Jepp, Guitar-Addict sagt es. Vielleicht kann ich ein noch etwas anschaulicheres Beispiel liefern. Nehmen wir an, Du möchtest Powerchords auf den tiefen drei Gitarrensaiten spielen. Um Dir das Leben zu vereinfachen, stimmst Du die D-Saite und die A-Saite um einen Halbton hoch und lässt die E-Saite unverändert. Die Stimmung ist also e, h, e, der Powerchord auf e. Nach einiger Zeit möchtest Du variieren und mal einen h-Powerchord spielen. Du legst dazu einfach einen Finger im siebten Bund und greifst einen Barree in diesem Bund. Damit werden alle Saiten um eine Quinte erhöht, da alle Saiten sieben Bünde höher, als der Grundton gegriffen werden.
Das gleiche mit dem Kadodaster. Er wird bei Normalstimmung (e, a, d) so angebracht, dass er auf der a- und d-Saite im zweiten Bund greift und die e-Saite nicht verändert. Spielst du die "offenen" Saiten, ertönen e, h, e, also e-Powerchord. Wenn Du jetzt einen Barre im siebten Bund greifst, bekommst Du allerdings keinen h-Powerchord, da Du nicht alle Saiten sieben Bünde höher greifst, sondern nur die e-Saite. Die a- und d-Saite greifst Du nur fünf Bünde höher, als die ungegriffene Saite. Der Klang, den Du bekommst ist genau der, den Du auch hättest, wenn Du keinen Kapo verwenden würdest.
Der Kapo hat also nur Einfluss auf die ungegriffenen Saiten, während ein unterschiedliches Stimmen der Gitarre auch Einfluss auf die gegriffenen Saiten hat.
Ich hoffe, mein Beitrag war nicht überflüssig, alles Liebe,
Enno
Nachtrag:
Irgendwie stört mich an dem Kerl im Video, dass er so tut, als sei dieses Kapo eine Offenbarung an die Menschheit und uns Musikern daran gelegen sein müsse, ihn zu unterstützen, dass er diese Dinger produzieren könne, um damit die Menschheit zu erlösen. Die Taktik der pseudoreligiösen Verkaufspraxis ist mir neu, soetwas gibt es wohl nur in Amerika. Für mich auf jeden Fall ein Grund, dieses Ding nicht zu kaufen, Alternativen wurden ja bereits angesprochen.