Hier also mein Bericht. Ich ziehe dabei das CASIO SA-75 als Vergleich heran, meine Aussagen sollten für die ganze Reihe der neuen Minis also SA-46, SA-47, SA-76 und SA-77 zutreffen. Viel Spaß!
Spannungsversorgung
Das SA-46 benötigt zum Betrieb 9.5 Volt bzw 6 AA Batterien. Damit läßt sich das Netzteil des Vorgängers nicht mehr nutzen, dort waren es 7.5 Volt bzw 5 AA Batterien. Man darf also beherzt die 10 Euro investieren, oder man nimmt ein Universalnetzteil z.B. von Conrad (Hausmarke 5 Euro). Die wenigsten Netzteile bieten jedoch 9.5 Volt an, zum Glück läuft das Instrument auch mit 9 Volt. Übrigens lief es auch mit 6 1.2 Volt Akkus, es ist also recht tolerant was die Spannung angeht.
Anschlüsse / Features
Das SA-75 verfügt über einen Netzteil Anschluß, Kopfhörer und Microeingang. Beim SA-46 ist der Microeingang weggefallen. Beim großen Bruder dem SA-76/77 konnte ich in der Beschreibung auch keinen finden, hatte es aber noch nie in der Hand. Die größte Änderung zwischen den Modellen stellt die Platzierung der Lautsprecher dar.
Sie sind nun oberhalb der Tasten angeordnet, dadurch wird das ohnehin schon kompakte Keyboard noch kleiner. Das SA-46 paßt sogar in einen normalen Rucksack. Beim SA-76/77 wurde der Tastenumfang im Vergleich zum SA-75 nach unten hin um eine halbe Oktave erweitert. Weiteres Gimmick, das SA-46 hat einen eingebauten "Tragegriff" (Aussparung auf der Unterseite) und läßt sich so wunderbar transportieren. Das Gehäuse des SA-46 wirkt übrigens hochwertiger und ist leicht matt im Gegesantz zum billigen Spielzeug-hochglanz-plaste des Vorgängers. Es fühlt sich solide an und macht den Eindruck, daß es auch mal einen Sturz übersteht.
Was die Bedienung angeht, hat sich ebenfalls einiges getan. Während das SA-77 noch über 2 Reihen von Buttons mit 0-4 und 5-9 verfügt, kommt im neuen SA-46 die standard Zehnerblock Anordnung zum Einsatz, dadurch wird das ganze nochmals kompakter. Besonders hilfreich sind die zwei neuen Tasten + und - um sich schnell durch die Presets zu klicken. Das habe ich beim Vorgänger schmerzlichst vermißt.
Ebenfalls neu sind die 5 Drumpads, die sich jederzeit auslösen lassen. Gleich vorweg, nichts an diesem Instrument ist anschlagsdynamisch, weder Tasten noch Pads. Die Pads sind wie folgt belegt: Bass, Snare, Hi Hat, Bongo Low, Bongo High. Damit lassen sich schon ein paar Rhythmen zaubern.
Das Material aller Taster / Pads hat sich übrigens nicht verändert, es ist immer noch das gleiche weiche Gummi wie man es z.B. bei günstigen Taschenrechnern kennt.
Der erste große technische Unterschied liegt nun in der Lautstärkeregelung. Während das ganze beim Vorgänger durch eine mysteriöse digitale Geschichte gelöst wurde, die sogar noch den Sound beeinflußt (je leiser, umso mehr Details fallen weg!), ist im SA-46 einfach ein kleiner analoger Fader eingebaut. Die Tempoeinstellung geschieht allerdings genauso über zwei Taster. Das Display zeigt leider nach wie vor keine BPM an sondern nur Stufen von 1 bis 16.
Die Klaviatur ist die selbe wie im Vorgänger, ohne Federung, nur durch die Spannung der Plaste bewegen sich die Tasten zurück. Im direkten Vergleich ist sie jedoch etwas weicher im Anschlag und klappert weniger, aber das ändert sich vielleicht später. Mein SA-75 hat ja schon ein paar Jahre weg.
Sound
Zuerst die Fakten. Das SA-46 verfügt ebenfalls über 100 Sounds, bei den Rhythmen sind es nun 50 (30 beim Vorgänger), die Anzahl der Demosongs ist mit 10 gleich geblieben. Während beim SA-75 noch alle Sounds und Rhythmen fein säuberlich aufgedruckt waren, kürzt das SA-46 mit Kategorien ab. Man findet z.B. solche Aufschriften:
Rhythmen
00-06 Pops
07-09 Dance
10-14 Rock/Jazz
15-18 European
19-27 Latin
28-34 World I
35-39 World II
40-49 Free Session
Sounds
00-11 Piano / Grand Piano / Vibraphone
12-19 Organ / Church Organ / Accordion
20-27 Guitar
28-34 Bass
35-45 Strings / Violin / Strings
46-53 Brass / Trumpet
54-67 Reed / Alto Sax / Flute
68-80 Synth / Square Lead
81-87 Ethnic
88-99 Percussion
Eine der größten Neuerungen ist die doppelte Polyphonie von 8 Stimmen. Auch der wirklich gruselige Reverb Algorithmus des Vorgängers ist Geschichte. Die Polyphonie bezieht sich dabei übrigens wirklich nur auf die Sounds, die Rhythmen laufen zusätzlich.
Und wie klingt das ganze nun? Deutlich besser. Endlich nach dem, was auch auf der Beschriftung steht. Ich hatte damals bereits beim SA-75 einige MP3s aufgenommen, nun habe ich das selbe für das SA-46 getan. Damit läßt sich der Fortschritt wirklich hören.
Die Demosongs des SA-46 sollte man bis zu Ende hören, einige am Anfang sind wirklich arg unglücklich arrangiert und klingen grausam. Aber bei den Brass Geschichten oder Synthi Sachen geht dafür z.B. gleich mal die Sonne auf
Das gleiche gilt für die Rhythmen 28-49, besonders die Free Session Kategorie legt ordendlich auf! Viel Spaß!
SA-75:
http://www.box.net/shared/nef8pnkskl
SA-46:
http://www.box.net/shared/g3fsvxd5iz
PS: Da läßt sich sicherlich noch mehr rausholen, aber ich bin spieltechnisch leider nicht so der Gott
Fazit
Die neuen Modelle schlagen die Vorgänger in allen Punkten. Finger weg von den alten Modellen die nach wie vor für relativ viel Geld angeboten werden. Die Soundqualität ist endlich annehmbar, für mich sind die Minis wirklich eine Alternative geworden um z.B. mal am Lagerfeuer, im Garten oder einfach so in der Bahn etc mal zu spielen. Abstriche gibt es lediglich beim Piano Sound. Da gefiel mir der Sound des Vorgängers irgendwie besser?
In den Kategorien selbst fand ich die Pianos so lala, die Orgeln sehr schön, mit den "Gitarren" konnte ich gar nichts anfangen, die Bässe machen Spaß, bei den Strings haben es mir die Synth Oh's und Ah's neben der Harfe angetan, einige Brass Sachen sind erstaunlich detailiert, die Saxophone waren ebenfalls nicht übel. Richtig schön gefiel mir die Synth Sektion - von allem was dabei. Die Ethnic und Percussion Sektion ist auch nicht schlecht, kann ich persönlich aber nicht viel mit anfangen.
Sonst klemmt es halt noch bei den Lautsprechern, Bässe sind so gut wie gar nicht wahrnehmbar, aber was will man erwarten. Etwas schade finde ich noch, daß die Split Sounds weggefallen sind. Aber alles in allem sind die neuen CASIOs das Geld wert.