftig anhören. Diese Metalldämpfer sind schon extrem. Spaß macht das Spielen damit nicht mehr ...
 
Noch ein wichtiger Hinweis: Wie ja schon gesagt wurde, wirkt sich der Dämpfer so aus, daß Schwingungen zum Instrument übertragen werden. Neben dem Effekt, daß Du damit leise spielen kannst hat das zwei gravierende Nachteile:
- Deine Ohren gewöhnen sich im Laufe der Zeit an das leise Cello
- Das Instrument wird leise bzw. "entwickelt" sich nicht. Wenn Du dann damit mal auftreten willst (egal ob Orchester oder Band oder Kammermusik) wirst Du regelrecht untergehen

Der Dämpfer sollte also immer eine Notlösung bleiben. Eine Stunde pro Tag müssen Deine Nachbarn eben Deine Übekünste etragen (positiv sehen: Es wird ja immer besser :)

Viel Spaß beim Üben.
 
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Danke für eure vielen Antworten.

Ich werde mir so einen Dämpfer mal anschauen. Passieren kann da nichts mit dem Steg, oder? Ich mein so ein schweres Metallteil da drauf stecken...hört sich gefährlich an.^^

Außerdem werde ich wohl auch auf die Bodendämpfung zurück greifen. Meine Cello-Lehrerin meinte nämlich auch, dass durch den Stachel das Cello sehr stark nach unten abstrahlt [wie ein Subwoofer].

Danke auch für deine Warungen Suamor.
Ich würde den Dämpfer wahrscheinlich nur 2 mal die Woche nutzen. Wirkt sich das schon negativ auf den Klang des Cellos aus, wenn ich weitere 3 Tage "normal" spiele?
 
Zitat v. NiugelraH: Ich werde mir so einen Dämpfer mal anschauen. Passieren kann da nichts mit dem Steg, oder?

Bei dem Gummidämpfer aus dem Beitrag 3 passiert nichts. Den Artino-Dämpfer (Gummi mit Stahl) habe ich mir gerade bestellt, weil mich der Unterschied interessiert.
(Ich kann dich gerne informieren, muss ihn jedoch erst bekommen)

Dann gibts ja noch die reinen Metalldämpfer. Ich hatte sowas mal für meine Geige. Sicherlich ist die Fertigungsqualität jetzt besser als vor 40 Jahren, aber meiner "schwang" sich letztlich doch vom Steg und knallte auf die Decke.
Deshalb habe ich mir auch den Artino bestellt, weil man da irgendwie die Dicke des Steges einstellen kann. Vielleicht ist somit die Verbindung stabiler.

Das was suamor sagte sehe ich auch so. Wenn ich eine Weile mit Dämpfer spielte, hörte sich das Instrument hinterher anders an. Dieser Effekt verschwand jedoch auch wieder, aber nur an den Ohren lag es mit Sicherheit nicht.
 
Ich habe bei meiner Geige genau einmal den Dämpfer ausprobiert, dann nie wieder. Die Geige klang danach tagelang 'verschnupft'. Das war auch so ein Plastkdämpfer, den man auf den Steg steckt. Ich denke mal, das Holz reagiert da schon drauf und es braucht einige Tage, bis alles wieder so sitzt wie vorher. Deshalb nutze ich den Dämpfer nicht mehr, muss meine Familie halt weiter leiden.... :D
 
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Ich habe mir vorhin mal zwei Dämpfer aus Holz selber gemacht. Einmal aus hartem Bubinga, einmal aus weichem Redwood Maser.

Hört sich gar nicht mal so übel an. Die Lautstärke ist zwar relativ gering abgedämpft, aber das Cello ist aus dem Nachbarraum deutlich weniger zu hören. Erstaunlich, muss also irgendwas mit den unterdrückten Frequenzen zu tun haben.

Aber kein Vergleich zu dem Hartgummiteil. Damit geht es dann richtig in den Lautstärke-Keller ...
 
Aber ich werde mir den Artino auch mal bestellen, alleine schon wegen d. Vergleich. Vor allem kann man da wohl die Stegbreite einstellen.

:) Da freu ich mich schon auf den Vergleichsbericht :)
 
Ich habe mir vorhin mal zwei Dämpfer aus Holz selber gemacht. Einmal aus hartem Bubinga, einmal aus weichem Redwood Maser.

Hört sich gar nicht mal so übel an. Die Lautstärke ist zwar relativ gering abgedämpft, aber das Cello ist aus dem Nachbarraum deutlich weniger zu hören. Erstaunlich, muss also irgendwas mit den unterdrückten Frequenzen zu tun haben.

Aber kein Vergleich zu dem Hartgummiteil. Damit geht es dann richtig in den Lautstärke-Keller ...

Hi kort!

Im Orchester werden bei entsprechenden Stellen - "con sordino" - zumindest bei den Bässen ausschließlich Ebenholzdämpfer verwendet. Die Dämpfung übers gesamte Frequenzspektrum ist damit viel gleichmäßiger als mit Gummidämpfern, Metalldämpfer (außer kleinen Schraubzwingen :rofl: mit mäßigem Resultat) habe ich noch nie ausprobiert. Gummidämpfer beschneiden brutal die hohen Frequenzen, das dämpft subjektiv sehr stark, läßt aber tiefe Frequenzen noch immer deutlich durchkommen - und klingt scheußlich.

Übrigens: Leitungsrohre sind auch hervorrangende Schallleiter fürs ganze (!) Haus, spielt man in der Nähe eines Heizkörpers, kann man zum "Nachbarschutz" schon mal eine schwere Decke über den Heizkörper legen.

Grüße

Thomas
 
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Ebenholz wollte ich mir jetzt nicht unbedingt antun zum Ausprobieren :igitt: Das Bubinga ist aber ähnlich hart.

Was man beim Dämpfer nicht vergessen darf: der verändert schon ziemlich den Ton. Da könnte es Schwierigkeiten bei Einsteigern geben, die sehr genau auf jede Reaktion ihres Instruments achten müssen.

Man kennt das ja vom Einstieg, dass es oft schräpelt und kreischt. Der Gummidämpfer ist da recht tolerant, er unterdrückt solche Geräusche recht gut, weil die hohen Frequenzen beschnitten werden. Das kann aber zu Übungsfehlern führen, weil Fehler in der Bogenhaltung so weniger für Zahnschmerzen führen ...

Also: üben nur ohne Dämpfer, drauf los jammen durchaus auch mit ...
 
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Hi kort!

Sehr wichtiger und guter Hinweis :great:!

Grüße

Thomas
 
Was man beim Dämpfer nicht vergessen darf: der verändert schon ziemlich den Ton.
Also: üben nur ohne Dämpfer, drauf los jammen durchaus auch mit ...

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Insofern steht schlicht ein nettes Gespräch mit den Nachbarn an.......

Im Ernst, ich würde mich von einer empfindlichen Nachbarschaft nicht nervös machen lassen. Solange meine Übezeiten zu normalen Tageszeiten stattfinden, ist doch eh alles im grünen Breich.
 

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