Cajon mit 1 Micro abgenommen: Wie stelle ich den EQ tendenziell ein?

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Hallo zusammen,

ich habe mir gestern den Mischpult-Workshop angeschaut, der war sehr sehr hilfreich. Insb. die Tipps in Kapitel 8 waren gut, weil man mal eine Tendenz zum Einstellen der EQ mit entsprechenden Begründungen bekommt. Danke dafür?

Wie schon gepostet: Ich haben mir ja das Soundcraft Signature 22 MTK gekauft, d.h. mir steht ein 4-bandiger, halbparametrischer EQ zur Verfügung. Heute Abend ist Probe und ich werde die einzelnen Instrumente anschließen. In den Tipps in Kapitel 8 findet man ja Tendenzen zum Equalizen für Kick-Drum und Snare, die sind ja teilweise sogar gegenläufig.

Jetzt hat die Cajon ja Bass und Snare in einer Kiste und ich frage mich, wie ich hier tendenziell mit dem EQ umgehen soll. Wir nehmen die Cajon aktuell mit einem Micro hinten, leicht ins Loch reingeschoben ab.

Hat jemand einen groben Vorschlag, wo am EQ ich mit welchen Frequenzen wie umgehen soll? ... den Rest macht dann hoffentlich das Ohr :)

Vielen Dank und viele Grüße
 
Kommt drauf an, wie das abgenommen wird und was aus dem Mikro herauskommt.

Die Position ist zumindest mal nicht verkehrt. etwas drin im Schalloch oder wieder midestens 5cm außerhalb. Direkt im Schalloch klingt es sehr unausgewogen.

Die Kiste selber ist ein Helmholtz-Resonator und hat eine Resonanz (je nach Größe) um die 60 Hz. Da neigt es gerne zum Dröhnen.
Wenn es kritisch wird, ziehe ich die Frequenz ganz schmalbandig raus (etwas suchen muss man schon - kann man provozieren dass es dröhnt und koppelt - Frequenz ermitteln und schmalbandig absenken). Das geht mit deinem Pult leider nicht. Da bin ich froh am Digitalpult.
Ich setze einen Low Cut bei 40 .. 50 Hz (geht bei dir leider auch nicht - der vorhandene 100 Hz Low Cut beschneidet den Basston zu sehr).

Bassanteil ist unter 150 Hz, Snare (Trommel Anteil) bei 300 .. 500 Hz, das Geraschel ist über 1 kHz, ehr über 2.5 kHz.
Ansonsten kannst du nach den angegebenen Frequenzen von Bass Drum, Snare und Tom aus dem verlinkten Mischpult Workshop gehen.
 
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Wenn's garnicht klingt, dann kann man auch einfach mit der Position vom Mikrofon etwas spielen. Ist oft sehr überraschend, was das ausmacht.
 
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.... Ansonsten kannst du nach den angegebenen Frequenzen von Bass Drum, Snare und Tom aus dem verlinkten Mischpult Workshop gehen.
Da steht:

Bass Drum:
Eine Anhebung bei 60 Hz bis 80 Hz erhöht den Druck der Bass Drum, eine Absenkung bei 250 Hz bis 350 Hz
beseitigt den holzigen Klang. Eine Anhebung bei 2 kHz bis 4 kHz bringt mehr Kick-Schlag.
Snare:
Die Anhebung des Bereichs bei 140 Hz bis 260 Hz lässt die Snare-Drum fetter erscheinen, eine Absenkung von
300 Hz bis 500 Hz macht sie weicher. Den typischen Snare-Sound erzielt man mit einer Anhebung bei 5 kHz bis
6 kHz.

Die Angaben überschneiden sich, so kann ich z.B. nicht bei 2-4 Khz und gleichzeitig bei 5-6 Khz absenken. Wird also auf ein Probieren hinauslaufen. Merci euch.
 
Mit nem vernünftigen EQ schon. Aber wie gesagt du musst mit dem arbeiten was du hast und daraus den besten Kompromiss machen. Die Mikroposition kann oft auch Effekte erzielen die auch ein EQ macht. Du wirst ums probieren nicht rumkommen. Ich würde mich unten um die Brumm/Dröhn-Frequenz kümmern und im oberen Frequenzbereich halt das runterziehen was am meisten nervt. Mehr Möglichkeit hast du mit dem Pult wohl nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
ziehe ich die Frequenz ganz schmalbandig raus
Das geht mit deinem Pult leider nicht.
Da ist das Soundcraft Signature gar nicht mal so schlecht aufgestellt. Es hat nämlich bei den parametrischen Mitten eine clevere Schaltung, Zieht man die Freqenz raus, Gain unter 0, dann ist der Filter schmalbandig, geht man aber mit dem Gain über 0, wird der Filter breitbandiger, weil das an sich musikalischer bei Anhebungen ist. Ist zwar nicht das chirurgische Skalpell aber auch kein ungeschliffenes Schlachterbeil.

Nachtrag: Der Filter ist echt schlau gemacht, auch die Low und High Shelving Filter machen ganz nette Sachen. Hebst du z.B den High-Filter so wird etwas unter der Einsatzfrequent etwas raus gezogen und umgekehrt beim Absenken wird darunter etwas angehoben. Ich habe ja das kleine 12er und auch da funktioniert der Filter schon recht brauchbar (nur ein Mitten Band).

Meine Herangehensweise hier mit dem Pult wäre wohl mit dem unteren Mittenband die Dröhnfrequenz in den Tiefmitten zu entschärfen, also tendenziell absenken, so bei 120-200 Hz, je nach dem. Mit dem oberen Mittenband bzw High BAnd würde ich dann aber eher schauen dass ich den Slap zum Kick in Balance bringe. Bleibt der Bassregler dazu, eventuell mehr oder weniger Wums in die Sache zu bringen. Der LowCut kann auch schon mal helfen, da unten das ganze aufzuräumen. Klar 100 Hz ist etwas hoch für so was, aber hin und wieder brauchts da gar nicht soo tief runter zu gehen. Kommt auf die restlichen Instrumente an.
 
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Da steht: ...
Die Angaben überschneiden sich, so kann ich z.B. nicht bei 2-4 Khz und gleichzeitig bei 5-6 Khz absenken. Wird also auf ein Probieren hinauslaufen. Merci euch.
Naja, Dein Cajon ist ja auch kein Schlagzeug-Set, sondern läuft unter Percussion. Beim Schlagzeug kommt der Klang aus mehreren Trommeln mit je 2 Fellen, beim Cajon aus einem einzigen Holz-Korpus. Das ist eine ganz andere Klangcharakteristik.

Wie Du selber sagst: Probieren. Dein Ohr wird der Maßstab werden - solo und im Zusammenspiel mit den Anderen.
 
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Nachtrag: Der Filter ist echt schlau gemacht, auch die Low und High Shelving Filter .
Den Low-Cut-Filter habe ich ja entdeckt. Aber einen Knopf für High Shelving Filter habe ich noch nicht entdeckt. Wo ist der denn? Bin ich blind? .. Oder meinst du die HF?

Meine Herangehensweise hier mit dem Pult wäre wohl mit dem unteren Mittenband die Dröhnfrequenz in den Tiefmitten zu entschärfen, also tendenziell absenken, so bei 120-200 Hz, je nach dem. Mit dem oberen Mittenband bzw High BAnd würde ich dann aber eher schauen dass ich den Slap zum Kick in Balance bringe. Bleibt der Bassregler dazu, eventuell mehr oder weniger Wums in die Sache zu bringen.

So hatte ich mir das anhand eurer Kommentare und des Workshops auch gedacht. Bin mal gespannt heute Abend.
 
@Mfk0815 wollte wohl damit sagen, das die voreingestellten Frequenzen gut zu handhaben sind und je nachdem in welche Richtung du den Knopf drehst sehr sinnvoll und musikalisch wirken.
 
Aber einen Knopf für High Shelving Filter habe ich noch nicht entdeckt. Wo ist der denn? Bin ich blind? .. Oder meinst du die HF?
Jupp HF ist ein High Filter, und zwar ein Kuhschwanz Filter, also Shelving.

Wenn man sich das Manual vom Pult rein zieht (übrigens immer eine gute Idee, auch mal die Bedienungsanleitung genauer zu studieren) dann sieht man im Abschnitt 1.0.2 wie der Filter so funktioniert.
 
Ja damit ist der LF und HF gemeint, auch Kuhschwanzfilter auf Deutsch.

In der Anleitung auf Seite 6 sind die Kurven abgebildet, wie die 4 Bänder des SAPPHYRE-Equalizer arbeiten.

Mfk0815 war schneller....
 
…, (übrigens immer eine gute Idee, auch mal die Bedienungsanleitung genauer zu studieren) …
Liegt ausgedruckt vor mir, um genau das zu tun, angesichts des komplett neuen Themas und der Zeit geht das alles nicht so schnell. Lasst Gnade walten 😊

Kühschwänze kenne ich bislang nur vom Bauernhof 😂 ich werde meinen Horizont aber erweitern.
 
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Gerade bei einem Instrument wie einem Cajon, dessen Sound schnell zerfällt, wenn die tonale Balance nicht stimmt, bis ich sehr skeptisch, wenn es um pauschale EQ Tips geht. Daher kann ich nur eine Vorgehensweise empfehlen.
- Mikrofonieren, pegeln, falls vorhanden einen sinnvollen LowCut setzen. Hören! Im Idealfall ist jetzt schon alles gut. Wenn nicht, mit der Mikrofonposition spielen. Das geht besonders gut, wenn man dabei das Mikrofonsignal mit einem sehr dichten Kopfhörer abhört. Nur wenn mit diesen Mitteln nichts zu erreichen ist, kommt der EQ ins Spiel. Da sind oben stehende Tipps hilfreich, wenn du tatsächlich eines der beschriebenen Klangdefizite ausmachst. Aber nur dann. Von „Preset“ EQs halte ich überhaupt nichts.
 
Von „Preset“ EQs halte ich überhaupt nichts.
Davon hat doch keiner geredet. Es wurde nach einem „groben Vorschlag“ gefragt. was genau eingestellt werden muss/soll ist ohnehin von vielen Faktoren, auch stark situationsabhängigen, beeinflusst. Da etwas exaktes vorzuschlagen ist unmöglich. Interessanterweise geht es dann aber trotzdem immer wieder in eine ähnliche Richtung.
 
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Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte meine (Hobby)Erfahrungen auch noch einschmeissen. Hab auch hin und wieder nen Drescher mit Cajon in meiner Kapelle. Ich mikrofonier ihn mittels Shure Beta 91A auf nem Schaumstoff in der Kiste und hab den Kanal aufgedoppelt als Kick und Snare mit separaten Comp und EQ Einstellungen auf der SQ5. Beim Kick hab ich nen Low Cut 55Hz, booste den Bereich bei +-70Hz, senke bei 380Hz breitbanding ab und booste bei 2k und 7k schmalbandiger um etwas mehr Schmatz in den Kick zu kriegen. Für die Snare setz ich den LowCut bei 600Hz und booste bei 2k und 7k etwas. Vorteil bei der Aufdopplung ist, dass ich Kick und Snare vom Verhältnis zueinander regeln kann. Werd demnächst mal noch mit nem separaten Audix MicroHD rein auf die Snare gerichtet von innen experimentieren.
 
Auch wenn ich reichlich spät zu der Party bin - es gibt keine allgemeingültigen EQ-Kurven. Wenn z.B. eine Bassdrum eine Anhebung bei ca. 60 Hz haben soll (ich nenne das gerne die "Spassbässe", weil es das Publikum zum Tanzen bringt), dann kann diese Anhebung durch die BD selbst, durch das Mikro oder dessen Positionierung oder eben durch den EQ hervorgerufen werden. Also höre Dir an, wie es klingt, und schiebe es dann per Mikrofonauswahl, Platzierung oder per EQ so zurecht, dass es klingt wie Du Dir das in dieser Situation vorstellst.

Pro Tipp: Was man fast immer per EQ machen muss, ist die Absenkung im Bereich der Tiefmitten, also irgendwo zwischen ca. 150 und 300 Hz. Dort haben fast all unsere Instrumente ihren starken Bereich (klingen also einzeln gespielt kräftig oder sogar fett), aber im Zusammenhang ist es dann meist zuviel des Guten, und man wird mit reichlich Mulm im Gesamtsound konfrontiert. Ich senke diesen Bereich bei fast allen Signalen ab, bei manchen stärker (BD, Snare, generell die meiste Percussion), bei anderen nur ganz dezent (Git, Bass, Keys). Nur die Stimmen lasse ich hier normalerweise ungebremst durch.
 
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