Cajon mit verfügbaren Mikrofonen aufnehmen

  • Ersteller Hexxium
  • Erstellt am
Hexxium
Hexxium
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.11.16
Registriert
31.03.05
Beiträge
130
Kekse
3
Ort
Berlin
Nabend allerseits,

ich möchte dieses Wochenende mit einer befreundeten Band im Proberaum ein paar Songs aufnehmen. Die Musik geht in Richtung Chanson/Folk. Die Instrumente werden "live" eingespielt, zu einem späteren Zeitpunkt kommt weiblicher Gesang dazu. Es sind bis zu 10 Aufnahmekanäle gleichzeitig verfügbar.

Ich habe noch nie ein Cajon aufgenommen... vielleicht hat jemand Tipps, wie ich die begrenzte Mikrofon-Auswahl einsetzen könnte, damit ich das Ausprobieren verkürzen kann?

Instrumente: Cajon, E-Bass, Klassik-Gitarre (mit Pickup)

Verfügbare Mikros:

Rode NT1-A, 2xNT5
Sennheiser MD441, e945
Shure SM57, Beta 52A
T-Bone Kondensator Kleinmembran Paar (weiß grad nicht welche genau)

Ach ja: Der Aufnahmeraum ist nicht soo toll, ich würde ihn aber gern trotzdem mit aufnehmen... alle Vorschläge sind gern willkommen!
 
Eigenschaft
 
Grundsätzlich ist die Mikroauswahl ok, das Problem ist nur, daher du alles live aufnehmen willst, wirst du ein paar Probleme mit der Kanaltrennung haben, da die Instrumente relativ stark aufeinander übersprechen werden.
Es könnte schon reichen, wenn du Gitarre und Bass einfach über die Pickups direkt aufnimmst, allerdings wird der Sound natürlicher, wenn du zusätzlich noch Mikros benutzt, außerdem hast du dann hinterher mehr Möglichkeiten rumzuspielen, also würd ich das NT-5-Pärchen vor die Klampfe hängen, das NT1-A vor die Cajon und das MD441 oder das Beta 52 ins Schallloch. (können beide schon ziemlich Druck machen)
Den Bass würde ich über DI und den Amp noch mit nem SM57 abnehmen (klingt meiner Meinung nach als Zusatz zu nem "sterilen" DI-Signal immer noch ganz schön) und die weibliche Stimme hinterher einfach mit dem NT1-A.
Hoffe ich konnte helfen
Gruß, Jan
 
Für die Cajon kommt das 441ganz gut!
 
Kann ich mir vorstellen, kannte bis jetzt nur Bassdrummikros (hauptsächlich eigentlich ein RE-20) im Schalllochdrin, deswegen hätte ich das Beta 52 jetzt erstmal pauschal empfohlen, denke aber das da der eigene Geschmack relativ stark mit reinspielt, da das Beta 52 ja schon ein Mittenloch hat und das an einer Cajon nicht unbedingt gefallen muss.
Gleiches gilt beim Bass, wenn du den Verstärker mikrofonieren willst, kannst du rumexperimentieren, grundsätzlich kann ich mir sowohl das NT1-A als auch SM57, Beta 52 und MD441 am Bassamp gut vorstellen, musst einfach rausfinden, was dir wo am besten gefällt, mag vielleicht etwas nervig sein aber ich denke umso besser gefällt dir das Endergebnis dann. ;)
Gruß, Jan
 
Danke für die kurzfristigen und ausführlichen Antworten!

Für die Cajon kommt das 441ganz gut!
Werde ich auf jeden Fall versuchen, aber meinst du von Außen oder ins Schalloch? Ich bin sehr zufrieden mit dem Mikrofon und finde es so vielseitig, habe es auch schon anstatt eines Großmembran-Mikros für Gesang verwendet. Mit Cajon-Aufnahmen bin aber ich völlig unerfahren.

Grundsätzlich ist die Mikroauswahl ok, das Problem ist nur, daher du alles live aufnehmen willst, wirst du ein paar Probleme mit der Kanaltrennung haben, da die Instrumente relativ stark aufeinander übersprechen werden.
Klar, ist in dem Fall aber nicht so schlimm, ich möchte am Ende sowieso einen dynamischen, natürlichen Sound haben.

(...) also würd ich das NT-5-Pärchen vor die Klampfe hängen (...)
Wieso ein Pärchen und wie positioniert? Wie profitiert die Gitarre von der Stereo-Aufnahme? Ich tendierte eigentlich dazu, die NT5er für die Raumabnahme zu nehmen, alternativ das NT1-A alleine (das ich aber eher für's Cajon verwenden werde).
 
Werde ich auf jeden Fall versuchen, aber meinst du von Außen oder ins Schalloch? Ich bin sehr zufrieden mit dem Mikrofon und finde es so vielseitig, habe es auch schon anstatt eines Großmembran-Mikros für Gesang verwendet. Mit Cajon-Aufnahmen bin aber ich völlig unerfahren.

Erstes Gesetz ist: einfach ausprobieren, ich hätte jetzt das NT1-A von vorne in ca. 0,5m Abstand auf die Schlagfläche des Cajons gerichtet und das MD441/Sm57/Beta 52/was du auch immer letztendlich dafür nimmst, ins Schallloch gesteckt, letztendlich zählen aber deine Präferenzen, was Mikros und Position angeht, das wird sich aber recht schnell einstellen, weil du ja auch ungefähr weißt, wie deine Mikros klingen und wie die Position am Instrument sich auf den Klang auswirkt.

Klar, ist in dem Fall aber nicht so schlimm, ich möchte am Ende sowieso einen dynamischen, natürlichen Sound haben.

Ich glaube der Sound wird auch mit der Direktabnahme der Instrumente noch ziemlich natürlich und räumlich, immerhin hast du ein Großmembrankondensator und 2 Kleinmembraner am Start, die nehmen noch recht viel Raum mit, besonders weil das NT1-A ja auch nen gewissen Abstand zum Cajon braucht, damit es nicht beim spielen stört.
Wenn es dich interessiert, ich hab vor einiger Zeit mit meiner Ex-Band mal eine ähnliche Aufnahmesession gehabt, da wurden 2 Gitarren mit je einem Großmembrankondensatormikro aufgenommen, die Cajon mit nem SM57 (glaub ich) im Schallloch und nem Großmembraner davor aufgenommen, der Bass wurde direkt ins Interface eingespielt und der Gesang hinterher drübergelegt, obwohl wir keine Raummikros benutzt haben, klingt das ganze auf keinen Fall steril oder so, sondern meiner Meinung nach sehr natürlich. Wenn's dich interessiert, kannste dir das Ergebnis hier mal anhören.

Wieso ein Pärchen und wie positioniert? Wie profitiert die Gitarre von der Stereo-Aufnahme? Ich tendierte eigentlich dazu, die NT5er für die Raumabnahme zu nehmen, alternativ das NT1-A alleine (das ich aber eher für's Cajon verwenden werde).

Naja ob eine Stereo-oder Multimikroabnahme wirklich sinnvoll ist, muss man wieder mal für sich selbst entscheiden, (hier und hier gibt's Tipps zur Mikrofonierung).
Grundsätzlich gibt es einem halt mehr Möglichkeiten, wenn der Pickup an der Gitarre gut ist, reicht eigentlich auch schon ein Mikrofon um den Klang ein wenig räumlicher werden zu lassen.
Mit 2 Mikros hat man natürlich noch mehr Auswahl und wenn man es richtig anstellt (und vor allem auf Phasenschweinereien achtet) wird der Klang der Gitarre richtig schön fett, was ja eventuell bei der kleinen Besetzung auch ein Thema sein kann.
Was das NT1-A angeht, färbt es halt einfach den Klang mehr als ein Kleinmembrankondensator, das per se erstmal natürlicher klingt, man sollte aber auch ohne Probleme ein NT5 vor's Cajon hängen und das NT1-A für die Akustikgitarre nehmen. ;)
Wie gesagt, ist alles sehr subjektiv du musst einfach schauen, was dir gefällt, da du grundsätzlich recht flexible Mikros hast (abgesehen von dem Beta 52 und dem e945) kannst du garnicht soo viel falsch machen. :D
Gruß, Jan
 
Habe jetzt wie folgt aufgenommen:

Cajon: Schalloch Beta 52A, vorne ca. 45 cm NT1-A, vorne schräg oben ca. 45 cm MD441
Klassik-Gitarre: 2x NT5 (Schalloch, Hals-Korpus-Übergang), DI
Bass: DI

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden... nur dass ich die Erfahrung gemacht habe dass der Gitarrist es geschafft hat, bei jedem Take anders zu sitzen bzw. seine Gitarre anders zu halten ;)

Danke für die Tipps und Hinweise, schönen Gruß!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben