Cajon mit Shure SM57 abgenommen; Bass viel zu laut

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Hallo Leute,

Samstag ist Auftritt .... Open Air. Und gestern kam unser Cajonist mit seinem neuen Shure SM-57 einschl. einer Halterung, mit der man das Micro so am Cajon befestigen kann. Es ragt etwas in das Loch des Cajon hinein.

Also im Probenraum losgelegt und aufgenommen. Leider ist der Bass vom Cajon viel zu laut. Die Snare ist allerdings perfekt, d.h. ich kann das Cajon nicht einfach am Mischpult runterregeln. Was kann man hier tun, damit der Bass vom Cajon nicht so laut rüberkommt.

Hier noch ein paar Fakten zur Aufnahme:
- Probenraum 27qm, mit Schalladsorbern ausgestattet, allerdings keine richtigen Bassfallen
- Die Aufnahme habe ich mit einem Zoom H2n im Raum gemacht, Abstand des Recorders ca. 1,5 m vor der Aktivbox. .. also nicht wirklich professionell, sondern eher pragmatisch schnell. Aber so hatte ich es ohne Cajon bislang auch gemacht und es passt ausreichend gut, um das Gespielte einschätzen zu können.
- Der Cajonist saß mittig im Raum. Da der Raum nicht so groß ist, saß er selbst auch nah am Aufnahmegerät. Dennoch glaube ich, dass sein lauter Bass aus der Box kommt. Denn auf früheren Aufnahmen ohne Cajon, passte es.

Habt ihr eine Tipp für mich? Kann man mit dem Micro "spielen"? Oder ist das eher ein Fall für die Drummer-Ecke hier im Forum, weil man eher was am Cajon als am Micro tun muss?

Viele Grüße und vielen Dank
Peter
 
Was kann man hier tun, damit der Bass vom Cajon nicht so laut rüberkommt.
..ich vermute mal, das SM57 wird in ein Mischpult laufen?
d.h. ich kann das Cajon nicht einfach am Mischpult runterregeln
..aber ein Mischpult verfügt doch in aller Regel über eine Klangregelung, bei der sich bestimmte (in diesem Fall störende) Frequenzen absenken lassen.

Dennoch glaube ich, dass sein lauter Bass aus der Box kommt.
?? Welche Box meinst du da ??
EDIT: geht das SM57 in die Aktivbox? Meinst du die?
 
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..ich vermute mal, das SM57 wird in ein Mischpult laufen?

Ja, genau. Micro geht ins Mischpult und von dort in Aktivboxen.

..aber ein Mischpult verfügt doch in aller Regel über eine Klangregelung, bei der sich bestimmte (in diesem Fall störende) Frequenzen absenken lassen.
Ohh, da hat du mit mir natürlich den Oberexperten. :) Das ist ein kleines Behringer Mischpult, das hat 3 Regler: Höhen, Tiefen, Mitten. Mitten und Tiefen habe ich schon sehr weit runtergedreht. Meinst du, ich sollte die noch weiter runterdrehen, bis der Bass halt entsprechend leise ist?


?? Welche Box meinst du da ??
EDIT: geht das SM57 in die Aktivbox? Meinst du die?
Ja genau!
 
weil man eher was am Cajon als am Micro tun muss?
Eher nicht, was willst du am Cajon groß machen? Habe nie eine Kiste mit SM 57 abgenommen, vielleicht ist es auch einfach das falsche Mikro. Ich selbst habe unten im Cajon Noppenschaum liegen und darauf ne günstige Behringer-Grenzfläche. Mein Review dazu findest du hier im Board. Klingt tadellos, ohne viel Rumschrauben.
 
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Wie oben schon beschrieben würde ich versuchsweise das Mikrofon aus der Halterung entfernen und mit einem Mikrofonständer vor dem cajon aufstellen. Kann sein dass durch die Halterung der trittschall vom Schlag auf das Instrument übertragen wird.
 
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Eher nicht, was willst du am Cajon groß machen? <...> Ich selbst habe unten im Cajon Noppenschaum liegen
So was zum Beispiel. Wir haben q&d die Cajontasche hineingesteckt oder einen Pullover und ein MD21 hineinigelegt. Ok, ist Kugel, ohne den Nahbesprechungseffekt. Beim SM57 würde ich - neben Dämmung in der der Kiste sebst - auch eine externe Position als erste Idee favorisieren.
 
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da werden wir heute wohl ein wenig rumprobieren :)
 
Verschoben aus dem Recording Bereich.

Eine Idee ist auch, das Mikro nicht hinten am Loch der Cajon zu Platzieren sondern vorne, so zwischen den Beinen des Musikers. Da bekommt man den Slap, also quasi die Snare besser abgenommen und weniger den Bass. Generell muss man eben etwas an der Mikrofonposition herum experimentieren bis man die beste Balance zwischen Bass und Slap bekommt. Das SM57 ist aber definitiv nicht das verkehrte Mikro. Eventuell muss man, wenn die Möglichkeiten am Pult begrenzt sind, den Bass Regler mal ganz nach links drehen. Die mitten würde ich aber eher noch drin lassen, sonst verliert das SIgnal zu viel an Substanz.
 
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Danke dir, insb. für die Idee zum Regeln der Bass/Mitten/Höhen ... da bin ich der totale Legasteniker
 
...muss doch noch mal fragen: geht es jetzt denn eigentlich darum, den Auftritt richtig zu gestalten, oder geht es darum, wie Aufnahmen am besten zu gestalten sind?
Auftritt findet ja vermutlich nicht mit euren Aktivboxen statt (was kommt eigentlich noch da drüber? Gesang? Andere Instrumente?)
Aufnahmen im Raum benötigen die Aktivbox(en) warum noch gleich? Cajun zu leise? Andere Instrumente zu laut? ;)
die Idee zum Regeln der Bass/Mitten/Höhen
..ist eigentlich nicht so schrecklich kompliziert.
Es gibt ja im Prinzip zwei Wege, einen Sound zu gestalten:
1. das, was ins Mikro reinkommt durch die Position des Mikros zu beeinflussen.
2. das was aus dem Mikro herauskommt zu filtern (Klangregelung macht das).
(3. abhängig davon, was noch über die Aktivboxen läuft, haben die vielleicht auch noch eine Klangregelung?)

2. bedeutet, du hast 3 "Bänder" (in deinem Fall, es gibt da auch komplexere Eingriffsmöglichkeiten, theoretisch, etwa mit 10-oder-mehr-Band -Equalizer ... aber kümmert erst mal nicht), also Bereiche, die gefiltert werden können. Drehst du die Treble/Höhen weg, wird's dumpf, drehst du die Mitten weg, wird's mager, drehst du die Bässen weg wird's "kleiner". Ist irgendeine Frequenz störend laut, kannst du im Idealfall genau diese leiser machen per Klangregelung. Ob dieser Idealfall vorliegt, entscheidet die Frequenz, um die es geht und die Auswahl der Bänder, die deine Klangregelung umfasst.
Einfacher Check: dreh alle Klangregler auf Linksanschlag. Dann dreh Höhen rein, dann Mitten, dann Bässe. Taucht die störende Frequenz auf, dreh den Regler, bei dessen Bedienung das geschieht, wieder etwas runter. (ganz grob erklärt )
 
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...muss doch noch mal fragen: geht es jetzt denn eigentlich darum, den Auftritt richtig zu gestalten, oder geht es darum, wie Aufnahmen am besten zu gestalten sind?
Also, es geht primär um den Auftritt, so lange da alles im Mix ist, sind wir happy. Wir hatten halt im Probenraum versucht, den Mix einigermaßen gut hinzubekommen, in der Hoffnung, dass das dann draußen auch einigermaßen klappt. Der Gedanke war halt: Ist der Bass aus dem Cajon drinnen zu laut, wird er auch draußen zu laut sein .... aber evtl. ist das ein Trugschluss.

Auftritt findet ja vermutlich nicht mit euren Aktivboxen statt (was kommt eigentlich noch da drüber? Gesang? Andere Instrumente?)
Doch, genau diese Aktivboxen sind beim Auftritt auch im Einsatz. Das ist kein Auftritt mit fremder Anlage, etc. Das ist ein Nachbarschaftsfest und da steht dann unser Equipment.

Aufnahmen im Raum benötigen die Aktivbox(en) warum noch gleich? Cajun zu leise? Andere Instrumente zu laut? ;)
..ist eigentlich nicht so schrecklich kompliziert.
Na, eigentlich nehmen wir ja nicht auf, das war ja nur, um den Lautstärkenmix zu testen. Die Aktivboxen stehen da, damit wir beim Proben was hören :)
Neben Cajon gibt es noch A-Gitarre, E-Gitarre und Männer-/Frauenstimmen. .... und einen Bass suchen wir noch :)

Es gibt ja im Prinzip zwei Wege, einen Sound zu gestalten:
1. das, was ins Mikro reinkommt durch die Position des Mikros zu beeinflussen.
2. das was aus dem Mikro herauskommt zu filtern (Klangregelung macht das).
(3. abhängig davon, was noch über die Aktivboxen läuft, haben die vielleicht auch noch eine Klangregelung?)

2. bedeutet, du hast 3 "Bänder" (in deinem Fall, es gibt da auch komplexere Eingriffsmöglichkeiten, theoretisch, etwa mit 10-oder-mehr-Band -Equalizer ... aber kümmert erst mal nicht), also Bereiche, die gefiltert werden können. Drehst du die Treble/Höhen weg, wird's dumpf, drehst du die Mitten weg, wird's mager, drehst du die Bässen weg wird's "kleiner". Ist irgendeine Frequenz störend laut, kannst du im Idealfall genau diese leiser machen per Klangregelung. Ob dieser Idealfall vorliegt, entscheidet die Frequenz, um die es geht und die Auswahl der Bänder, die deine Klangregelung umfasst.
Einfacher Check: dreh alle Klangregler auf Linksanschlag. Dann dreh Höhen rein, dann Mitten, dann Bässe. Taucht die störende Frequenz auf, dreh den Regler, bei dessen Bedienung das geschieht, wieder etwas runter. (ganz grob erklärt )

Nein, die Aktivboxen haben keine Klangregelung, wohl aber das Mischpult selbst hat nochmal nen EQ.

Danke für die Erklärung. Theoretisch habe ich das auch alles schon zig mal gelesen, ich hör es aber nicht raus. Meine Erfahrung ist z.B. bei meiner Stimme: Habe ich die Mitten auf 50% klingt es sehr dumpf. Erst, wenn ich die rausdrehe, wird meine Stimme klarer. Du schreibst aber, dass das der Effekt beim Wegdrehen der Höhen ... und da hört es halt bei mir auf.

Nichts desto trotz werde ich deine Methode (alles nach links, dann reinregeln) heute Abend mal probieren. Vielleicht höre ich ja was raus.

Vielen Dank jedenfalls!
 
Vermutlich ist die Position des Mikrofons extrem ungünstig.

Cajon kann man einige (etwa 10) cm außerhalb des Lochs aufnehmen oder alternativ ein Stück rein. Die Membran sollte ca. 10 cm weiter drinnen sein.

Genau im Loch bekommst du eine sehr unschöne Bassdröhnung.

Also Position des Mikrofons beachten.

Dann sollte das auch ohne EQ Orgie klappen.

Ich habe Cajon schon aus der Not mit einem SM58 kurz außerhalb des Schallochs abgenommen und musste recht wenig am EQ scharuben.
Selber verwende ich ein Grenzflächenmikrofon innen und ein Kleinmembraner von vorne.
 
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52511 Geilenkirchen .... ganz am Westende der Republik
 
... leider zu weit weg ... Viel Glück!
 
Die Tips hier sollten helfen,
Grüße, nach Geilenkirchen. ;-)
Ist ja quasi "umme Ecke".
 
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In der Cajon ein e604 an der Innenverstrebung befestigen und Richtung „Snare“ ausrichten. Kein Stativ, im Gegensatz zur „wandernden“ Grenzfläche fixe Position auch wenn die Cajon gekippt oder herumgetragen wird, keine unerwünschte Resonanz am Schallloch, nicht zu viel Bässe und ohne viel EQ schön laut zu kriegen. Hab‘ ich von einem sehr bekannten deutschen Drummer so übernommen und ist nach Jahren immer noch roadtauglicher als alle anderen Cajonmikrofoniertechniken.
 
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Meiner Erfahrung nach ist es beim Cajon sehr, sehr entscheidend, wie weit ein Mikro ins Schallloch hinein ragt. Da kann schon 1 cm viel am Bass ausmachen. Ja, wirklich. :) Dazu kommt vielleicht, dass der Grundton von Cajons meistens ziemlich hoch ist. Nehmen wir mal an, es sind ungefähr 150 Hz. Wenn du das mit einem SM58/57 kombinierst, das bei 200 Hz eine Betonung hat (naja, nicht wirklich, aber... die Bereiche darüber und darunter sind abgesenkt), kann es schon sein, dass du im Endergebnis eine ziemliche Überbetonung bekommst. Wenn du Pech hast, machen die Aktivboxen eventuell noch mal was Ähnliches am Klang, sodass du dann eine wirklich giftige Mischung bekommst. Gute Tipps haben die anderen ja schon genannt – da kann ich nichts weiter zu beisteuern 🙃 Aber ich finde es auch immer ganz gut, wenn man weiß, warum etwas nicht funktioniert. Meine Vermutung ist natürlich eher geraten und kann falsch sein, aber das wären nochmal ein paar Punkte, die ihr (falls ihr neugierig seid) ausprobieren könnt. Mikroposition selbstverständlich, und auch, ob es über Kopfhörer statt die Boxen vielleicht auch schon anders klingt.

Wenn man das mal ein bisschen macht, hört man ganz schnell auf, ein Bass/Mitten/Höhen-Legasteniker zu sein :great:
 
Wenn du das mit einem SM58/57 kombinierst, das bei 200 Hz eine Betonung hat (naja, nicht wirklich, aber... die Bereiche darüber und darunter sind abgesenkt), kann es schon sein, dass du im Endergebnis eine ziemliche Überbetonung bekommst.
Tatsächlich hat das SM 57 bei 200 Hz 0 dB. Das SM 58 ebenso. Die Frequenzen direkt darum liegen beim SM 58 ebenso bei 0 dB und beim SM 57 auch nur ganz gering darunter.
 

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