Casio CDP-200R oder PX-330

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Der Hagi
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Hallo zusammen,

ich bin (Wieder-)einsteiger und möchte mir ein Digitalpiano zulegen. Gestern hatte ich in Köln die Gelegenheit mehrere Pianos anzutesten. Mein Budget ist ziemlich überschaubar (~600€), daher kommen halt nur die Einsteigermodelle in Frage. Angesehen und befingert habe ich die üblichen Verdächtigen von Yamaha, Korg & Co., war aber mit dem Tastenfeeling, insbesondere was die Gewichtung der Tasten anging nicht recht zufrieden. Bei Yamaha z. B. wollten mir die Modelle ab 900€ aufwärts erst gefallen. Etwas enttäuscht habe ich dann eher unmotiviert auf einem Casio CDP-200R herumgeklimpert und wollte mir meine Überraschung zunächst nicht richtig eingestehen. Ein "Casio" ... die können Kinderkeyboards und Quarzuhren bauen, aber doch nicht ein ernstzunehmendes Musikinstrument ...

Nungut, es ist wie es ist. Ich fand die Tastatur, das Feeling der Gewichtung mehr als gelungen, zumindest für den Preis. Auch die Pianoklänge würden mir was die Klangqualität angeht auch ersteinmal reichen. Ich gebe zu, dass ich da nicht so ein geschultes Ohr habe und, keine Frage, dass das die hochpreisigeren Geräte der anderen Hersteller alles viel besser können. Allerdings für mein schmales Budget und zum Erschnüffeln, ob meine wiederentdeckte Leidenschaft auch nachhaltig andauert, wäre das Gerät schon ausreichend.

Am liebsten hätte ich das Ding sofort mitgenommen, wenn, ja wenn da nicht Casio draufstehen würde. Ich war mir halt unsicher und wollte erst einmal ein bisschen hier im Forum recherchieren. Ok, das CDP 200R erntet hier keine goldenen Pokale, aber zumindest wird es als nicht sooo schlecht bewertet, dass es mich von einem Kauf abhält.

Alles klar, jetzt aber nur noch mal schnell kundig machen, ob da nicht noch was am Preis geht ... und dann passiert es natürlich, dass mir ein Händler das PX-330 anbietet und moderate 100€ Aufpreis gegenüber dem CDP verlangt. Das PX-330 kommt bei der Bewertung hier im Forum um einiges besser weg und ich überlege nun, ob ich den Hunderter noch drauflegen soll. Dummerweise habe ich dieses Gerät nicht angetestet und weiß nun nicht über die Tasten Bescheid.

Kann mir jemand bei meiner Kaufentscheidung weiterhelfen. Ist das PX-330 die 100€ Aufpreis wert?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

Gruß
Hagi
 
Eigenschaft
 
Das PX 330 hat bessere Klaviersamples als das CDP 200R und diese sind mit 128 Stimmen zu spielen, statt mit 48 Stimmen. Das Stereo Grand Piano beim CDP 200R ist dann noch 24 stimmig. Ich selbst habe das CDP200 R, weil es eine tolle Begleitung hat, irre viele gute Sounds und eine passable 88 Hammermechanik. Die Bedienung mit dem großen Display , 10 er Tastatur und großen Tasten ist auch prima - Hier wird das Nachfolgemodell CDP 220 R schlechter - einige Schalter und Regler weniger - aber 100 € teurer. Die Bedienung ist am Casio PX 330 erheblich schlechter - keine 10 Tastatur - kleine Designschalter, aber halt der bessere Klavierklang (AiF statt AHL), der mir wichtig wäre, wenn ich hauptsächlich langsame Balladen oder viel Klassik spielen würde. Für Jazz, Pop, Rock reicht das CDP 200 R, bei dem man jetzt zuschlagen muss, da es für 499 € zu erhalten ist - im Bundle mit Sitz, Ständer etc. für unter 550 €. Separates gutes Sustainpedal wichtig. Ein PX 330 kommt meines Wissens auf ca. 777 €. -evtl auch als B-Ware günstiger. Ich halte die Casios WK 210 mit 76 ungewichteten Tasten 199 € und das CDP 200R mit 88 gewichteten Tasten für tolle Keyboards mit guter Bedienung und guten Klängen wirklich für Keyboards, die viel Spaß machen. Yamaha ist hier globiger und teurer. Ich selbst spiele auch noch ein Roland FP4, wenn ich rein nur das Klavier haben möchte. Eine tolle Begleitung ist mir jedoch mit dem CDP 200 R mit Intros, 2 Variation mit Fills und Endings schon was wert.
Der Klavierklang des CDP 200 R wirkt manchmal etwas eintönig und dies ist bei langsamen Klassikstücken vernehmbar - wenn man beide - Casio CDP200 R und Casio PX 330 mit dem Zusatz "Video" googelt kann man die Klänge hören. Das CDP200R bekommt mein 8 Jähriger Sohn in sein Zimmer, der aber auch mit Unterricht an einem richtigen Klavier im Wohnzimmer spielen kann. Die bessere Bedienung des CDP200R war mir für den Sohn daher wichtig (u.a. Beschriftung für Schlagzeug und Percussion oberhalb der Tastatur - fehlt beim PX 330 und wird beim neuen CDP220R auch eingeschränkt - Display ebenfalls größer als beim PX330!, zu dem ich nur greifen würde, wenn mir der Klavierklang über alles gehen würde.
 
Hallo Benetti,
vielen Dank für die rasche Antwort!
Ich könnte das PX-330 für 629€ (nagelneu, original verpackt) bekommen. Das CDP200 würde im Bundle mit Ständer und Hocker 529€ kosten - also exakt nen Hunderter mehr. Ist die Klaviatur bzw. die Hammermechanik beim PX denn hochwertiger? Du sagst, das CDP hat eine tolle Begleitung. Das kann ich unterschreiben, genau das hat mir neben der haptisch für mich guten Gewichtung beim CDP auch sehr gut gefallen. Ist die Begleitung beim PX-330 denn nicht so gut?
 
Die Begleitung des PX 330 hat 180 Rythmen (CDP200R = 200), die Bedienung ist aber mit Minitasten versehen, was man dem Handbuch des PX 330 entnehmen kann

http://www.casio-europe.com/de/emi/privia/px330/manuals/

siehe dort Seite 4 Tasten für Intro, normal Variation, Ending bzw.

oder im CDP 200R Manual

http://www.casio-europe.com/de/emi/compact/cdp200r/manuals/

dort auf Seite 5 die größeren Tasten für Intro, normal, variation und ending, sowie die tasten für Registration und die 10 tastatur zur direkten Soundauswahl. Hier sehe ich Probleme beim PX 330, dass in sogenannten Soundgruppen grob unterteilt, in denen man dann mit up und down navigieren muss.

Der Preis 629 € für das PX330 ist natürlich sehr gut, da könnte man schwach werden. Hier nochmal links zu Thomann, wo Testberichte hinterlegt sind:

https://www.thomann.de/de/casio_cdp200r.htm

https://www.thomann.de/de/casio_px_330_bk_privia.htm?sid=c5aee02d1330f5e759ab9c98535de39e

Beim Jammen kommt es mir natürlich darauf an, die Fill-tasten gut treffen zu können, oder auch mal eine bekannte dreistellig Ziffer schnell eintippen zu können, bzw. mit registrations schnell wechseln zu können.
wer nur Klassikstücke vortragen will, der ist mit dem besseren Klang des PX330 besser bedient. Das PX330 hat auch einen ordentlichen Audio-Out und MIDI-Anschlüsse, die beim CDP200R fehlen

Hier ein Video zum PX330

http://www.youtube.com/watch?v=8t0UGNAQGag&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=YTh5SMsPeRU

oder CDP200r
http://www.youtube.com/watch?v=mcwKLRrPsbk&feature=related
 
Echt nett von dir die ganzen Infos. Hier werde ich gleich mal ein bisschen gucken. Ich fasse mal grob zusammen: Insgesamt hat das PX330 den edleren ausgewogeneren Klavierklang, das CDP die einfachere, vielleicht praxistauglichere Bedienung. Die Polyphonie und die MIDI-Anschlüsse, so wichtig diese Dinge dem erfahrenern Spieler auch sind, glaube ich für meine Zwecke (noch) vernachlässigen zu können. Bin ja wirklich noch Beginner und wage mich mit diesem Piano mal in dieses Hobby ;-)

Eine Frage habe ich allerdings noch. Die Qualität der Klaviatur ist mir schon wichtig und die hat mir beim CDP200 sehr gefallen. Ist die beim PX denn tatsächlich besser, oder meinst du da tut sich nicht viel. Ich meine nur die rein mechanische Qualität was Gewichtung, "Klappern" usw. angeht?
 
Nun nach dem Tastenwelt Testbericht auf der Thomann Seite - nach Registrierung zu lesen - hat das PX 330 eine sog "Ivory Touch"-Tastatur, die zusätzlich mit einer Mattierung aufwartet und für eine edlere Haptik und einen besseren "Grip" sorgen soll. Das PX 330 hat einen überarbeiteten Flügelklang auf Samplebasis, (AiF Technologie statt AHL beim CDP 200R) , einer 128-stimmig polyfon arbeitenden Klangerzeugung - für insgesamt 72 Klänge. Gesampelt wurde in vier Dynamikstufen, zwischen denen im Gesamtsound ohne hörbare Klangsprünge sanft überblendet wird. Die Vorgängermodelle arbeiten noch mit drei Samplestufen. Novum bei den Tastaturen wiederum soll ein dritter Sensor sein, der für eine bessere Repetition sorgen soll. Wie beim Originalinstrument liessen sich jetzt Töne erneut auslösen, "ohne dass die zugehörigen Tasten zuvor vollständig in ihre Ausgangspositionen zurückgekippt sind". ich musste aber feststellen, dass man auch beim CDP200R die Tasten erneut anschlagen konnte, ohne, dass sie wieder ganz nach oben mussten.

Unter:
http://www.casio-europe.com/de/emi/compact/cdp200r/prospekte/

kannst Du dir den 2009/2010 Katalog der Casio Pianos runterladen untd findest auf der Seite 12 eine genaue Datenübersicht aller Pianos, also des CDP200R und des PX 330. Der Datenvergleich ist interessant. Für mich war unter anderem auch das Songbook mit 152 Songs interessant (hat auch das WK210), dass beim PX330 fehlt - da kann man bekannte Lieder nachspielen, hat die Noten vor sich und wird teils begleitet, und kann dann die Melodie muten und selbst spielen - teilweise sind die Stücke nicht vollständig und werden von A - D in ihren Schwierigkeitsgraden unterschieden. Hat auch was für sich - kann man wieder Noten vom Blatt spielen üben mit süffigen Melodien. Auch das Sampling hat nur das CDP200R. Tja, Qual der Wahl! Das PX 330 ist wohl das Professionellere. Das CDP200r das besser bedienbare Piano.
Ich selbst habe an der 88er Tastatur des CDP200R nichts auszusetzen und ich spiele seit 35 Jahren Klavier, wenn ich auch selten einen richtigen Flügel berührte. Klaviervirtuos spiele ich natürlich lieber am Roland FP4 wegen des besseren Klanges (doppelt so teuer - Nachfolger fast dreimal so teuer). Musikalischer ist jedoch das CDP200R mit den vielen Sounds und Rythmen. Will man nur Klavier üben, muss man sich halt nur für den puren Klaviersound entscheiden. Das PX 330 würde ich aber auch gerne mal anspielen.
 
Hm ..., mit Qual der Wahl sagst du was ;-)
Das PX-330 hat tatsächlich so seinen Reiz, hier natürlich vor dem Hintergrund des attraktiven Preises - und professioneller ist es wohl auch. Nicht zuletzt durch die MIDI Anschlüsse und den edleren technisch ausgefeilteren Grand Piano-Klang. Den klanglichen Unterschied hört man ja schon auf den You tube Videos. Allerdings bin ich glaube ich (noch) kein reiner Piano-Mann. Ich suche zu Anfang ein bisschen die Abwechslung, das musikalische Ausprobieren und die Vielseitigkeit. Ein bisschen in Richtung Keyboard - allerdings mag ich die leichten Tasten da nicht so.

Von daher glaube ich, ist das CDP200 das für mich passendere Instrument. Die Klaviatur hat mir sehr gefallen, die Funktionen gleichen in Ihrer Vielfalt einem Keyboard und das Ganze ist ziemlich leicht zu bedienen. Hinzu kommt tatsächlich, dass das CDP200 z. Zt. überall ausverkauft wird, da ja der (nicht ganz so komfortabel zu bedienende) Nachfolger schon in den Regalen steht. Mal schauen, vielleicht kann ich da ja preislich noch ein bisschen raushandeln ;-)

Ich danke dir jedenfalls sehr. Alleine die Aussage, dass ein Pianist, der seit 35 Jahren Klavier spielt, dieses Instrument zumindest ernst nimmt und an der Tastatur nichts auszusetzen hat, bestärkt mich und zeigt mir auch, dass ich mir das positive Tastenfeeling nicht nur eingebildet habe :)
 
Hallo Benetti,

ich möchte nur nochmal kurz berichten, wie die Geschichte ausgegangen ist ... :)

Es ist doch das PX-330 geworden.
Vor dem Hintergrund, dass mir das Piano ja ein paar Jährchen Freude machen soll, bin ich nochmal nach Köln und konnte dort beide Instrumente vergleichen. Die Wahl ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Für das CDP-200 sprach das abwechslungsreiche Gesamtkonzept und die etwas leichtere Bedienung (z.B. 10er Bedientasten) sowie der günstigere Kaufpreis. Im Vergleich dazu mutet das PX-330 schon viel konservativer. Betont elegant im Design geht eine intuitive Bedienung wie im Falle des CDP-200 etwas unter. Das Instrument verleitet den Spieler zu einer etwas puristischeren Benutzung und bietet dennoch Möglichkeiten für die musikalische Zerstreuung (verschiedene Sounds, Begleitautomatik, weitere Keyboardfunktionen).

Ausschlaggebend für das PX-330 war der deutlich brilliantere Klang der AiF Tonerzeugung. Das hätte ich im direkten Vergleich nicht so vermutet. In meinen Ohren klingt das Grand Piano so verführerisch, dass ich allein schon aus diesem Grund hätte zuschlagen wollen ;-) Sicher gibt es besseres, viel besseres sogar, aber in dieser Preisklasse ist das schon klasse!

Die Klaviatur ist spürbar hochwertiger, die Gewichtung, das Zurückfedern, die mechanische Umsetzung, alles ein Quäntchen edler. Wohlgemerkt, ich fand die Tastatur des CDP-200 schon klasse.

Für mich als Piano-Newbie vielleicht noch zu vernachlässigen ist die 128 stimmige Polyphonie gegenüber 48 und die weiteren Anschlussmöglichkeiten per MIDI und Line IN/Out sowie der 16 Spur-Sequenzer. Dennoch sprechen diese Attribute auch für`s PX.

Last but not least war es dann der Kaufpreis von nur, und ich muss hier wirklich von „NUR“ sprechen, Euro 599,00 der den entscheidenden Ausschlag gab. Ein Hammerpreis!

Das Gerät steht nun hier vor mir und ich habe einfach nur Spaß! :)

Apropos PC-Anschlussmöglichkeit: Kannst du mir einen Tipp geben für eine einsteigergerechte (damit meine ich einfache) Software für die Notendarstellung? Ich denke da an eine Software, wo ich eine Taste spiele und auf dem Bildschirm wird die entsprechende Note visuell auf einem Notenblatt dargestellt?

Mit den besten Grüßen aus dem Ruhrgebiet!

Hagi
 
Zum Notenlesen: Schau Dir mal Jalmus an. Es gibt noch viele andere, aber dies kostet nichts und irgendwo muss man ja starten.
Für die Notation eigener Noten: Schau Dir z.B. Octava an. Es gibt reichlich Auswahl zum Stichwort Notensatz. Manchmal ist bei den D-Pianos sogar was auf CD dabei.
 
Jalmus ist wirklich ein guter Tipp. Das Programm werde ich mir mal näher ansehen. Danke dir!
 

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