Hallo Matthias,
wir haben unsere zweite Scheibe jetzt fertig und diese erstmals in einem professionellen Studio recorded, Cover/Artworx etc. ist ebenfalls durch.
Respekt. Der Wasteland 2009-Roughmix klingt sehr gut!
Hier mal die Quintessenzen seines Angebotes:
- Übertragung der Verlagsrecht und des Vertriebs an sein Label
Bei VERLAGS-Rechten an ein LABEL kriege ich persönlich immer ein seltsames Gefühl.
Obwohl das relativ üblich ist.
Wie auch immer: Wenn euch das Label dafür sehr geil unterstützt, gebt ihnen auch
Verlagsrechte (also konkret: in der Regel 40% GEMA-Geld) ab.
Behalte im einfach im Hinterkopf: Es
gäbe auch die Möglichkeit, die Verlagsrechte
zu 100% im Besitz der Band zu lassen. So, wie das beispielsweise die sehr
erfolgreiche Band "Element Of Crime" seit Jahren macht.
Die haben einfach 'keinen' Verlag. Sie verlegen ihre Musik selbst.
Wozu sollten sie auch einen Verlag beauftragen, in diesem Bereich ... diese
paar Verlags-Anfragen, also im Wesentlichen Remixe, Werbe-Einsätze und
Compilation-Anfragen können die locker auch privat abwickeln.
Und die GEMA-Erklärung machen die ... laut des
Buches von Tim Renner ...
"an 1 bis 2 Tagen pro Jahr von zuhause aus". Hoffe, meine Erinnerung ist da korrekt.
So in dem Rahmen bewegte sich das.
Im Falle von Element Of Crime Verlagsanteile abzugeben (das ist bares Geld),
wäre also ungeschickt von der Band. Deswegen machen die es nicht.
Daher: WENN ihr ein anderes Label findet, dass euch genau so gut promotet
aber euch dafür die Verlagsrechte lässt, wäre das meines Erachtens nach der
bessere Deal. ... Wobei ihr natürlich immer den 'Gesamtdeal' betrachten müsst.
- Er sichert und umfassende Promotion
das solltet ihr mal ganz genau klären, was das bedeutet.
Wie du ja auch schon sagtest.
Lass dir genau nennen, wie diese "umfassende Promotion" aussehen wird.
Und natürlich, ob er vielleicht Referenzen hat.
Denke daran, dass ein "1-man-Label" zwar heutzutage viel reißen kann.
Aber besser wäre ein "2- oder 3-man-Label" ... in einem Team erreicht man
auch als Label immer mehr.
und einen weltweiten Vertrieb über cms/sony dadc und Partner zu
Auch hier würde ich klären, was das konkret bedeutet.
Wenn ihr überall "gelistet" seid (das versprechen Vertriebe gern mal), dann bringt euch
das allein gar nichts. -*Die Frage wäre also, was 'Vertrieb' für ihn genau bedeutet.
Ihr werdet auch hier wieder ganz schnell beim Thema 'Promotion' ankommen.
- Beteiligung von € 3,60 zzgl. MwSt. pro CD
Klingt zunächst mal super. Vielleicht IST es das auch.
Aber erstmal Promotion und Details freundlich besprechen und hinterfragen.
Wie mein Vorredner schon sagte: Lieber 10.000 CDs verkaufen, an denen ihr eine
geringe Beteiligung erhaltet, als 10 CDs mit hoher Beteiligung.
- Verschaffen von Gigs mit 15% Gewinnbeteiligung
Ich würde ZUMINDEST mal nachfragen, wie er alleine Promotion, Vertrieb und Booking
organisieren will. Könnte sein, dass er das schafft. Wenn er ein 'Arbeitstier' ist und sonst
nicht so viele Bands betreut(?). Das klingt allerdings bei einer Person nach ziemlich viel
Aufwand.
Zudem solltet ihr (schriftlich) klären, was dann passiert, wenn ihr euch selbst Gigs besorgt,
oder eine andere Booking-Agentur das erledigt.
Ich kenne da so einen Fall, da wollte das Label dann trotzdem Prozente haben. Was für mein
Verständnis ... selbstverständlich, finde ich ... nicht OK ist.
(Ergebnis war übrigens, dass die Band bei nächster Gelegenheit das Label wechselte
)
Er argumentiert, dass man bei "echten" Labels eine lächerlich geringe Umsatzbeteiligung (wenige Cent pro Scheibe) erhält und man auch ansonsten kaum supported wird.
An dieser Stelle würde ich persönlich ebenfalls erstmal etwas stutzig werden.
Aber ich bin auch sehr kritisch, muss ich zugeben ...
Die Frage wäre: "Warum muss er 'gegen' andere Labels argumentieren, wenn er selbst
ein geiles Angebot liefern kann".
Wie gesagt, wir konnte noch nichts hinterfragen -so spontan würde mir einige Fragen einfallen wie seine Referenzen sind, wie der Vertrieb gesichert wird etc.
Absolut richtig. Das direkte Gespräch suchen und möglichst alle Details klären.
Siehe Hinweise oben.
Darüber hinaus noch zwei grundsätzliche Fragen: übernehmen Labels Kostenblöcke wie Studio- und Herstellungskosten generell?
Die armen Labels. Nein, tun sie natürlich nicht. Dann wären sie ja noch mehr pleite als
sie ohnehin schon sind.
Um genau zu sein HABEN sie das in der Vergangenheit viel zu häufig gemacht ...
Sollten wir ihm diese Geschichten zumindest teilweise mit aufbürden?
Aufbürden würde ich niemandem etwas, der in eure Band gute Arbeit rein steckt, ohne,
dass er dafür Vorkasse sehen will.
Aber
du solltest unbedingt einige Vergleichsangebote von anderen Labels holen!
Ruf doch einfach mal bei ein paar Labels durch, die dich und eure Band wirklich interessieren.
Keine Scheu: im METAL-Bereich kannst du mit eurem Material direkt die 'Großen' anrufen.
... Denn selbst das sind ja ... wie gesagt in der Metal-Szene ... ziemlich kleine, überschaubare
Firmen. ... Ruf die einfach mal an, nimm mit denen Kontakt auf und checke einfach mal,
was die so anbieten können.
Guter Tipp zur MP3-Übertragung:
www.getdropbox.com
Vielen Dank für jeden konstruktiven Hinweis, wir sind in der Beziehung echte Noobs…
Bitte, gerne.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
nein, Labels übernehmen nicht gernerel die Kosten...in den meisten Fällen sind es Bandübernahmeverträge, Studiokosten etc werden vom Vorschuss (auf Tantiemen) gezahlt.
Dieser Vorschuss (Advance) ...
Nur um das unmissverständlich zu formulieren: Ein Label ist natürlich nicht zu einem
Vorschuss verpflichtet.
Insbesondere bei einem 1-man-Label würde ich auf keinen Fall mit einer 'Forderung' nach
einem Vorschuss oder so etwas herangehen.
Vorschüsse waren mal sehr üblich (als es der Musikindustrie sehr gut ging;
70er Jahre etc.), heute kommt ein Vorschuss zwar auch noch häufiger mal vor, aber
wie gesagt, ist dazu ... natürlich ... niemand verpflichtet.
3€ ist in der Tat sehr viel, normalerweise liegt der Künstleranteil so um und bei, meistens etwas unter, einem Euro.
Bei ALBEN durchaus üblich, auch deutlich mehr als 1 Euro zu zahlen.
Wie auch immer, 3,60 Euro klingt erstmal sehr viel.
Wie viel Prozent sind das am Händler-Abgabe-Preis? (Was soll eure CD kosten, wenn
ein Händler sie bestellt?)
Eine normale Rate liegt so bei 10-25%. Je nach Künstler und je nach Art des Deals.
Einige Labels bieten auch 50% an ... meistens, wenn es sich um sehr kleine Labels handelt.
Aber wie Metalaxe schon sagte: Die MENGE der Verkauften CDs in KOMBINATION mit der
Beteiligung ist entscheidend. Eine hohe Beteiligung an 10 Verkäufen bringt euch natürlich
herzlich wenig.
die Kosten für Promotion, Tour etc dürfen nicht unterschätzt werden, da kommt ein "Label" mit einem 4 Stelligen Budget locker nicht aus...
Jepp, an solche Summen kommst du schnell, wenn man eine Band 'groß' vermarktet.
... Ihr solltet direkt mal klären, ob es die Möglichkeit gibt, ein gutes Video zu drehen.
Das kostet ja heutzutage nicht mehr so viel. Insbesondere im Metal-Bereich kriegst du da
wahrscheinlich recht günstig etwas gutes hin.
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Die folgenden Threads gehen auch zumindest in die Richtung.
Daher solltest du folgende Beiträge mal lesen. Es sind verwandte Themen:
https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/314392-500-gepresste-cds-nun.html#post3594222
https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/316714-pressemappe-gestalten.html#post3630832
https://www.musiker-board.de/vb/sonstiges/315611-onlinemagazine-ein-schwarzes-loch.html#post3637222
Alles Gute und beste Grüße
Nils
P.S.: Wenn du weitere, konkrete Fragen zu der Sache hast, melde dich gerne noch mal
hier im Forum. Ich denke, dieser Fall ist durchaus interessant für einige andere.
P.P.S.: Weiteres Stichwort, dass ihr klären solltet: "Merchandising".
Schau dir mal
www.spreadshirt.de an. ... Mach dir am besten einen Zettel mit
"Noch zu besprechen ..."
Bin gespannt, was dabei herauskommt. Poste am besten noch mal.