Case Selbstbau

LTK
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Guten Abend,

ich möchte mir nun Cases für mein Equipment Cases bauen,
zum einen für meine Nebelmaschine und die MH.
Bevor es heißt rentiert sich nicht, etc., ich hab mich nun schon länger und bin mir sicher, dass ich sie selber bauen möchte :D
Nun zu meinen Fragen:

1.Welches Holz?
Ich hätt gern das selbe Holz wie bei Thon Cases, welches ist das, den Siebdruckplatten sind ja nicht glatt oder? Und reichen 7mm oder doch lieber 9mm?
2. Innen Auskleidung?
Ganz normaler Schaumstoff oder gibt's da spezial Auskleidung?
3. Ich möchte für meine beiden MH spezial Cases bauen, bei denen sich die MH auf dem Deckel montieren lassen und die Cases als "Ständer" fungieren... Brauch ich da noch irgendwie "Füße" oder sowas?
MH: 2x Showtec Indigo 150 LED

Danke schon mal im Vorraus :D
MfG
LTK
 
Eigenschaft
 
Hallo,
Das meist genutzte und auch recht stabile Holz ist Birkenmultiplex; als Stärke eher >9mm.
Zum Auskleiden sollte Neopolenschaumstoff benutzt werden, der ist dauerelastisch und stabil genug.
Bei Gehäusen bei denen der Deckel immer unter dem Gerät bleiben soll würde ich Kugelecken verwenden (ich nehm die eh für alle Cases).
 
Cases werden für gewöhnlich/fast ausschließlich aus Siebdruckplatte, Fahrzeugbauplatte, Phenolharz getränktem Sperrholz, ... hergestellt. Das sind alles verschiedene Namen für quasi das gleiche Produkt. Diese Platten gibt es mit Oberflächen in glatt/glatt, glatt/rauh, rauh/rauh. Du hast also die Wahl. Nur rauh auf den Außenflächen würde ich nicht einsetzen ;)

Da ich nicht alle Thoncases kenne ist "... das selbe Holz wie Thon Cases ..." für mich nicht eindeutig. Ich habe ein Thoncase als Mikrokoffer, da ist eine graue Beschichtung auf den Außenflächen.

Das typische Case für den harten Einsatz / für on the road / schwere Gegenstände / Roadybehandlung ;) / ... ist i.Allg. aus 9mm starkem Holz. Wenn mit den Cases vorssichtiger umgegangen wird, dann dürfen es auch gerne 7 mm sein. Achtung wenn du das Case mit Casemakern bauen willst. da brauchst du dann entsprechendes Material für deine gewählte Holzstärke.
 
...und du solltest in eine vernünftige Nietzange (bzw. generell amtliches Werkzeug) investieren. Mit den 10€-Handnietzangen ist Casebau kein Spaß - schon gar nicht bei 9mm...
 
Druckluft Nietpistole ist definitiv angebracht. Bei leichteren Dingen reicht 6,5 mm MPX sperrverleimt. Wenn Du es dauerhaft haltbar machen willst würde ich die Platten vorher mit ABS Kunststoffplatten 1,5mm laminieren. Bei schweren Teilen auf jeden Fall 9mm MPX oder sogar noch stärker und vernünftige Profile. ABS Kunstoffplatten bekommst du auf Maß für kleines Geld im Internet.

Beim Laminieren ist wichtig, dass man die Holzwände nicht ganz bis zum Rand bezieht sonst passen bspw. Die Schließprofile nicht mehr.

Auskleidung wie der Vorredner sagte mit Neopolenschaumstoff und bei Dingen aus Kunststoff die in dem Case transportiert werden unbedingt Weichmacherverträglichkeit prüfen.

Gruß
 
Bei der Auswahl der Dicke des Holzes kommt es, wie mHs schon sagte, auf den Umgang an. Wenn du der einzige bist, der damit hantiert, und die pfleglich behandelst, sollte das 7mm wirklich reichen. Habe mit meinen 7mm Cases bis jetzt keinerlei Probleme gehabt, was Robustheit oder so angeht, wenn man sie pfleglich behandelt und nicht durch die Gegend wirft...


Da ich davon ausgehe, dass du ein "richtiges" Case bauen willst, also mit Profilen usw, hier nochmal ein Gedanke:

Ich weiß nicht genau, inwieweit du das als Selbstbau ansiehst, aber ich habe jetzt schon zwei Mal einen Case-Bausatz verwendet.
Ich bin mit meinen Geräten zu einem örtlichen Casebauer gegangen und hab mich beraten lassen und etwas gehandelt.
Bei deren Bausätzen sägen die dir die Profile/Holz/Schaumstoff richtig zu und du musst dann die Endmontage machen, also Löcher bohren, nieten, Aussparungen für die Verschlüsse und Griffe sägen, den Schaumstoff einkleben usw.
Und kostenlos eine ordentliche Nietzange ausleihen war auch immer problemlos möglich.

Ich habe mir vorher auch die Gedanken gemacht, ob ich es nicht komplett selbst machen möchte, wie schon meine anderen Cases, aber mit Verschnitt usw eingerechnet war ich im Endeffekt ca 30-35€ billiger als der Casebausatz, allerdings waren in meiner Rechnung nur die reinen Materialkosten drin. Und dafür, dass ich mir den Stress mit genauem Zusägen/Zuschneiden der Profile/Platten/Schaumstoff erspart habe, fand ich das Geld dann auch verkraftbar.

Und wenn du etwas handwerkliches Geschick hast, ist das auch richtig simpel selbst zusammengebaut.

Außerdem ist die qualität dann echt nicht zu verachten, gerade was das passgenaue Schließen der Cases angeht, bin ich sehr zufrieden ;)

Ich hoffe, ich bin damit nicht zu sehr am Thema vorbei, aber vielleicht ist das eine Alternative, die du noch nicht auf dem Schirm hattest...
 
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@V1Per: Den zusätzlichen Stress, das Holz auch noch selbst zu laminieren, würde ich mir nun beim allerbesten Willen nicht antun. Fertige Siebdruck/Filmplatten (die braunen Phenolharz-Dinger) gibt es in nahezu allen Stärken von der Stange, und werden seit Jahrzehnten vom Amateur- bis Profibereich für Flightcases verwendet, wo sie täglich unter Beweis stellen, dass das genau die richtige Materialwahl ist. Mal abgesehen von den zuweilen aufkommenden Alternativen, wo die tragende Struktur nicht aus Holz, sondern z.B. aus Wabenkunststoff ist - das ist aber aus verschiedenen Gründen eher nichts für den Selbstbau.

Wo siehst du den Vorteil beim Selbstlaminieren?
 
Danke schon mal an euch alle für die schönen Ideen :D

Ich stimme @.Jens zu ich hatte das eigentlich auch nicht vor.
Mit dem Thon Cases meinte ich, dass innen und außenseite glatt sind ...
Aber das hat sich ja geklärt.
Ich denke, dass ich alles selber machen werde, da ich das Werkzeug habe und ich mich handwerklich gut auskenne :D

Mir stellt sich noch eine Frage bei den Profilen:
Was ist besser:
https://www.thomann.de/de/adam_hall_6107_casemaker.htm
oder das:
https://www.thomann.de/de/adam_hall_6105.htm

Dann hätt ich noch ne Frage in verschiedenen Foren wird etwas von Beilagscheiben beim Nieten unterzulegen, was soll das bringen?

MfG
LTK
 
Die Casemaker-Profile sind teurer, aber eigentlich supereinfach zu verarbeiten. Sie bringen selbst die Stabilität mit, die man bei den Einfachprofilen mit Winkeln oder Leimen/Verzapfen/... an den Kanten erst herstellen muss. Lediglich an einigen neuralgischen Punkten braucht man ggf. zusätzliche Winkel zur Verstärkung.
Die Kantenschutz-Profile sind eigentlich nur das, was der Name schon sagt - sie allein sorgen nicht für stabile Eckverbindungen. Wenn der (konstruktive) Aufwand überschaubar bleiben soll, würde ich die Casemaker-Profile vorziehen. Das Teure sind ja nicht die paar Meter umlaufende Kanten, sondern vor allem die restlichen Fittings, das läppert sich ;) Bei den Casemakers auf passende Maße für die gewählte Holzstärke achten!

Beilag-/Unterlegscheiben beim Nieten unterzulegen, ist dort sinnvoll, wo der Niet sonst hinten nur Holz "sieht" - das reißt/leiert auf Dauer aus. Bei den Casemakers braucht man das nicht, da ist ja das Holz schon beidseitig mit Metall belegt. Bei Griffen und sonstigen Beschlägen, die keine Gegenplatte haben, machen Unterlegscheiben dagegen durchaus Sinn. Die Unterlegscheibe verteilt die Last besser aufs Holz, zumal ja gerade an den Griffen, Scharnieren und Verschlüssen die Punktbelastung am Niet deutlich größer ist als an den Eckprofilen. Es wird einfach vermieden, dass der Niet an der Stelle, wo er aufpilzt, das Holz wegdrückt und sich auf Dauer seinen Weg nach draußen sucht, weil (auch hartes) Holz zu weich ist ;)
 
@ Jens: Wo sehe ich beim laminieren den Vorteil?

Also Siebdruckplatten verwende ich auch gern, da ich mir dann das laminieren sparen kann. Problematisch war es mal bei mir, weil ich ne zeit lang kein 9mm Material hier bekommen konnte oder wenn dann nur im Baumarkt für 40€/m².

Für einen Interessenten sollte ich mehrere Cases für PA Equipment bauen und er kam mit der Idee Cases für bestimmte Teile jeweils mit bestimmten Farben zu belegen damit er aufm Lager direkt weiß was wo steht ohne groß was aufmachen zu müssen.

Also blieb mir nicht viel außer Anstrich, Folie oder ABS Laminat. Letzteres ist einfach unverwüstlich. Bei Siebdruckplatten passiert es schon mal, dass man beim Transport die Oberfläche beschädigt, da es eben nur eine hauchdünne Harzschicht auf einer Holzplatte ist, gleichob diese schon ziemlich belastbar ist.

Ich hab für mich einfach entschieden dass es sinnvoll ist, für den minimalen Aufpreis, ein Laminat aufzubringen und damit das Case gegen Schläge, Stöße, Kratzer und Feuchtigkeit noch ein wenig besser zu schützen.

Gruß
 

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